Neuwahlen stehen bevor
Großer Polit-Showdown bei Wahl in Pichl

In der sonst so ruhigen, rund 2.900 Seelen-Gemeinde Pichl flogen bis zuletzt die Fetzen. Nun soll eine Neuwahl Ruhe bringen. | Foto: Josef Neumayr
  • In der sonst so ruhigen, rund 2.900 Seelen-Gemeinde Pichl flogen bis zuletzt die Fetzen. Nun soll eine Neuwahl Ruhe bringen.
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Nach Streit mit der Amtsleitung trat der Bürgermeister von Pichl bei Wels überraschend zurück. Nun sollen Neuwahlen stattfinden. Sowohl Franz Scheiböck (SPÖ) als auch Gerhard Seemann (ÖVP) rüsten sich bereits jetzt für den kommenden Showdown 2024. 

PICHL BEI WELS. Der Wirbel um Bürgermeister Franz Scheiböck (SPÖ) und Amtsleiterin Ivana Turic gipfelte in Anschuldigungen sowie Anzeigen und ging durch alle Medien. "Die Anschuldigungen gegen mich waren haltlos – es war permanenter, psychischer Druck", so Turic. Als der letzte Versuch des Ortschefs, sich der Kollegin zu entledigen, scheiterte, verkündete dieser seinen Rücktritt.

Bürger sollen entscheiden

"Wir stehen vor einer herausfordernden Situation, die wir als Gemeinde gemeinsam bewältigen werden", wendet sich Scheiböck nach seinem Rückzug an die Pichler, denn der frisch abgedankte Ex-Bürgermeister will bei der Neuwahl wieder kandidieren.

"Aufgrund schwerwiegender Umstände entstand ein tiefgreifender Vertrauensverlust zwischen der Amtsleitung und mir", erklärt Scheiböck in einem Schreiben, das sich an die rund 2.900 Bürger der Gemeinde richtet. Dieses nutzte er aber auch zum Rundumschlag: einerseits gegen Amtsleiterin Turic, der er unter anderem Prosecco-Trinken auf Kosten der Steuerzahler und harschen Umgang mit den Amtsmitarbeitern unterstellt. Andererseits zielt er auf die ÖVP, allen voran auf Vizebürgermeister Gerhard Seemann und den ÖVP-Fraktionsobmann Philipp Oberndorfer, ab. Diese würden aus dem Konflikt politisches Kapital schlagen wollen.

Gegenkandidat steht fest

„Pichl braucht jetzt endlich wieder Ruhe“, kontert Seemann, der bereits zum Gegenkandidaten bei der bevorstehenden Wahl ernannt wurde. "Wesentliche Entscheidungen können nur mit der notwendigen politischen Stabilität getroffen werden, damit für die Menschen in der Gemeinde wieder etwas weitergeht“, erklärt der Vizebürgermeister.

Rückenwind bekommt er vom Parteikollegen Oberndorfer: "Gerhard hat gute Chancen bei der Wahl." Er verstehe Scheiböcks Vorwürfe nicht, denn: "Wir haben bis zuletzt politisch gut zusammengearbeitet und gemeinsam viel umgesetzt". Oberndorfer kritisiert das Verhalten des Ex-Bürgermeisters: "Ich verstehe auch Scheiböcks Gedankengang nicht – alleine wegen dem Umstand, dass er im Falle einer Wiederwahl vor den gleichen Problemen mit der Amtsleitung stehen wird." Unterm Strich schade der Rücktritt laut Oberndorfer der Pichler Gemeinde, da sie die hohen Kosten und den Aufwand der Neuwahlen tragen muss.

Bei der FPÖ seien die parteiinternen Überlegungen laut ersten Angaben noch nicht abgeschlossen. "Es ist uns definitiv ein Anliegen, konstruktiv an der Zukunft der Gemeinde mitzuarbeiten", so Gemeindevorstand Chlodwig Mölzer (FPÖ).

Neuwahlen 2024

Ersten Meldungen zufolge sollen die Neuwahlen im Januar 2024 stattfinden. Spätestens dann wird sich wohl zeigen, ob der rote Ex-Bürgermeister in der Direktwahl erneut punkten oder die ÖVP den traditionell schwarzen Ortschefsessel zurückerobern kann.

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