Ehrenamtspreis „Florian“
„Mein Herz schlägt für die Rollenden Engel“
Florian Aichhorn, der Gründer der „Rollenden Engel“, erhielt den Ehrenamtspreis „Florian 2021“ der BezirksRundschau.
WELS. Sterbenden Menschen ihren größten letzten Herzenswunsch zu erfüllen, ist Florian Aichhorns Lebensziel. Denn die Idee für den Verein „Rollende Engel“ sei aufgrund eines solchen letzten Traums geboren worden. Als er Mittagessen war, teilte er sich einen Tisch mit einer deutschen Familie und ihrem zehnjährigen Sohn. Während einer Unterhaltung habe sich Aichhorn erkundigt, was der Bub den einmal werden möchte: „Daraufhin hat er mir geantwortet, 'gar nichts' und als ich nachfragte, wieso, erwiderte er: 'Weil ich seit zwei Jahren tot sein sollte'.“
Nach einem kurzen Gespräch mit der Mutter stellte sich heraus, dass der Junge an einer schweren und seltenen Krankheit leide: „Jeden Tag, den er weiterhin am Leben ist, feiert die Familie und ist glücklich.“
Einmal im Ralley Auto
Der Gründer der „Rollenden Engel“ erkundigte sich nach dem größten Wunsch des Buben. Daraufhin erzählte der Zehnjährige ihm, dass er „einmal in einem Rallyeauto sitzen möchte“ – die Geschwindigkeit und das Schleudern würden ihn besonders reizen. Um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, setzte Aichhorn sich mit dem ÖAMTC in Verbindung mit dem Gedanken, dort die Schleuderplatte zu nutzen. Jedoch kam es ganz anders: Er wurde zu dem Mitarbeiter „Patrick Winter“ weitergeleitet, dem Staatsmeister im Rallyefahren. Dieser bot ihm an, dass er den Jungen in seinem Rallyeauto mitnehmen könnte. Der Wunsch ging bereits am nächsten Tag am ÖAMTC-Gelände in Erfüllung.
34 ehrenamtliche Mitarbeiter
„Das Kind hat geschrien und Tränen gelacht vor lauter Freunde“, sagt Aichhorn und ergänzt: „Es hat mir gezeigt, wie klein große letzte Wünsche eigentlich sein können, wie glücklich das Kind war und auch die Angehörigen.“ Daraufhin habe er beschlossen, dass er dies auch weiterhin ehrenamtlich machen wolle – am 1. Jänner 2020 wurden bereits die „Rollende Engel“ gegründet. Mittlerweile umfasst der Verein 34 ehrenamtliche Mitarbeiter, welche unter anderem aus Rettungssanitätern, Krankenschwestern sowie Notärzten bestehen und die Wunschfahrten komplett unentgeltlich ermöglichen – finanziert werde der Verein durch Spendengelder.
„Zu jeder Zeit im Einsatz“
Neben seinem Ehrenamt als Wunscherfüller, ist Aichhorn Tourmanager. Da er aufgrund der Corona-Pandemie diesem momentan leider nicht nachgehen kann, habe er sehr viel Zeit für den Verein: „Mein Herz schlägt momentan wirklich nur für die „Rollenden Engel“ und ich kann großteils alle Wunschfahrten selbst durchführen und organisieren.“ Außerdem wolle er gerade diese Zeit jetzt nutzen, um den Verein noch größer aufzuziehen. Sobald er seinem Hauptberuf wieder nachgehen könne, werde er mit dem „Rollenden Engel“ eher am Wochenende unterwegs sein. Innerhalb von acht Stunden könne der Verein im Einsatz sein und die Wünsche österreichweit erfüllen. „Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, wo uns der Hilferuf erreicht, fangen wir an zu arbeiten und zu organisieren.“
Denn bereits kurz nach der Preisübergabe des „Florian 2021“ ist der „Rollende Engel“ schon wieder im Einsatz. Am Nachmittag soll der nächste Wunsch in Erfüllung gehen: „Eine 39-Jährige liegt im Klinikum Wels und möchte noch einmal ihr Lieblingspferd sehen. Dieses steht in Nettingsdorf und wir organisieren ein Treffen in der Mitte.“
Weitere Informationen finden Sie unter rollende-engel.at.
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