Gewalt an Frauen: Zahl der Betretungsverbote in Wels und Wels-Land gestiegen
STADT/BEZIRK. „Gewaltschutz geht uns alle an“ – unter diesem Aspekt machen derzeit die SPÖ-Frauen auf die steigende Zahl der weiblichen Opfer von häuslicher Gewalt aufmerksam. In Wels-Stadt und Wels Land wurden im Jahr 2017 insgesamt 155 Betretungsverbote verhängt – im Jahr davor waren es 115. Schätzungen zufolge ist jede fünfte Frau in Österreich einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrem nahen Umfeld betroffen - meistens im Zusammenhang mit Beziehungstaten.
Mädchen und Frauen sind zunehmend auch von Hass im Netz betroffen. Die im Internet auftretende Aggression nimmt oft deutliche frauenverachtende Züge an. Zwar sind die Gesetze in den letzten Jahren etwas verschärft worden, aber in vielen Fällen gibt es in der Praxis noch zu wenige Möglichkeiten gegen Täter gerichtlich vorzugehen. „Jeder Übergriff ist einer zu viel – der gesetzliche Schutz muss rasch verbessert werden", sagt die Welser Frauenreferentin und Vizebürgermeisterin Silvia Huber.
Es gibt in Österreich ein dichtes Netz an Hilfseinrichtungen. Frauenhäuser geben Schutz und die gesetzlich eingerichteten Gewaltschutzzentren bieten Betroffenen Unterstützung und Beratung. Einen Infoabend zu diesem Thema in Marchtrenk nutzten kürzlich zahlreiche Interessierte. Polizei-Chefinspektor Günter Breitwieser und Abteilungsinspektorin Evelyn Wolf gaben in ihren Vorträgen Verhaltenstipps für den Fall eines tätlichen Angriffs oder einer Verbalattacke in (un)sozialen Medien. Aus der Praxis berichtete zudem Sonja Duda vom Welser Frauenhaus.
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