Trauerfeiern & Brauchtum
Wie Jehovas Zeugen Abschied nehmen
Welchen Einfluss hat der Glaube von Jehovas Zeugen auf ihren Umgang mit dem Tod? Trauerredner Norbert Lehner erzählt von seinen Erfahrungen.
Der Monat November konfrontiert uns mit dem Tod wie kein anderer. Gräber werden instandgesetzt und unsere Gedanken verweilen bei lieben Verstorbenen. Feiertage wie Allerseelen ermöglichen eine Auseinandersetzung mit dem Ende des Lebens und dem, was danach kommt.
Wie viele andere suchen auch Jehovas Zeugen beim Verlust eines lieben Menschen Trost und Halt in ihrem Glauben. Ihre Ansichten und Bräuche rund um den Tod sind von zwei Überzeugungen geprägt:
- Die Bibel gibt Hoffnung für die Verstorbenen. Jehovas Zeugen hoffen, ihre Lieben durch eine Auferstehung auf der Erde wiederzusehen.
- Die Verstorbenen sind ohne Bewusstsein. Da Jehovas Zeugen den Tod als Zustand des Nichtbestehens betrachten, meiden sie Traditionen, die in der Vorstellung wurzeln, die Toten könnten etwas für oder gegen die Lebenden tun.
Wie beeinflussen diese Überzeugungen die Trauerfeiern der Gläubigen?
Wir haben Herrn Nobert Lehner, seit 35 Jahren Trauerredner in der örtlichen Gemeinde von Jehovas Zeugen, gebeten, uns von seinen Erfahrungen zu erzählen.
„Zur Vorbereitung einer Trauerrede unterhalte ich mich mit den Angehörigen über schöne Momente aus dem Leben des Verstorbenen. Bei der Trauerfeier lassen wir diese nach einem ausgewählten Lied noch einmal aufleben. Was mir besonders wichtig ist: den Hinterbliebenen Trost und Hoffnung aus dem Wort Gottes zu vermitteln. Die einfachen und klaren Aussagen der Bibel zum Thema Tod und Auferstehung berühren mich persönlich sehr. Es ist auch bewegend, wenn die Trauergäste während der Ansprache innere Ruhe finden. Die ca. 30-minütige Trauerfeier endet mit einem freiformulierten Gebet und einem Lied.“
Obwohl die Hoffnung auf die Auferstehung für Jehovas Zeugen sehr real ist, respektieren sie den individuellen Trauerprozess. Die Einzelnen aus der Glaubensgemeinde sind in dieser schwierigen Zeit für Hinterbliebene da.
Medienkontakt:
Sarah Hummelsberger
E-Mail: sarah.hum@gmx.at
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