Wenn nach dem Essen der Bauch schmerzt
BEZIRK (ah). Viele Menschen leiden unter immer wiederkehrenden Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder Durchfall. Grund dafür könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein. Etwa jeder fünfte Österreicher leidet unter einer Unverträglichkeit, wie einer Laktose- oder Histaminintoleranz, einer Fructosemalabsortition oder Zölliakie. Statistisch gesehen nimmt die Zahl der Allergiker – vor allem Heuschnupfen und Asthma – signifikant zu. „Sehr häufig besteht bei Allergikern eine Kreuzreaktion auf Lebensmittel“, erklärt Diätologin Angelika Achleitner aus Steinhaus. Faktoren wie übertriebene Hygiene, hoher Konsum von stark verarbeitenden Produkten, Stressoren und ein übersensibles Immunsystem könnten bei der Entstehung eine wichtige Rolle spielen, vermuten Experten. Prophylaxe um der Entstehung von Allergien oder Intoleranzen schon im Vorfeld vorzubeugen, ist daher zumindest zum Teil möglich. „Eine sehr natürliche Prophylaxe ist das Stillen, und zwar laut Empfehlung der WHO in den ersten sechs Monaten ausschließlich“, so die Ernährungsberaterin. Dies stärkt das Immunsystem und das Mikrobiom und schützt unter anderem vor Allergien. Kinder und Erwachsene sollten sich möglichst natürlich ernähren und so wenig Fertig- oder Halbfertignahrung wie möglich verwenden. Und wenn man trotz aller Vorsicht unter einer Nahrungsmittelintoleranz leidet? Mit einer Laktoseintoleranz lässt es sich mittlerweile dank der vielen laktosefreien Milchprodukte im Handel relativ gut leben. „Hartkäse, Butter, Schlagobers und Sauerrahm enthalten von Haus aus keine bis sehr wenig Laktose und werden deshalb oft trotz Intoleranz gut vertragen“, weiß Achleitner. Bei einer Fructosemalabsorption, kann die richtige Ernährung eine Verbesserung der Beschwerden bringen. Die Diätologin rät zu einer Karenzphase, in der Betroffene, zumindest vier Wochen stark fructosehältige Nahrungsmittel gänzlich vom Speiseplan streichen um den Darm zu regenerieren. Danach kann man langsam wieder mit dem Verzehr von Obst und Gemüse beginnen. Äpfel und Birnen enthalten besonders viel Fructose, Zitrusfrüchte weniger. In Kombination mit Traubenzucker oder mit Fett und Eiweiß oder gekocht als Kompott wird Fruchtzucker meist besser vertragen. „Doch Vorsicht vor verstecktem Fruchtzucker oder Laktose“, warnt Achleitner. Fructose findet man oft als Süßungsmittel in Fertig- oder Diätprodukten und Getränken, Laktose als Trägerstoff oder Bindemittel in Medikamenten, Fertigprodukten, Eis oder Süßigkeiten.
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