Richtige Therapie kann bei Inkontinenz helfen
WELS. Blasen- und Darmschwäche sind ein weitverbreitetes Problem. In Österreich leiden laut Schätzungen etwa eine Millionen Menschen daran. Doch die Dunkelziffer ist hoch, da viele Betroffene nicht über ihre Beschwerden sprechen. Und das obwohl die Erfolgschancen mit der richtigen Therapie eine Inkontinenz in den Griff zu bekommen, sehr gut sind.
Vor allem Harninkontinenz ist ein häufiges Problem, das Frauen schon im frühen Alter betreffen kann, aber auch bei Männern ab dem 70. Lebensjahr immer häufiger wird. Ursachen gibt es viele: etwa Stress-, Belastungs-, Drang- oder Überlaufinkontinenz. Nach einer genauen ärztlichen Abklärung der Symptome, kann die ideale Therapie gewählt werden.
Gerade bei Harninkontinenz kann mithilfe konservativer Methoden, etwa einem eckenboden-Training sehr gut geholfen werden. Auch bei der Stuhlinkontinenz kann die Mehrzahl der Erkrankungsfälle ohne chirurgischen Eingriff geheilt werden. „Mit regelmäßigem Beckenbodentraining kann die Lebensqualität der Betroffenen in kürzester Zeit verbessert werden“, weiß Hebamme Barbara Mössenböck, die im Welser Frauengesundheitszentrum gezieltes Beckenbodentraining anbietet. Sie stützt ihr Training auf vier Hauptübungen. „Diese kann man ganz einfach in den Alltag einbauen, etwa beim Warten an der roten Ampel oder beim Gemüseschneiden trainieren“, rät Mössenböck.
Wichtig sei auch, das Problem nicht totzuschweigen. „In meinen Kursen herrscht ein intimer Rahmen und Anonymität, die Platz lassen für Fragen“, so die Hebamme. Aus Scham keine Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei fatal. Denn Blasenschwäche bedeutet eine massive Verminderung der Lebensqualität. Niesen oder Stiege steigen ist für Betroffene oft eine Herausforderung. „Es kann jeden betreffen, junge Frauen mit Gewebsschwäche genauso wie Ältere oder auch Männer“, sagt Mössenböck. Aber: Inkontinenz ist kein unabwendbares Schicksal, sondern behandelbar.
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