Lueg
Brücke oder Tunnel? Es bleibt spannend!

Das Interesse der Medien war groß.  | Foto: Fotos: Suitner
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Diese Frage wurde in Gries zwischen Gemeinde- und Asfinag-Vertretern diskutiert.

GRIES (suit). 36 Kilometer beträgt die Länge der Brenner Autobahn und kein Abschnitt ist derzeit so heftig umstritten wie die knapp zwei Kilometer der Luegbrücke. Am vergangen Donnerstag gab es ein erstes Zusammentreffen zwischen Gemeinderat und den Geschäftsführern der Asfinag Bau GmbH. Die Frage, ob die baufällige Brücke durch einen Tunnel oder eine neue Brücke ersetzt werden soll, stand auf der Tagesordnung. Die Zeit drängt - schließlich soll noch heuer mit den Vorbereitungsarbeiten und der Errichtung eines Betriebs- und Erhaltungsweges begonnen werden. Im Beisein zahlreicher Medienvertreter verlief die Diskussion überraschend fair, sachlich und auf Augenhöhe.

Vorteile Brücke

"Wir haben beide Varianten gegenübergestellt und der Tunnel bringt von der Sicherheit über die Bauzeit bis hin zur wirtschaftlichen Sicht mehr Nachteile. Wenn man die Möglichkeit hat, im Freien zu bauen, wird sich kein Ingenieur für einen Tunnel aussprechen", gab Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Bau GmbH, eingangs zu verstehen. Günter Fritz, Asfinag Regionalleiter Projektentwicklung, schloss sich den Worten seines Vorredners an und verglich die Varianten Brücke vs. Tunnel direkt. Für die Brücke spreche eine schnellere Umsetzung auch aufgrund der Tatsache, dass bei einem Tunnel ein UVP-Verfahren notwendig sei. Ein weiterer Vorteil sei die Sicherheit, da gerade bei Unfällen ein Tunnel nur schwer zugänglich ist und zudem für Wartungen in regelmäßigen Abständen gesperrt werden müsste. Die Kosten seien beim Bau einer Brücke wesentlich niedriger. Einzig das Landschaftsbild spreche für einen Tunnel. Für die Gemeinde stellte die Asfinag einen Steinschlagschutz mit Damm in Aussicht, um den Talboden zu schützen. Außerdem garantierte Alexander Walcher, dass keine dritte Spur errichtet werden wird: „Eine dritte Spur oder eine Freigabe des Pannenstreifens war und ist nicht geplant und es gibt auch keine technischen Voraussetzungen dafür.“

Bergmeister-Gutachten

Gemeinsam mit der Gemeinde hat sich die Asfinag auf ein Gutachten von Prof. Konrad Bergmeister geeinigt, der die Varianten Brücke vs. Tunnel gegenüberstellte. Je nach Prioritätensetzung kam Bergmeister zum Schluss, dass „die Brücke bei allen Untersuchungsvarianten gegenüber einer Tunnellösung besser abschneidet, außer wenn Mensch und Umwelt stärker berücksichtigt werden.“

Skepsis bleibt

Von Seiten der Gemeinderäte wurde betont, dass man gegen die Asfinag eine „David gegen Goliath“-Stellung habe, dass der Faktor Mensch und Umwelt stärker zu berücksichtigen ist und dass die Tunnel-Variante nicht wie berechnet mit einer Breite von dreizehn Metern ausgeführt werden müsste und somit die Kosten reduziert werden könnten. Teilweise würden sich Widersprüche in den Gutachten finden. Auch die Wirksamkeit der Steinschlagnetze wurde in Frage gestellt. Zwar werde der Talboden geschützt, als Dauersiedlungsraum sei er trotzdem nicht nutzbar. De facto habe sich die Asfinag aber bereits 2016 für einen Neubau der Brücke entschieden. LA Florian Riedl stellte zum Abschluss der Diskussion klar: „Man kann das Wipptal nicht mit Schwechat oder dem breiteren Inntal vergleichen. Die Gefahr, dass man die Voraussetzungen für die Öffnung des Pannenstreifens für eine dritte Spur schafft, muss daher gebannt werden.“

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