Bio Austria Bauerntage
Innovationspreis für Bio-Imkerei aus Oberösterreich

Bio-Imker Peter Frühwirth aus Pfarrkirchen im Mühlkreis wurde für seine innovative Pollenfalle mit dem Bio-Fuchs ausgezeichnet: Johannes Liebl (Obmann Bio Austria OÖ),  Bio-Imker Peter Frühwirth mit Gattin Doris Frühwirth, Barbara Riegler (Bundesobfrau Bio Austria), Lukas Großbichler (Geschäftsführung Bio Austria OÖ), v. l.   | Foto: Bio Austria
  • Bio-Imker Peter Frühwirth aus Pfarrkirchen im Mühlkreis wurde für seine innovative Pollenfalle mit dem Bio-Fuchs ausgezeichnet: Johannes Liebl (Obmann Bio Austria OÖ), Bio-Imker Peter Frühwirth mit Gattin Doris Frühwirth, Barbara Riegler (Bundesobfrau Bio Austria), Lukas Großbichler (Geschäftsführung Bio Austria OÖ), v. l.
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Die Klima- und Umweltleistungen der Bio-Landwirtschaft standen am Eröffnungstag der Bio Austria Bauerntage im Schloss Puchberg im Zentrum. Der zweite Platz des Bio-Fuchs Innovationspreis für innovative Lösungen in der Bio-Landwirtschaft geht an Mühlviertler Bio-Imkerei.

OÖ/Wels. Am 23. Jänner wurde die 20. Ausgabe der BIO AUSTRIA Bauerntage im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels eröffnet. 1.250 Teilnehmer:innen nutzten das vielfältige Weiterbildungsangebot bei elf Präsenz- und vier Online-Fachtagen.

Die Jubiläumsveranstaltung stand diesmal unter dem Motto "Bio-Impulse für ein gutes Klima". Dementsprechend hob Bio Austria-Obfrau Barbara Riegler die diesbezüglichen Vorteile der Bio-Landwirtschaft hervor.

"Unsere Biobetriebe erbringen tagtäglich nachweislich vielfältige Leistungen im Umwelt- und Klimaschutz. Sie sorgen neben gutem Klima für sauberes Trinkwasser, Biodiversität und Artenvielfalt und für langzeitfruchtbare Böden."

Bio-Betriebe: Höhere Energie-Effizienz 

Kurt-Jürgen Hülsbergen, Agrarökonom an der TU München, referierte über die positiven Klima- und Umweltwirkungen der Bio-Landwirtschaft. Anhand einer 2023 abgeschlossenen Langzeitstudie erläuterte er, dass biologisch bewirtschaftete Ackerflächen halb so viel Treibhausgasemissionen aufweisen.

"Bio-Betriebe kommen mit dem halben Energie-Eintrag aus", so Hülsbergen. "Auch unter Berücksichtigung des geringeren Ertrags im Biolandbau gibt es auf Biobetrieben eine höhere Energie-Effizienz", so der Agrarökonom.

Wesentlicher Faktor sei der Verzicht auf chemischen Stickstoffdünger sowie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Die Produktion dieser Betriebsmittel ist energieintensiv und emittiert dabei eine hohe Menge an CO2, was wiederum negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima hat.

"Bio-Landbau mindert die externen Kosten für die Gesellschaft"
"Artenreiche Fruchtfolgen, vor allem mit einem hohen Anteil an Kleegras und Luzerne, flächengebundene Tierhaltung und vorbildliches Humus-Management" seien zudem wesentliche Erfolgsfaktoren der Bio-Landwirtschaft die zu ihren geringen Treibhausgasemissionen beitragen.

Die vorliegende Studie zeigt außerdem, dass Biobetriebe im Gegensatz zu gängigen Annahmen mit deutlich weniger Arbeitsgängen und Feldüberfahrten auskommen als konventionelle Betriebe. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit.

Kosteneinsparung von etwa 70 bis 75 Millionen Euro

Basierend auf Stickstoff- und Treibhausgasbilanzen der Pilotbetriebe in der Studie sowie den durchschnittlichen Umweltkosten für Stickstoff- und Treibhausgasemissionen des deutschen Umweltbundesamts (UBA 2021) konnte Hülsbergen die Kosteneinsparung in der Bio-Landwirtschaft auf 750 bis 800 Euro pro Hektar beziffern.

„In Oberösterreich, wo derzeit 93.263 Hektar biologisch bewirtschaftet werden (Stand Dezember 2022), ergibt sich allein hierdurch eine geschätzte Kosteneinsparung von etwa 70 bis 75 Millionen Euro“ interpretiert Bio Austria OÖ-Obmann Johannes Liebl die Zahlen für Oberösterreich.

Biodiversitätsverlust als großes Risiko

In seinen Ausführungen hob Franz Essl, Mitglied des Österreichischen Biodiversitätsrates und Wissenschaftler des Jahres 2022, die signifikanten Einflüsse der Landwirtschaft auf die Natur hervor, bedingt durch ihre flächenbezogenen Aktivitäten. Dabei betont er, dass der Verlust an Biodiversität eine der gravierendsten Gefahren für die Gesellschaft und die Landwirtschaft darstellt, da die Lebensmittelversorgung von dieser Basis abhängig ist.

Essl mahnt zu einem umfassenden systemischen Wandel und verweist dabei auf internationale Klimaziele, die bis 2030 die Wiederherstellung von 30 Prozent der geschädigten Ökosysteme anstreben. Die Umsetzung des EU Green Deals im Agrarsektor sei daher von entscheidender Bedeutung. Abschließend betont der Biodiversitätsexperte: "Naturschutz bedeutet auch Klimaschutz."

Innovationspreis vergeben

Im Rahmen der Bio Austria Bauerntage wurde heuer bereits zum 15. Mal der Innovationspreis Bio Austria Fuchs für hervorragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft vergeben. Zum Mitmachen aufgerufen waren alle Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs. Eine Expert:innen-Jury wählte aus den zahlreichen Einreichungen die Sieger aus.

Der zweite Platz geht an Peter Frühwirth aus Pfarrkirchen im Mühlkreis, Oberösterreich. Als Erwerbsimker hat er eine Pollenfalle entwickelt, die die Produktion von Blütenpollen effizienter gestaltet, indem der zeitaufwändige Reinigungsprozess entfällt.

In seiner Neuentwicklung erfolgt die Trennung von Pollen und Schmutz direkt im Bienenvolk, ohne dabei die Pollenversorgung der Bienen oder den Honigertrag zu beeinträchtigen. Das Ergebnis ist eine Ernte von reinem Blütenpollen.

Durch die Reduktion des Arbeitsaufwandes und den Verzicht auf teure technische Lösungen erkennt der Bio-Imker Peter Frühwirth im Einsatz seiner Pollenfalle ein beträchtliches Potenzial zur Diversifizierung von Betrieben und zum Verkauf von regionalen Bio-Blütenpollen. Frühwirth sieht in dieser innovativen Lösung eine Möglichkeit, sowohl die Effizienz als auch die wirtschaftliche Vielfalt von Bio-Imkereibetrieben zu steigern.

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