Tirol
Die Kinder-Krebs-Hilfe braucht JETZT Hilfe

V.l.n.r.: Klinikdirektor Prof. Thomas Müller, Nathalie Benko, Ursula Mattersberger mit einer kleinen Patientin | Foto: Georg Schönwiese
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Die Herausforderungen der aktuellen Zeit bekommen u. a. wohltätige Organisationen ganz besonders zu spüren. Aufgrund der flächendeckenden Absagen von Benefizveranstaltungen ist auch die Spendentätigkeit für die Kinder-Krebs-Hilfe zum Stillstand gekommen.

Ursula Mattersberger ist die Obfrau der Kinder-Krebs-Hilfe für Tirol und Vorarlberg. Es gibt wohl kaum jemanden, der sie nicht schon in diversen Medien bei der Entgegennahme von Spendenschecks gesehen hat. Derzeit herrscht in dieser Hinsicht (unerwünschter) Stillstand. Die Spendentätigkeit aus den Erlösen von Benefizveranstaltungen ist zum Erliegen gekommen. „Ich bin seit 32 Jahren ehrenamtlich für die Kinder-Krebs-Hilfe tätig, aber so eine Situation habe ich noch nicht erlebt.“

70 Erkrankungen pro Jahr

Rund 70 Erkrankungen werden pro Jahr verzeichnet. Die Kinder-Krebs-Hilfe bietet betroffenen Familien Unterstützung in vielen Bereichen. Die finanzielle Hilfe ist ein Grundpfeiler der Tätigkeit. „Die Mütter müssen aufgrund der schweren Erkrankung des Kindes oftmals den Beruf aufgeben, um sich der Pflege zu widmen. Dazu kommt noch die momentane Situation, in der Eltern ihren Job verlieren oder in Kurzarbeit gehen müssen. Es ist gerade jetzt besonders wichtig, dass Familien weiterhin unterstützt werden können, um wenigstens die finanziellen Sorgen einigermaßen mildern zu können.“ Auch auf der Station in der Klinik wirken sich die Beschränkungen und strengen Auflagen aus, weiß die Obfrau. „Derzeit gibt es keinen normalen Betrieb, was die Kinder natürlich spüren und die Lage noch zusätzlich erschwert.“

Nathalie’s-Kids-Charity-Foundation hilft

Dass Hilfe für jene, die unermüdlich helfen, notwendig ist, weiß auch Nathalie Benko. Ihre Nathalie’s-Kids-Charity-Foundation engagiert sich bei vielen Vereinen und Projekten und unterstützt u. a. auch die Kinder-Krebs-Hilfe. „In dieser Zeit verschwindet die Aufmerksamkeit für derart wichtige Projekte oder sie wird zumindest in den Hintergrund gerückt. Trotz aller Probleme darf dieses Thema aber nicht vergessen werden.“
Nathalie Benko belässt es nicht nur bei der „Fernhilfe“, sondern ist (in beschränkungsfreien Zeiten) auch oftmals dort vor Ort, wo man sich vom Geschehen einen hautnahen Eindruck verschaffen kann. „Ich gebe zu, dass es mich sehr viel Überwindung gekostet hat, als mich Ursula Mattersberger erstmals zu einem Lokalaugenschein eingeladen hat. Wir haben selbst drei Kinder, und ich wollte wissen, wie es auf der Station zugeht. Seitdem hat es viele Besuche sowie sehr berührende Gespräche mit Kindern und Eltern gegeben. Das alles fehlt mir sehr – und es ist umso wichtiger, dass wir hier jetzt alle zusammen helfen.“ Dass Nathalie Benko abseits der finanziellen Unterstützung nicht „mit leeren Händen“ kommt, soll nicht unerwähnt bleiben. Vor allem in der Weihnachtszeit gibt es immer wieder Geschenke. Von den Kuschelbären bin hin zu I-Pads für die Kontaktpflege und Kommunikation mit den Eltern gibt es immer wieder Überraschungen, die für viel Freude bei den kleinen Patienten sorgen.

Nathalie Benko (li) und Ursula Mattersberger bitten um Hilfe und um Spenden für die Kinder-Krebs-Hilfe. | Foto: Georg Schönwiese
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Charity-Gala-Absage

Nathalie’s-Kids-Charity-Foundation wurde Anfang 2020 gegründet und unterstützt vor allem Kinder und deren Familien in Notsituationen. „Leider hat die Corona-Krise in diesem Jahr eine geplante Gala bislang verhindert“, bedauert Nathalie Benko. „Aber wie gesagt: Das kann aufgeschoben, keinesfalls jedoch aufgehoben werden. Um diese Situation zu überbrücken, braucht es die Hilfe mittels persönlicher Spenden.“

Die Heilungschancen

… von an Krebs erkrankten Kindern haben sich deutlich erhöht. weiß Ursula Mattersberger aus Erfahrung. Am Beginn meiner Tätigkeit lag die Heilungsrate bei rund 20 %, mittlerweile halten wir bei ca. 80 % – da hat sich auf medizinischem Sektor enorm viel getan. Leider kommt es auch noch vor, dass man ein Kind verliert. Das sind unsagbar traurige Momente – und man kann sich vorstellen, was dies für eine Familie bedeutet.“

Kinder sind Helden

In ihrer 32-jährigen Tätigkeit hat Ursula Mattersberger viel erlebt. „Die Kinder, die einen so schwierigen Weg gehen müssen, sind Helden. Ebenso die Familienmitglieder, die neben den Sorgen um die Gesundheit noch andere Belastungen meistern müssen. Man kann von ihnen so viel lernen. Ich ziehe den Hut vor allen, die derartige Krisen bewältigen.“
„Den Hut ziehen“ kann man – das muss gesagt werden – auch vor Ursula Mattersberger. Drei Jahrzehnte ehrenamtlich tätig zu sein, ist eine gewaltige Leistung. Nicht zuletzt entstehen dadurch aber auch keine Verwaltungskosten und die Spendenerlöse können 1:1 an die Familien weitergegeben werden. „All jenen, die uns in dieser Situation helfen, damit wir weiterhin Hilfe leisten können, sage ich bereits jetzt herzlich „DANKE“!
Spendenkonto der Kinder-Krebs-Hilfe für Tirol und Vorarlberg:
Hypo Bank Innsbruck, Kto. Nr. 210 080 701, BLZ 57000
IBAN: AT85 5700 0002 1008 0701 / BIC: HYPTAT22
Alle Informationen betreffend Spenden sowie vieler weiterer Infos über die Kinder-Krebs-Hilfe gibt es im Internet auf www.kinderkrebshilfe.at

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