Krankheitsprävention
Gezielt Abwehrkräfte aufbauen – Impfen im Alter

Durch Impfungen werden gezielt Abwehrkräfte aufgebaut. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
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WELS. Bei älteren Menschen wird das Immunsystem schwächer und die Empfänglichkeit für Infektionskrankheiten steigt. Daher raten Mediziner zu Impfungen, um gezielt Abwehrkräfte aufzubauen. Vor allem Risikogruppen, die bereits unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten sich vor Influenza, Pneumokokken und Co. schützen, um im Falle einer Infektion schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Impfung ist die beste Prävention

„Im Alter lässt die Immunität nach, gleichzeitig steigt das Risiko einer respiratorischen Infektion“, begründet Rainer Gattringer, Leiter des Institutes für Hygiene und Mikrobiologie am Klinikum Wels-Grieskirchen, die Empfehlung zum Impfschutz. Andreas Kirchgatterer, Leiter des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum-Standort Grieskirchen bestätigt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit älteren, chronisch kranken Patienten: „Eine Grippe kann bei älteren Patienten mit chronischen Begleiterkrankungen unter Umständen schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen.“ Mit zunehmendem Alter reduzieren sich die Abwehrkräfte des Immunsystems sowie die Regenerationsfähigkeit. Diese Tatsache spiegelt sich in einer hohen Rate infektionsbedingter Krankheits- und Sterbefälle bei älteren Patienten wider. Daher kommt dem Impfschutz für Menschen im Alter und ihr Umfeld eine entscheidende Bedeutung zu. „Die Impfung ist die beste Prävention“, sind sich die Experten einig und raten älteren Menschen, sich vor Infektionserkrankungen besser zu schützen:

  • Die Pneumokokken-Impfung wird Erwachsenen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr empfohlen, da das Risiko für schwere Pneumokokken-Erkrankungen ab diesem Alter deutlich ansteigt. Personen mit vorbestehenden Herz- und Lungenerkrankungen wird diese Impfung besonders nahegelegt.
  • Die jährliche Influenza-Impfung wird grundsätzlich allen Personen ab dem vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen, insbesondere Personen ab 60, chronisch Kranken (zum Beispiel bei Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes), Menschen mit einem anderen Immundefizit und Personal im Gesundheitswesen. Ältere Personen sind doppelt gefährdet, weil einerseits ihr Immunsystem schwächer wird und andererseits chronische Erkrankungen zunehmen.
  • Jeder sollte zudem gegen Diphterie, Tetanus, Polio und Pertussis (Keuchhusten) geimpft sein. Gerade Keuchhusten wird oftmals unterschätzt, tritt aber vor allem bei Erwachsenen und älteren Patienten häufig auf. Lang anhaltende und starke Hustenattacken können die Lebensqualität der Senioren stark beeinflussen.
  • Mittlerweile gibt es auch eine Impfung gegen Gürtelrose, sodass das Risiko der Erkrankung und der damit verbundenen heftigen und oft langwierigen Nervenschmerzen deutlich sinkt.

„Generell sollte man immer darauf achten, dass der Impfschutz passt“, betont Gattringer und ergänzt: „Aber insbesondere bei bestehenden Erkrankungen sollte man den Impfstatus genau im Blick haben.“ Das betrifft vor allem ältere, multimorbide Patienten. Für sie gilt: „Umso mehr Grunderkrankungen, umso anfälliger sind Patienten für eine Infektion mit schwerwiegenden Komplikationen“, so der Experte.

Der Hausarzt prüft den Impfstatus

Klarheit über den bestehenden Impfstatus gibt der Bluttest beim Hausarzt. Nutzen Sie den Arztbesuch zur regelmäßigen Überprüfung des Impfschutzes. Der Hausarzt weiß über den Gesundheitszustand seiner Patienten Bescheid und kann die erforderlichen Impfungen auf den individuellen Bedarf abstimmen und über mögliche Nebenwirkungen aufklären. Bedenken dahingehend sind manchmal ausschlaggebend, warum Menschen auf Schutzimpfungen verzichten. „Das Nutzen-Risiko-Profil zeigt, dass der Nutzen eindeutig überwiegt“, hält Rainer Gattringer fest.

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