Innovation
Digitalisierung und neue Zeiten am Recyclinghof Mutters

Bgm. Hansjörg Peer zeigt, wie die Bürgerkarte am digitalisierten Portal den Schranken öffnet. | Foto: Hassl
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Die Gemeinde Mutters setzt in der „Causa Müllentsorgung“ neue Akzente – eine Ausweitung auf die Region wird angedacht.

Das Problem bedurfte in Mutters einer dringenden Lösung – und auch in anderen Gemeinden macht man sich aus gutem Grund Gedanken über die Situation in den Recyclinghöfen. Kurzfristig bemessene Abgabezeiten (zumeist am Samstagvormittag) führen zu einem gewaltigen Verkehrsproblem. „An manchen Tagen war es besonders arg. Die Fahrzeuge stauten sich vom Recyclinghof bis zurück zum MPREIS“, bestätigt Bürgermeister Hansjörg Peer.

Digitalisierung

Seit dem 1. Februar gibt es eine Neuerung, die die Abgabe wesentlich erleichtert. Künftig ist die Anlieferung zum Recyclinghof täglich zwischen 8 und 18 Uhr (Samstag von 8 bis 12 Uhr) möglich. Voraussetzung dafür ist die Bürgerkarte („Mutters CARD“) die eine Einfahrt am Recyclinghofportal beinhaltet. Jeder Haushalt hat eine Karte bekommen, bei Bedarf werden auch mehrere zur Verfügung gestellt. Bgm. Hansjörg Peer: „Parallel dazu wurde die Bürgerkarte auch in einer App für den Download zur Verfügung gestellt (www.mutters.tirol.gv.at/Information_zur_mutters_CARD_Erklaervideo). Diese Karte öffnet den Schranken – die Einfahrt ist zu den angegebenen Zeiten möglich. Das Feedback ist absolut positiv und die neuen Möglichkeiten der Entsorgung werden bestens in Anspruch genommen.“

Der gesamte Recyclinghof ist videoüberwacht – Fehlwürfe werden auf diese Weise nachverfolgt. | Foto: Hassl
  • Der gesamte Recyclinghof ist videoüberwacht – Fehlwürfe werden auf diese Weise nachverfolgt.
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Videoüberwachung

Am Recyclinghof wurde eine komplette Videoüberwachungsanlage installiert, welche im Bedarfsfall Fehlwürfe bis zu 72 Stunden nachvollziehbar macht. Der Leiter des Recyclinghofes überprüft stichprobenartig die Container und kann dann eingreifen. „Hier sprechen wir aber nur von Einzelfällen. Ich bin sehr stolz auf das Trennverhalten der Gemeindebürger, das seit vielen Jahren als vorbildlich bezeichnet werden kann. Der Prozentsatz an Müllsündern ist sehr klein. Sollte doch einmal ein Fehler passieren, werden die Betreffenden darauf hingewiesen. Wer es aber partout nicht verstehen will, muss mit einer Strafe rechnen.“
Die nächsten Schritte sind bereits in Planung. Im Frühjahr 2024 wurde die Restmüllsammlung umgestellt. Statt der bisherigen Müllsäcke werden alle Haushalte mit Mülltonnen versehen (90 bis 240 Liter), die mit einem Chip ausgestattet sind. Bei der Entleerung mittels Müllauto werden die Tonnen gewogen und die entsprechenden Daten an das Buchhaltungssystem der Gemeinde übermittelt, das dann auch die Verrechnung in die Wege leitet. Ein Jahr später wird dann auch die Biomüllsammlung mittels digitalisierten Behältern erfolgen.

Maßnahmen in der Region

Die beschriebenen Maßnahmen erforderten einen finanziellen Aufwand in Höhe von rund 70.000 Euro. Dass man sich sowohl am Recyclinghof Götzens als auch weiterführend mit Schritten in der gesamten Region (mit Ausnahme der Gemeinde Natters) befasst, bestätigt Bürgermeister und Planungsverbandsobmann Josef Singer. „Dieses System verspricht konkrete Problemlösungen. Im Planungsverband werden wir uns auch mit der Möglichkeit befassen, mit den entsprechenden Bürgerkarten der jeweiligen Gemeinde die Abgabe der trennbaren Stoffe in allen Recyclinghöfen der Region ganztägig zu bewerkstelligen.“
Anmerkung: In Oberperfuss gibt es die „gechipten Mülltonnen“ – allerdings ohne Gewichtsmessung – seit geraumer Zeit. Die Erfahrungen sind laut Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher durchaus positiv.

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