Kukturgeschichte
Kulturhistorischer Streifzug

Schloß Lichtenegg in Wels
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Wenn man mit offenen Augen durch unsere Lande fährt, ab und zu die Hauptstrassen verlässt, so kann man immer wieder auf Zeugnissse unserer Vergangenheit stossen. Da wird dann oft die Neugierde geweckt und man versucht dann Näheres über die Geschichte zu erfahren. Oder man stösst im Zuge anderer Recherchen auf die eine oder andere Sache, die dann die Regionautenneugierde weckt und man besucht dann diese geschichtsträchtigen Örtlichkeiten.
So an einem Sonntagnachmittag nach einem Welsbesuch in einer anderen Angelegenheit.
Im Zuge einer Stammbaumrecherche erzählt mir eine Nachbarin, dass ihr Haus früher zur Herrschaft Lichtenegg gehörte, während alle anderen Häuser unserer Ortschaft in der Gemeinde Ottnang ihren Lehensbetrag nach Köppach abliefern mussten, was auch auf Grund der örtlichen Nähe logisch gewesen wäre.
Jetzt war mir das Schloß Lichtenegg namentlich schon bekannt, da es früher einmal der Wohnsitz der Kaisertochter Marie Valerie war. Heute ist es schön renoviert und beherbergt Mietwohnungen. Es liegt mitten in Wels, war früher ein Wasserschloß, heute mit großem Park und renovierungsbedürftigem Torgebäude zum Fischteich.
Eine komplett andere Geschichte entdeckte ich in einem Buch über die Geschichte Lambachs. Der damals noch unschuldige 11 jährige Hitlerbub wohnte mit seiner Familie für zwei Jahre in der Schmiedmühle in Lambach. Erzählt werden auch einige Anekdoten, unter anderem wäre er beinahe bei einem Hochwasser in einem Sautrog ertrunken, wenn ihn nicht ein Gendarm gerettet hätte.
Heute nach 120 Jahren verfällt das Gebäude und es sind Notsanierungsmassnahmen zu entdecken.
Interessant auch eine andere Geschichte aus Lambach. Die Tochter von Kaiserin Maria Theresia, Marie Antoinette nächtigte im Stift Lambach auf ihrer Durchreise nach Paris um dort Ludwig XVI. zu heiraten. Sie war mit 48 6spännigen Kutschen unterwegs, es wurde ihr zu Ehren auch ein grosses Feuerwerk auf der Traun abgefeuert. Ihr Leben endete später tragisch auf dem Schafott.

Fast auf dem schon eingeschlagenen Umweg liegt dann die Schloßanlage Irnharting und ich bin bestürzt über den Verfall des Schloßes. Nur das bewohnte Hauptgebäude ist saniert oder gerade beim Sanieren, wenn man den herumliegenden Bauschutt in Betracht zieht. Der Zutritt wird einem vermutlich deshalb verwehrt und ich lese daheim in dem Buch “ Burgen und Schlösser“ mehr über die Geschichte nach. Einstmals ein riesiges Wasserschloß, in den Bauernkriegen total geplündert, abgebrannt und seither nicht mehr renoviert. So fault es vor sich hin bis zum totalen Einsturz, schade darum.

Etwas besser geht es nach einer Dachsanierung vor ein paar Jahren dem nahe gelegenen Schloß Würting. Auch früher ein Wasserschloß mit 4 Ecktürmen, wird auch vom Besitzer teilweise bewohnt, der aber steht im Dauerstreit mit den Behörden und daher Stillstand weiterer notwendiger Sanierungen. So macht die an sich schöne Anlage rundherum nicht den besten Eindruck und der Zahn der Zeit zerstört auch diese erhaltungswürdige Bausubstanz langsam aber sicher.

(Näheres über Geschichte und Eigentumsverhältnisse der einzelnen Anlagen in den speziellen Websiten und Foren ersichtlich)

Wobei man Schloßbesitzern generell zugestehen muss, dass solche Sanierungen alter Kulturgüter meistens eine Lebensaufgabe werden kann und vor allem viel Geld verschlingt, dass trotz Unterstützung vom Land und Denkmalamt oft nicht ausreicht.

Andrerseits sind Bauwerke ebenso vergänglich wie das Leben selbst und nur wenn das öffentliche Interesse groß genug ist und natürlich die Liebe der Besitzer zu dieser nicht immer ganz einfachen Wohnform, so können kultur-u. geschichtshistorische Bauwerke der Nachwelt erhalten bleiben. Und es gibt auch mehrere positive Beispiele wie die zuletzt besuchten Schlösser in Weitra, St.Martin, Geinberg oder auch das nahe Schloss Wolfsegg.

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Foto: Cityfoto
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