Mit Bevölkerungseinbindung
Der Welser Kulturentwicklungsplan steht

Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, Bürgermeister Andreas Rabl und Fraktionsvorsitzender Markus Wiesinger präsentieren das neue Kulturleitbild. | Foto: Stadt Wels
  • Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, Bürgermeister Andreas Rabl und Fraktionsvorsitzender Markus Wiesinger präsentieren das neue Kulturleitbild.
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In der Vergangenheit gab es immer wieder Bestrebungen, Kulturentwicklung in Wels zu skizzieren und längerfristig planbar zu machen. Mit dem Kulturleitbild und dem Kulturentwicklungsplan ist dies nun – unter Einbindung der Bevölkerung – gelungen.

WELS. Der Startschuss für das Projekt „Kulturleitbild und Kulturentwicklungsplan“ fiel im März 2018. Für die Koordination sorgte eine Steuerungsgruppe mit Bürgermeister Andreas Rabl, Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, Projektleiter Thomas Sturmaier, Mitgliedern des Gemeinderates sowie hausinternen und externen Experten. Die externe Begleitung übernahm Sibylle Schäfer, intern zuständig war die Dienststelle Veranstaltungsservice und Volkshochschule. Nach der öffentlichen Auftaktveranstaltung im September 2018 erfolgte im Oktober desselben Jahres die Präsentation einer weiteren Bürgerbeteiligung am Prozess: Nämlich die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Kultur unter der Welser Bevölkerung. Bis Dezember 2018 brachten anschließend Kulturinteressierte, Künstler, Veranstalter und Kulturschaffenden ihre Ideen und Vorschläge in drei Workshops ein.

Fraktionsobmann Gemeinderat Markus Wiesinger: „Wir haben es trotz aller Unterschiede geschafft, ein eindeutiges Bekenntnis zur Kultur an Leitlinien zu knüpfen. Dies erfolgte in einem Rahmen der eng genug ist, um Verbindlichkeit herzustellen und weit genug, um Entwicklungen zuzulassen.“

Das Kulturleitbild

Das kulturelle Selbstverständnis der Stadt Wels drückt sich in folgenden Leitlinien aus:

  • Die Stadt Wels sieht sich als Zentrum einer prosperierenden Kulturregion.
  • Die Stadt Wels ist sich darüber bewusst, dass Kunst und Kultur wesentlich zur Attraktivierung der Stadt und zur Standortsicherung beitragen.
  • Die Stadt Wels fördert die Vielfalt des kulturellen Lebens vor Ort.
  • Die Stadt Wels setzt sich zum Ziel, die Zugänge zu Kunst und Kultur für alle Bevölkerungsgruppen so einfach wie möglich zu gestalten.
  • Die Stadt Wels bringt sich aktiv in einen laufenden und offenen Dialog mit allen Kunst­ und Kulturschaffenden ein.
  • Die Stadt Wels treibt den Kulturaustausch auf der lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Ebene voran.
  • Die Stadt Wels anerkennt die besondere Bedeutung von ehrenamtlicher Arbeit im Kunst­ und Kulturbereich.
  • Die Stadt Wels bekennt sich zu ihrem kulturellen Erbe.
  • Die Stadt Wels setzt sich dafür ein, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Kunst und Kultur zu wecken.
  • Die Stadt Wels kümmert sich bewusst um die Weiterentwicklung des Kunst- und Kulturbereichs und damit verbundener Innovationen.
  • Die Stadt Wels unterstützt die Vernetzung von Kunst- und Kultureinrichtungen mit Institutionen und Initiativen aus anderen Bereichen.
  • Die Stadt Wels entwickelt und setzt Maßnahmen entlang der hier festgelegten kulturpolitischen Leitlinien.

Der Kulturentwicklungsplan

Der Kulturentwicklungsplan enthält konkrete Maßnahmen zu den Bereichen Publikum, Infrastruktur, Marketing, Förderung und Programm. Bei Bedarf wird der Welser Kulturbeirat in die Umsetzung der Maßnahmen des Kulturentwicklungsplans miteingebunden. Bürgermeister Andreas Rabl dazu: „Der Kulturentwicklungsplan ermöglicht, dass die Kulturpolitik und die Kunst-Szene künftig noch besser zusammenarbeiten. Zudem sollen freischaffende Künstler leichter Antworten auf Fragen rund um Marketing, Förderungen oder dem Ausbau des Kulturangebots erhalten.“ Nicht ganz zufrieden zeigt sich Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer über die Umsetzung: „Ein Kulturentwicklungsplan versteht sich als Grundlage für einen stetigen Entwicklungsprozess, legt die Basis für Nachhaltigkeit und soll den Kunst- und Kulturschaffenden eine strategische Rückendeckung bieten. Der vorliegende Kulturentwicklungsplan ist nur ein Minimalkonsens und bietet nur im Ansatz die Möglichkeit neue Akzente zu setzen."

Hier die wichtigsten Punkte des Plans:

  • Die Kunst- und Kultureinrichtungen werden dabei unterstützt, Publikum zu gewinnen und langfristig zu binden. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre stellt die Stadt Ressourcen für Kulturvermittlungsprogramme zur Verfügung. Zudem erarbeitet sie mit den Kultur- und Familienvereinen sowie den Kindergärten und Schulen ein Konzept für eine Kinder- und Jugendkulturwoche im Ferienprogramm.
  • Für Menschen von 18 bis 29 Jahren intensiviert die Stadt ihre Bemühungen, den Standort für diese Altersgruppe durch kulturelle Veranstaltungen attraktiv zu halten. Die Entwicklung familienspezifischer Kulturangebote mit generationenübergreifenden Schwerpunkten ist zentral für die Zielgruppe von 30 bis 60 Jahren. Schließlich prüft die Stadt auch, ob Menschen über 60 Jahre den Aktivpass auch für nichtstädtische Veranstaltungen nutzen können.
  • Im Bereich Infrastruktur soll es für die Veranstaltungsstätten der Stadt ein Mobilitätskonzept geben. Aus ihm soll hervorgehen, mit welchen Verkehrsmitteln die Gäste kulturelle Veranstaltungen abseits des motorisierten Individualverkehrs optimal erreicht werden können. Zudem prüft die Stadt den Ausbau des Kulturangebotes für die Stadtteile in den bereits vorhandenen (möglichen) Spielstätten.
  • Um die zukünftig geplanten Maßnahmen für den Kunst- und Kulturbereich vorzustellen und neue Anregungen aufgegriffen werden, plant die Stadt einen jährlichen Informationstag. Ein weiterer wichtiger Punkt im Bereich Marketing ist ein Kulturmentoring-System für Menschen mit erschwertem Zugang zu Kunst und Kultur. Als Vermittler sollen vor allem alte und ältere Menschen gewonnen werden.
  • Bei den Förderungen sollen jährliche Schwerpunkte definiert werden, um eine zielgerichtete Kulturpolitik zu ermöglichen. Zudem entwickelt die Stadt ab einer zugesagten Jahresförderungssumme von 2.000 Euro ein Modell für mehrjährige Förderverträge mit Zielvereinbarungen (davon ausgenommen sind Projektförderungen).
  • Die Stadt unterstützt auch die Entwicklung von in der Stadt bisher nicht präsenten und/oder innovativen Programmen im Kunst- und Kulturbereich. Weiters setzt sie sich für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung kulturhistorisch wertvoller Bausubstanz in Wels ein. Bei der Entwicklung des gesamten Stadtgebietes soll Kunst und Kultur konsequent – etwa durch Kunst am Bau – mitgedacht werden.
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