420 Schüler ab September – Spatenstich in Sattledt
Polizeischule und Einsatztrainingszentrum auf der Zielgeraden

Der stellvertretende Landespolizeidirektor Erwin Fuchs (r.) begrüßte Peter Goldgruber, Generalsekretär im Innenministerium, am neuen Welser Standort. | Foto: LPD OÖ
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  • Der stellvertretende Landespolizeidirektor Erwin Fuchs (r.) begrüßte Peter Goldgruber, Generalsekretär im Innenministerium, am neuen Welser Standort.
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WELS (mb). "Es wird etwas für Sicherheit getan – auch wenn die Kriminalität seit Jahren sinkt": Das war die Botschaft, die beim offiziellen Start des Innenausbaus der Sicherheitsakademie in Wels am Dienstag, 30. April, mitschwang. Die zweite Ausbildungsstätte der Polizei in Oberösterreich geht auf die Zielgerade: Untergebracht in der ehemaligen Frauenklinik in der Linzer Straße soll der Betrieb im September beginnen. Dann werden 420 Polizeischüler das Stadtbild mitprägen. Zeitgleich erfolgte auch der Spatenstich für ein Polizeitrainingszentrum in Sattledt.

Ein Gewinn für alle: Demonstrativ einmütig und zufrieden verkündeten Vertreter von Stadt, Land, Bund und Polizei OÖ den offiziellen Startschuss für zwei Megaprojekte im sicherheitspolizeilichen Bereich – und jede Seite verbucht einen Teil des Erfolgs für sich. Nach Jahren des Personalmangels bei der Exekutive und dem Ruf nach mehr Polizei in der Politik – aus unterschiedlichen Motiven – rief die Bundesregierung vor einem Jahr eine bundesweite Rekrutierungskampagne aus. Eckpunkte sind die Aufnahme zusätzlicher 2.100 Polizisten sowie die Schaffung von 2.000 Ausbildungsplätzen. Auch mit dem Land OÖ schloss das Innenministerium eine "Sicherheitsvereinbarung", die 14 Punkte umfasst. Das "Bildungszentrum Sicherheitsakademie" in Wels – vulgo Polizeischule – ist die öffentlichkeitswirksamste und greifbarste Folge. Entsprechend feierlich wurde es nun im Schulterschluss präsentiert. "Im Vorjahr haben wir es in Auftrag gegeben, nun läuft der Baubetrieb und im Herbst kann begonnen werden", verkündete Peter Goldgruber, Generalsekretär im Innenministerium, vor der versammelten Presse. Und natürlich "kann man so etwas nicht alleine vollbringen, möglich wurde das dank der guten Zusammenarbeit mit Stadt und Land".

"Brauchen Standort dringend"

420 Polizeischüler und 45 Lehrkräfte sollen in den umgebauten Räumlichkeiten der ehemaligen Klinik und Irrenanstalt unterkommen, die ersten fünf Klassen bereits im September die Ausbildung hier beginnen. "Wir brauchen den zweiten Standort dringend", sagte der stv. Landespolizeidirektor Erwin Fuchs. Denn die Polizeischule in Linz platze aus allen Nähten. "Und der Umbau der ehemaligen Frauenklinik orientiert sich an unseren wirklichen Ansprüchen." Die Kosten betragen rund 1,7 Millionen Euro. Ein weiteres Zuckerl ist das Einsatztrainingszentrum in Sattledt, das nun für rund 13 Millionen Euro errichtet wird. "In der Sicherheitsakademie wird die Theorie gelehrt, in Sattledt dann die Praxis", so Fuchs.
Für die oö. Polizeiführung ist es die lang geforderte Erfüllung ihrer Wünsche, um Pensionierungswelle und nicht besetzbare Stellen aufzufangen. "Es geht darum, den hohen Grad an Sicherheit zu halten", so der stv. Polizeidirektor.

Als "taktischer Hausherr" des neuen Standortes zeigte sich der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) "stolz und erfreut". Schließlich sei „zuerst ein Asyl-Erstaufnahmezentrum geplant gewesen." Rabl betonte auch den Wirtschaftsaspekt, den Hunderte Polizeischüler für die Stadt bedeuten. "Außerdem werden sie sicherlich zur Belebung des städtischen Lebens beitragen."

Personal- und Bewerbersituation

Derzeit gibt es in OÖ 3.808 Polizeibedienstete – laut Goldgruber ein Plus von 101 zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für 2019 wird ein Personalabgang von bis zu 115 Bediensteten prognostiziert – durch Ruhestand, Austritt, Tod etc. Dem gegenüber stehen 252 Neuaufnahmen. Das ergibt einen Personalzuwachs von netto 137 Bediensteten.
Zugleich "ist die Bewerbersituation so gut wie nie": Österreichweit haben sich die Zahlen vervierfacht, in OÖ sogar versechsfacht. waren es im Februar 2018 noch 53 Bewerber, zählte man im heurigen Februar 312. Dass diese Zunahme auf gesunkene Ansprüche im Bewerbungsverfahren zurückzuführen sei, wurde verneint. "Wir haben letztens in Oberösterreich von 420 Bewerbern 56 genommen", so der stv. Landespolizeidirektor Fuchs. An den Qualitätsansprüchen habe sich nichts geändert.

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