Sommerinterview mit Markus Hufnagl (Neos)
"Ich will eine lebenswerte Stadt hinterlassen"

Markus Hufnagl tritt für die Neos in Wels an. | Foto: Neos
  • Markus Hufnagl tritt für die Neos in Wels an.
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Die Sommerinterviews mit den Welser Spitzenkandidaten gehen mit Markus Hufnagl (Neos) in die nächste Runde.

Weshalb sind Sie in die Politik gegangen?
Hufnagl: Ich habe mich über die vielen Versäumnisse und die Ideenlosigkeit der Politik in Wels geärgert. Der zweite Grund war und ist ein tiefes Verantwortungsgefühl gegenüber meinen Kindern. Ich will ihnen eine lebenswerte und liebenswerte Stadt überlassen.

Die drei wichtigsten Themen und Vorhaben mit Blick auf die Wahl und wie wollen Sie sie umsetzen?
Wir haben ein 100-Punkte-Programm zusammengestellt. Soll ich daraus drei Themen herausheben, dann ist es einerseits die Schaffung des neuen Stadtteils „Traunstadt“ als ein wichtiges Großprojekt, welches zusammen mit den Welserinnen und Welsern entwickelt werden muss. Ein neuer Stadtteil entlang der Traun mit Parks, Hundefreilaufzone, City-Beach, Veranstaltungswiese, Uni- oder FH-Campus, Jugendherberge und modernen Wohnen. Ein zweites großes Thema sind Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, wie der Tangentialbus, die Einbeziehung von Gunskirchen und Marchtrenk in den Linienverkehr sowie massive Verbesserungen im Radverkehr. Als Unternehmer fordere ich eine ganzheitliche Wirtschaftspolitik die Bildung, Forschung, Infrastruktur und Lebensqualität für Fachkräfte berücksichtigt. Im Detail fordern wir zum Beispiel Gründerwerkstätten, Start-up-Events, ein Business Immigration Office und ganz wichtig eine Lehrlingsakademie.

Wie sieht Ihr Wahlziel bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl aus?
Wir wollen unsere Mandate mindestens verdreifachen – also ab Oktober mit drei Gemeinderäten unsere Ideen einbringen. Als Fraktion und somit als Vorsitzende im Kontrollausschuss werden wir den Regierenden auch sehr genau auf die Finger schauen.

Wer wäre Ihr Lieblingskoalitionspartner – wenn sich hier und sofort entscheiden müssten.
Jener, der versteht, dass das wichtigste eine nachhaltige Politik ist. Eine Politik die darauf schaut, dass unsere Kinder die beste Bildung bekommen und auch noch eine intakte Umwelt vorfinden.

In zwei Sätzen: Was macht Wels besonders liebenswert?
Dazu reicht ein Satz: Es sind eindeutig die Menschen!

Ebenso: Was würden Sie in Wels sofort ändern, wenn Sie alle Mittel dazu hätten?
Ich würde das Betreuungsverhältnis in den Kindergärten zwischen Pädagogin und Pädagogen und Kind auf 1 zu 4 steigern und ein flächendeckendes und qualitativ hochwertiges ganztägiges Schulangebot einführen.
Dann würde ich das Bau- und Verkehrsreferat zusammenlegen, damit Bauen und Verkehr immer zusammen „gedacht“ wird. Dafür würde ich einen eigenen Umweltstadtrat etablieren, um den Umwelt-/Klimaschutz in Wels endlich eine Stimme und ein Budget zu geben. Im Bereich der Wirtschaft müssen wir mehr auf die EPUs, Klein- und Mittelbetriebe schauen.

Was hat Sie in den vergangenen fünf Jahren in Wels besonders gefreut?
Besonders gefreut hat mich, dass erstmals ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für ein Stadtgebiet durchgeführt wurde – nämlich für den Lokalbahnhof und die Umgebung. Ich wünsche mir das gleiche – nur mit mehr Einbeziehung der Bevölkerung - für alle größeren Projekte in Wels.

Was ist Ihnen in dieser Zeit besonders sauer aufgestoßen?
Zwei Dinge: Die „Marketing-Projekte“ der FPÖ/ÖVP-Stadtregierung – also Projekte die viel Geld gekostet haben, aber die Stadt nicht wesentlich und langfristig weitergebracht haben, wie zum Beispiel der Austausch der erst zehn Jahre alten Beleuchtung am Stadtplatz um 530.000 Euro. Der zweite Punkt war der Grundstückskauf durch Fam. Rabl und dadurch die Verhinderung des im Siegerprojekt des Ideenwettbewerbes „Lokalbahnhof“ vorgeschlagene Verkehrsplanung.

Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der Bundespolitik auf das Wahlergebnis in Wels ein?
Die Politik hat den Menschen in den letzten Monaten viel zugemutet. Was auf Bundesebene vor sich geht, wirkt sich auch auf uns in OÖ und auch auf Wels aus. Nach der Zeit der Pandemie und der Skandale sehnen wir uns alle nach einem ehrlichen Neustart. Die Anliegen aller Bürger*innen müssen wieder im Mittelpunkt der politischen Arbeit stehen - im Landtag, in den Städten und Gemeinden.
Persönlich hoffe ich, dass seit Ibiza mehr Menschen klar geworden ist, dass die FPÖ keine wählbare Partei ist. Da hilft es auch nicht, wenn Dr. Rabl sich durch sein Antreten als „Team Rabl“ versucht von der FPÖ abzugrenzen. Auch bei der ÖVP ist der türkise Lack ab. Wir Neos stehen für eine Politik der neuen Generation. Eine Politik mit Anstand.

Mit wem würden Sie sich am liebsten einmal zu einem Abendessen treffen – außer Partner/Partnerin ...

Ich denke, dass mich ein Gespräch mit Angela Merkel sehr inspirieren würde. Ich schätze sie als äußerst intelligent, führungsstark, glaubwürdig und menschlich ein.

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