Zwist um Nachmittagsbetreuung
Beim Bedarf für Nachmittagsbetreuung geht die Meinung zwischen Blau-Schwarz und Rot auseinander.
WELS. Einmal mehr schlagen die Themen Nachmittagsbetreuung und Deutsch-Förderklassen hohe politische Wellen. SPÖ-Schulreferent Johann Reindl-Schwaighofer machte in der Vergangenheit mehrmals die Forderung nach einem flächendeckenden und kostenlosen Ausbau der Ganztagsbetreuung laut. Zur Untermauerung legte der SP-Referent zuletzt Zahlen der Abteilung Stadtentwicklung vor, welche ein massives Bevölkerungswachstum prognostizierten. Dies nahm die blau-schwarze Stadtregierung nun zum Anlass, ihre eigenen Zahlen vorzulegen. Demnach seien die Kinderzahlen in Wels seit 2003 rückläufig. Der Rückgang belaufe sich mittlerweile auf 15 Prozent. Die Nachmittagsbetreuung sei nur in einer von derzeit acht Welser Schulen voll ausgelastet. Zugleich gebe es aber 215 offene Plätze. „Die Forderung nach dem Ausbau einer flächendeckenden Nachmittagsbetreuung im gesamten Stadtgebiet ist nicht nachvollziehbar und purer Populismus“, kritisiert Bürgermeister Andreas Rabl. "Was hilft es einem Schüler, der in der Pernau die Schule besucht, wenn in Lichtenegg freie Plätze verfügbar sind", entgegnet Reindl-Schwaighofer.
Bedarf an Förderklassen weiterhin unklar
Auch bei dem Tarifmodell gehen die Meinungen auseinander. Es ist in acht Beitragsstufen gegliedert. Ab einem Familieneinkommen von 2.020 Euro wird der Höchstbetrag von derzeit 96,80 Euro verrechnet. Bei einem Familieneinkommen unter 950 Euro gilt der Nulltarif. Während Bürgermeister Rabl das Modell als sozial und ausgewogen lobt, will Reindl-Schwaighofer zumindest von 20 Fällen wissen, in denen die Stadt gegen Familien wegen ausstehender Betreuungskosten prozessiert. Ebenfalls uneins ist man sich bei den ab dem kommenden Schuljahr geplanten Deutsch-Förderklassen für Volksschulen. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt niemand genau sagen könne, wie viele Schüler eine Deutsch-Förderklasse in Wels besuchen werden, geht der SP-Referent von einem erhöhten Raumbedarf aus. Blau-Schwarz will davon jedoch nichts wissen und spricht von "Panikmache". Als erster Schritt soll eine Bedarfserhebung nun endgültig klären, an welchen Welser Pflichtschulen ein Ausbau der Ganztagesbetreuung erforderlich sein wird.
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