Bernd Kaser aus Wels
„Ich wollte den Killer spielen. Das ist Meins.“
Bernd Kaser aus Wels ist für die Horrorkomödie „Killviertel“ unverzichtbar – er steckt hinter der Maske des Killers. Im Interview spricht er mit der BezirksRundSchau über Miniaturautos, seine Erlebnisse am Set, und das Highlight vom Film: Kühe.
WELS, ROHRBACH.
Wie ist „Killviertel“ entstanden? Woher kam die Idee?
Bernd Kaser: Die Idee ist wie aus dem Nichts beim Fortgehen entstanden. Meine Freunde Martin Pühringer und Bernd Halmer und ich haben uns dann dazu entschlossen, einen Horrorfilm zu drehen. Wir haben uns recht spontan einen Termin ausgemacht und eine Probe-Szene gedreht. Das hat uns allen so gefallen, dass wir dann einen Kurzfilm daraus gemacht haben. Zehn Minuten oder eine Viertel Stunde – das war der Plan. Als wir an einem anderen Tag weitergedreht haben, ist sich dann sogar schon ein Trailer ausgegangen.
Der Film feiert am 21. Oktober Premiere im Hollywood Megaplex in der Pluscity. Wie habt ihr es bis ins Kino geschafft?
An einem Samstag sind wir nach den Dreharbeiten gemütlich beisammen gesessen, und haben noch darüber gescherzt, wie lustig es wäre, wenn daraus ein Kinofilm werden würde. Am Montag darauf hat sich das Megaplex bei uns gemeldet – sie haben den Trailer gesehen – und uns versprochen, dass, wenn wir einen Film produzieren würden, sie die Premiere machen. Das war vor sieben Jahren.
Sieben Jahre ist das schon her?
Wir sind alle sehr mit unseren Jobs beschäftigt. Außerdem konnten wir nur im Sommer – wenn das Wetter schön war – und am Wochenende drehen. Und dann kam auch noch Corona.
Wo habt ihr gedreht? Ausschließlich im Mühlviertel?
Wir haben in Kollerschlag, Sarleinsbach und im Rohrbacher Zentrum sowie in der Umgebung gedreht. Mittlerweile weiß jeder im Bezirk Rohrbach – egal wie Jung oder Alt – über den Film Bescheid.
Wie war der Dreh für dich? Warst du nervös?
Ich war gar nicht nervös. Das lustige an der ganzen Sache war, dass ich nie gewusst habe, was wir drehen. Bis vor zwei Jahren, habe ich die Filmhandlung nicht genau gekannt. Ein Drehbuch hat es nicht gegeben – Martin Pühringer hatte als einziger den Plan im Kopf. Und natürlich hat sich die Handlung im Laufe des Drehs immer weiterentwickelt.
Hast du dich auf die Rolle des Killers speziell vorbereitet?
Nein. Ich habe von Anfang an gesagt, wenn wir einen Horrorfilm drehen, will ich den Killer spielen. Das ist einfach Meins. Dass es dann so anspruchsvoll und anstrengend wird, habe ich mir nicht gedacht.
Anstrengend? Erzähl mal…
Im Film trage ich ja eine schwarze Lederjacke, ein T-Shirt, eine wattierte Winterhose, Sturmhaube und Handschuhe – und das auch bei 30 Grad im Sommer, wo wir teilweise den ganzen Tag über gedreht haben. Das war echt brutal, nach solchen Drehtagen war ich jedes Mal waschelnass.
Wie kann man sich einen Drehtag bei euch vorstellen?
Generell galt die Regel: „Wer nicht im Bild ist, filmt“. Ob Kameraführung, Setaufbau oder Beleuchtung: Bei uns hat jeder alles gemacht. Erst in den letzten zwei Jahren hatten wir einen Kameramann. Bis dahin waren wir auf uns allein gestellt und haben überall improvisiert.
Gab es Überraschungen oder unerwartete Situationen am Set, mit denen du umgehen musstest?
Einmal hat mich eine Hornisse während des Drehs in den Kopf gestochen. Ich habe eine große Beule bekommen, aber zum Glück war mir nicht schwindelig oder schlecht – deswegen haben wir gleich weitergedreht. „Schmerz vergeht, Film besteht“, war das Motto von Martin. Wir hatten immer unsere Gaudi.
Im Trailer sieht man Szenen, wo Autos gesprengt werden oder von Klippen fallen - was ist echt und wo habt ihr getrickst?
Für solche Szenen haben wir Modellautos im Maßstab 1:18 benutzt. Die Modellautos habe ich entsprechend lackiert und teilweise an den Felgen verändert. Den Rest hast dann Martin mit Greenscreen erledigt. Auch den Steinbruch hat es nicht wirklich gegeben. Generell stecken in dem ganzen Film tausende Stunden digitale Arbeit, die man gar nicht richtig wahrnimmt.
Und woher kommt die Filmmusik?
Jedes Musikstück im Film hat Martin komponiert. Das war ein sehr großer Vorteil: Wir hatten zu jeder Stimmung die passende Musik.
Was haben deine Freunde und Familie gesagt, als sie erfahren haben, dass ihr einen Film auf die Beine stellt?
„Lächerlich“, „Was tut ihr?“, „Das wird ja nie fertig!“: So etwas haben sie recht oft gesagt. Keiner hat sich vorstellen können, was wir eigentlich tun.
Kann man in Zukunft mehr von euch erwarten?
Mal sehen, wie der Film ankommt. Die Resonanz ist bis jetzt gut – das Publikum entscheidet. Falls wir einen zweiten Film drehen, muss das schneller gehen – maximal zwei Jahre.
Kannst du unseren neugierigen Lesern schon vorab etwas über den Film verraten?
Eines kann ich verraten: Kühe spielen eine sehr wichtige Rolle. Das merkt man schon am Anfang – der Gag zieht sich durch den ganzen Film.
Zur Sache
„Killviertel“ feiert am 21. Oktober im Hollywood Megaplex in der PlusCity in Pasching Premiere. Offizieller Kinostart dann ab 25. Oktober 2023 in den Megaplex-Filialen Pasching, St. Pölten und Wien/Gasometer sowie in allen Star Movie-Kinos.
Filmhandlung
Doe Rohrbacher Horrorkomödie „Killviertel“ erzählt die Geschichte von Miki und Benji. Das ruhige Leben der beiden Freunde wird jedoch erschüttert, als ihr gemeinsamer Freund Victor auf mysteriöse Weise stirbt. Die Anzahl der rätselhaften Todesfälle im Mühlviertel steigt an. Es stellt sich heraus, dass ein skrupelloser Serienkiller dahintersteckt. Die Freunde geraten in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sie all ihre Fähigkeiten und ihren Einfallsreichtum einsetzen müssen, um dem Tod zu entkommen…
Trailer
Hier gibt es einen einen Vorgeschmack auf „Killviertel“:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.