Adventkränze
„Lassen Sie die Finger von Fichtenreisig“
WELS. (mef) Wie schnell doch die Zeit vergeht: Schon in weniger als einem Monat zünden viele von Ihnen bereits die erste Kerze auf ihrem Adventkranz an. Falls Sie mit dem Gedanken spielen, Ihren Kranz dieses Jahr selber zu binden, weiß Jutta Hartl, Inhaberin des Welser Blumengeschäfts „Blumensträussl", was Sie dafür benötigen.
Tannenreisig und Spulendraht
Die vier wichtigsten Utensilien sind demnach ein Stroh- oder Plastikring, traditioneller grüner Tannenreisig, Spulendraht und vier Kerzen. Der Reisig wird zuerst an den Ring Ihrer Wahl gelegt. Anschließend umwickeln Sie diesen mithilfe des Drahtes Schicht für Schicht mit dem Reisig. „Geübte Hände benötigen dafür zwischen zehn und 15, ungeübte etwa 30 Minuten. Beachten Sie, dass Fichtenreisig für die Anfertigung eines Kranzes ungeeignet ist. Dieser fällt nämlich rasch wieder ab“, verrät die Expertin. Um Ihren Kranz Farbakzente zu verpassen, können Sie zusätzlich zum Tannenreisig zum Beispiel Wacholder und Misteln verwenden.
Apropos: Wenn es darum geht den Kranz zu schmücken, sind etwa Schleifen und Kerzen "in Rot und Weinrot seit jeher sehr beliebt. In der jüngsten Vergangenheit etablierten sich zudem Crème- und Blautöne“, sagt Hartl, die erst kürzlich wieder ihren Mädchennamen angenommen hat.
Wie viel Sie für einen selbst gebastelten Adventkranz ausgeben müssen, hängt von den verwendeten Materialien ab: „Grundsätzlich müssen Sie mit etwa zehn Euro ohne Kerzen rechnen.“
Heidnische Herkunft
Woher der Brauch des Adventkranzbindens kommt, weiß Isolde Reichel, Noch-Obfrau der Welser Goldhaubengruppe: „Das Adventkranzbinden geht auf einen heidnischen Brauch zurück. Damals feierten die Menschen so das Lichterfest. Da es bekanntlich erst zu Weihnachten draußen wieder heller wird, zündeten die Leute 24 Tage lang täglich eine Kerze an. Über die Jahre hinweg reduzierte sich diese Anzahl schlichtweg auf vier.“
Doch was hat es mit der Kreisform und dem Tannenreisig auf sich? „In der Zeit um das Lichterfest neigt sich das Jahr mit großen Schritten dem Ende zu. Dieser Zyklus, also vom Beginn bis hin zum Ende eines Jahres, wird mit dem Kreis symbolisch dargestellt“, sagt Reichel. Der Tannenreisig wurde übrigens deswegen verwendet, da er das ganze Jahr über grün ist. "Das symbolisierte eine gewisse Beständigkeit."
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