Tierquälerei
Ybbstal: Kätzchen einfach ausgesetzt
Miauen zwischen Glascontainern in Böhlerwerk machte eine Anrainerin auf Katzenbabys aufmerksam.
YBBSTAL. In der Nähe des Bahnhofs wurde eine dort abgestellte Schachtel mit vier neugeborenen Babykätzchen (mit Nabelschnur) von einer Passantin entdeckt und dem Tierschutzverein Ybbstal gemeldet.
Eine Mitarbeiterin des Vereins, die selbst schon 5 Babykatzen zum Aufziehen in Pflege hat, hat die 4 Babykatzen aufgenommen und versucht mühsam, sie zu versorgen. "Es ist unfassbar, wie grausam Menschen sein können, der Mutterkatze die Babys zu entreißen und sie dem sicheren Tod durch Verhungern oder Kälte auszuliefern. Falls jemand eine Beobachtung gemacht hat, ersuchen wir um dringende Nachricht", bittet Egon Kuttner vom Tierschutzverein Ybbstal. "Hätte man die Babykätzchen nicht gefunden, wären sie innerhalb der nächsten Stunden gestorben", so seine Frau Maria Kuttner und erzählt weiter: "Die Mutter der Katzen sucht ihre Kinder natürlich. Es könnte bei der Mutterkatze zu einem Milchstau kommen und Geschwüre auf der Brust entstehen. Mittlerweile sind sie bei der Kollegin Claudia Schartmüller untergebracht, die sich Tag und Nacht um die Katzen kümmert."
Problem Kastration
"In erster Linie sind es Bauern, die aufgrund von entstehenden Kosten der Kastrationspflicht nicht nachkommen wollen. Daraufhin werden die Katzen erschlagen oder einfach ausgesetzt. Das Gesetz ist zahnlos, da niemand die verpflichtende Kastration kontrolliert. Werden die Katzen zur Zucht verwendet, müssen sie nicht kastriert, aber bei der Bezirkshauptmannschaft gemeldet werden", sagt Egon Kuttner und appelliert auch an die Menschen: "Tiere sind Mitbewohner und kein Spielzeug!"
In Sicherheit
Gefunden wurden die Katzen von Isabella Maißnitzer, die sofort den Tierschutzverein verständigte. Mittlerweile geht es den Kätzchen bei Claudia Schartmüller bereits besser. "Sie sind auf dem Weg der Besserung. In ungefähr drei Monaten können die Tiere an eine fürsorgliche Familie abgegeben werden", erzählt Claudia Schartmüller, die bereits fünf andere Katzen aufpeppt: "Diese wurden in Mistelbach auf einem Komposthaufen gefunden. Die Leute, meist vom alten Schlag, machen es sich heute schon einfach."
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