Axamer Fasnacht
Die "Bluatigen" kommen wieder!

Wenn blutverschmierte Gestalten alle vier Jahre am Unsinnigen Donnerstag fauchend und furchteinflößend durch Axams ziehen, dann sind es die "Bluatigen" – die wildesten Gesellen der Fasnacht! | Foto: Hassl
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  • Wenn blutverschmierte Gestalten alle vier Jahre am Unsinnigen Donnerstag fauchend und furchteinflößend durch Axams ziehen, dann sind es die "Bluatigen" – die wildesten Gesellen der Fasnacht!
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In der Axamer Fasnacht gibt es auch die "Schianen", die das Frühjahr verkörpern. Aber hier gibt es auch die wildesten Figuren, die man nirgendwo anders findet. Dazu gehören ohne Zweifel die "Bluatigen", die nur alle vier Jahre gebückt und fauchend durch das Dorf schleichen!

Wer also Mythisches und Mystisches sehen will, muss am Nachmittag des Unsinnigen Donnerstag, dem 28. Februar, in Axams sein. Alle vier Jahre findet in der "Fasnachtsgemeinde" der große Umzug statt, der immer am Faschingssonntag durch das Dorf zieht. In den Jahren dazwischen endet das närrische Treiben am Unsinnigen, an dem ergo alle vier Jahre die wildesten Gesellen, die die Tiroler Fasnacht zu bieten hat, auftauchen.

Rau und eigenwillig

Die Axamer Fasnacht galt seit jeher als rau und eigenwillig. Über den Ursprung dieser seltsamen Figuren herrscht aber nach wie vor Unklarheit – den Interpretationen sind seit jeher Tür und Tor geöffnet. Fasnachtsvereinsobmann Patrick Auer – der selbst schon als "Bluatiger" unterwegs war, stellt eines klar: "Die Bluatigen werden nicht vom Fasnachtsverein organisiert, sondern gehören zur freien Axamer Fasnacht. Dass sich alle vier Jahre Burschen finden, die diesen alten Brauch mit Leben erfüllen, ist großartig und trägt zur Einzigartigkeit unserer Faschingszeit bei!"

Der Tod ist immer dabei

Faktum: Die Verkörperung eines "Bluatigen" ist alles andere als ein Honiglecken. Mit echtem Tierblut vom Metzger beschmiert, "Erdäpfelzähne" im Mund, fauchend und furchteinflößende Laute von sich gebend, schleichen sie am Unsinnigen durch das Dorf. Ihnen stets voran schreitet der Tod mit weißem Umhang, einer Totenkopf-Maske aus Holz und einer Sense auf der Schulter. Der verstorbene Volkskundler Wolfgang Pfaundler hat über die Herkunft dieser Figuren eine interessante Vermutung geäußert: "Eine unbestätigte Theorie besagt, dass es sich um ein Relikt von einer Frühjahrsopferung handelt. Der Tod könnte vielleicht, ähnlich wie beim den Jedermann-Spielen in Salzburg, ermahnen, vom sündigen Leben abzulassen, um nicht den Höllengeistern – eben den Bluatigen – zum Opfer zu fallen!"

Kein Grund für Angst

Dass dies nur bildlich gemeint ist und niemand vor den wilden Gesellen ernstlich Angst haben muss, bestätigt Patrick Auer: "Die Bluatigen richten weder Schäden an noch werden Zuseher von ihnen berührt oder in sonstiger Weise belästigt. Sie schleichen lediglich durch das Dorf und kehren auch nirgends ein. Genauso geheimnisvoll, wie sie erscheinen, verschwinden sie  wieder. Wer also etwas Einzigartiges und Geheimnisvolles sehen will, sollte heuer am Unsinnigen zu uns kommen – für Verpflegung und gesellige Stimmung ist natürlich auch an diesem Tag gesorgt. Weiter geht es mit unserem großen Umzug am Sonntag, dem 3. März. Der Axamer Bock, Wampeler und Reiter, viele Traditionsfiguren und zahlreichen Fasnachtswägen warten auf hoffentlich viele Zuseher!"

Mehr Infos über das Fasnachtsgeschehen: www.wampelerreiten.at

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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