Wels
AK erkämpft 794 Euro mehr Pflegegeld für schwer Erkrankten
Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) lehnte die Erhöhung des Pflegegeldes an Parkinson erkrankten Mannes ab. Die AK erkämpfte nun die höchste Pflegestufe. Der Betroffene erhält nun 794,10 Euro mehr.
WELS. „Wir müssen für viele Pflegebedürftige vor Gericht ziehen, um das ihnen zustehende Pflegegeld einzuklagen“, sagt Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer (AK). So wandte sich auch die Gattin eines an Parkinson erkrankten Mannes aus dem Bezirk Wels hilfesuchend an die AK-Bezirkstelle. Ihr Mann sei völlig immobil und habe nachts Erstickungsanfälle. Somit musste sie ihn rund um die Uhr pflegen. Sie stellte einen Antrag auf die Erhöhung des Pflegegeldes. Die PVA lehnte diesen jedoch ab.
AK-Klage zeigt Wirkung
„Die Frau erzählte glaubhaft, dass ihr Mann im Schlaf Erstickungsanfälle hatte, weder Beine noch Arme zielgerichtet bewegen konnte und sie deswegen auch nachts immer an seiner Seite sein müsse. In solchen Fällen steht den Betroffenen Pflegegeld der Stufe sieben zu. Der Betroffene bezog aber nur Stufe fünf“, sagte AK-Rechtsschützerin Elisabeth Mayrhofer. Erst nach einer Klage der AK erhielt ihr Mann das ihm zustehende Pflegegeld der Stufe sieben. Denn ein neues Gutachten bestätigte die Einschätzung der Juristin. Somit muss die PVA nun das höchste Pflegegeld auszahlen: monatlich 1.745,10 Euro – 794,91 Euro mehr als Stufe fünf.
Kostenlose Beratung
Insgesamt 4.337.661 Euro habe die AK Wels im ersten Halbjahr 2021 für die Beschäftigten im Bezirk im Arbeits- und Sozialrecht erkämpft. „Ich rate allen, sich bei Unklarheiten und Zweifeln rund um Pflegegeldeinstufungen an die AK zu wenden. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass eine Einstufung zu niedrig ist, gehen wir für die Menschen vor Gericht und klagen – für die AK-Mitglieder natürlich kostenlos“, so Kalliauer.
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