Aufregung um FPÖ-Kandidat Schäfer

Ralph Schäfer tritt für die FPÖ Wels bei der Gemeinderatswahl an. | Foto: FPÖ Wels/Screenshot
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WELS. Mehrere Medien berichteten zuletzt von einer Bürgerwehr im Welser Stadtteil Laahen, den Ralph Schäfer (25) ins Leben gerufen haben soll. Nachdem dessen Gruppe einen sogenannten Gaunerzinken (Zeichen eines Einbrechers, um weitere über das Haus/die Wohnung oder deren Eigentümer/Mieter zu informieren) entdeckte, entschied sie sich, die Nachbarschaft darüber zu informieren. Auf dem Flugblatt stand, dass die Gruppe in der Nacht mit Taschenlampen unterwegs sein werden. "Es ist ja auch ungewöhnlich, wenn Leute bei einem im Garten mit Taschenlampen herumgehen. Ich würde in meiner Umgebung auch fragen, was die denn da machen. Das war ja kein natürlicher Akt. Daher ist es nachzuvollziehen, das anzukündigen", sagt FPÖ-Bürgermeisterkandidat Andreas Rabl.

Generell kann Rabl die Medienberichte nicht nachvollziehen: "Von Bürgerwehr zu sprechen, ist völlig lächerlich. Sie haben das vier Tage lang gemacht, danach war gar nichts mehr. Das ist ein ganz normaler Nachbarschaftsverein. Auch Rote und Schwarze haben da mitgemacht, alle politischen Couleurs sind vertreten. Die Aufregung ist absolut überschießend." Anderer Meinung sind Vizebürgermeister Hermann Wimmer (SPÖ) und Elke Mayerhofer (Grüne), ebenfalls Bürgermeisterkandidaten. "Das sind die Leute, mit denen Andreas Rabl die Stadt Wels regieren will", sagt Wimmer, der weiter ausführt: "Es kann nicht sein, dass im Welser Gemeinderat Leute mit dieser Vorgeschichte und solchem Gedankengut sitzen".

Damit spricht Wimmer zwei Vorfälle aus den Jugendzeiten Ralph Schäfers an. Der Gemeinderatskandidat (Listenplatz 10) trägt auf Fotos T-Shirts mit der antisemitischen Aufschrift "Masterrace", auf Deutsch "Herrenrasse". Außerdem soll er mit anderen vor einigen Jahren "Märtyrer leben länger" auf eine Wand gesprüht haben. "Ein anstreifen oder auch nur sympathisieren mit NS-Gedankengut sind nach unserem Demokratieverständnis unvereinbar mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes, wie beispielsweise einem Gemeinderatsmandat", sagt Mayerhofer. Hier von einer Jugendsünde zu sprechen, sei inakzeptabel, verlautbaren die Grünen. Gerade was menschenverachtende Aussagen betrifft, sei die FPÖ ein Hort der Jugendlichkeit. Ein solches Verhalten sei nicht mehr als Einzelfall entschuldbar.

Hermann Wimmer fordert die Einberufung einer Sondersitzung der Stadtwahlbehörde, um die Rechtmäßigkeit der Kandidatur Schäfers zu überprüfen und um zu klären, ob ein Verstoß gegen das Verbotsgesetz vorliegt. Die Grünen unterstützen diese Forderung, Rabl freilich nicht: "Erstens gibt es das gar nicht, das weiß Wimmer auch. Zweitens kann man sowas gar nicht machen, weil es keinen Grund gibt. Zumindest in einem sind sich die drei Parteien einig: Bürgerwehren brauche die Stadt nicht. Ob es sich im Fall von Ralph Schäfer um eine handelte, darüber scheiden sich die Geister. Der 25-jährige selbst stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.

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