Naturtalent
Florian Zach - ein Kind der Berge

Am Ziel der Träume: Mit nur acht Jahren stand Florian Zach auf dem Gipfel des Großglockner. | Foto: privat
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  • Am Ziel der Träume: Mit nur acht Jahren stand Florian Zach auf dem Gipfel des Großglockner.
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Die Headline ist in diesem Fall keine Phrase, sondern entspricht der Realität. Florian Zach aus Götzens ist 8 Jahre alt – und vor kurzem erreichte er mit der Besteigung des Großglockner den bislang höchsten Gipfel seiner Leidenschaft für die Berge.

Florian ist freilich nicht allein in steiler Höh’ unterwegs, sondern in Begleitung seiner Eltern Christian und Melanie Zach. Die Liebe zur Bergwelt wurde sozusagen vererbt und früh entdeckt. Anfangs noch in der Trage zum bevorzugtem Ziel Götzner Alm unterwegs, gab es im Alter von zwei Jahren bereits die „ersten Berggehversuche“. Mit drei Jahren schaffte es Florian ohne Hilfe auf seinen geliebten „Hausberg“. „Egal, ob vom Auto aus, von Almen und Hütten – Florian schaut auf die umliegenden Gipfel und sagt, dass er dort oben auch gerne stehen möchte“, beschreibt Christian Zach die Tatsache, dass die Gedanken des Sohnes in der Bergwelt sind. „Zudem hat er die Natur seit der Zeit im Waldkindergarten zu seinem Spielplatz ernannt.“

Immer höher hinauf

Runden mit 1.000 Höhenmetern waren für ihn mit vier Jahren kein Problem mehr. Mit fünf Jahren ging er auf die Serles, im Jahr darauf folgte mit der Rinnenspitze der erste 3.000er. Das „Bergfeuer“ war endgültig entflammt und loderte vor allem in der hochalpinen Welt. Die „Erstbesteigung“ des 3.277 m hohen Habicht von der Karalm aus an einem Tag mit 1.500 hm ist nur als einer von vielen Höhepunkten verzeichnet. Mit sieben Jahren ging es erstmals mit Tourenski bergauf.

Flo mit 2 Jahren Westfahlenhaus | Foto: privat
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Ziel: Großglockner

„Seit ich selbst mit einem Freund 2019 den Großglockner erstmals bestiegen habe, gab es für Florian kein anderes Thema mehr: Dort wollte er auch hin“, so Christian Zach. Die 3.774 hohe Wildspitze diente als Test. Da dieses Projekt reibungslos und erfolgreich verlief, fiel der Entschluss für die Glocknerbesteigung in zwei Tagen mit Übernachtung auf der Erzherzog Johann Hütte. Die 1.500 hm zur Hütte legten Christian mit 20 kg Gepäck und Melanie mit 10 kg Gepäck zurück, was von Florians Mutter wie folgt kommentiert wird: „Was tut man nicht alles, um die Träume und Wünsche seiner Kinder zu erfüllen“. Nach einer Nacht auf der höchstgelegenen Alpenvereinshütte Österreichs ging es um 6:30 Richtung Gipfel, der zwei Stunden später erreicht wurde.
Für Experten ein kurze Beschreibung: „Der Gipfelanstieg erfolgte über das Eisleitl mit einer 40-Grad-Gletscherflanke, mündend in das Glocknerleitl, einer extrem schwierigen, teils mit Schnee und Eis gefüllten Steinrinne. Weiter ging es über die Südflanke auf den extrem ausgesetzten Kleinglockner. Der Überschreitung der Pallavicinirinne folgte die steile Kletterei Richtung Gipfel.“
Neben den Eltern hatte Florian unverzichtbare Bergkameraden an seiner Seite. „Meine Lieblingsstofftiere Paula die Kuh und Piepmatz der Adler durften am Gipfel nicht fehlen.“

Christian, Melanie und Florian Zach feierten mit der gemeinsamen Besteigung des Glockners ein Bergerlebnis. | Foto: privat
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Sicherheit im Fokus

„Zwei Sachen sind uns besonders wichtig: Der Spass UND die Sicherheit“, baut Christian Zach allfälligen Unkenrufen vor „Es ist und war uns immer wichtig, dass Florian Freude an dem hat, was er macht. Wir haben ihn nie zu etwas gezwungen, sondern nur seine Leidenschaft gefördert. Wir sehen ihn nicht als Wunderkind, aber als Naturtalent bei der Fortbewegung am Berg. Wir teilen die Leidenschaft für die Berge und haben früh erkannt, dass Florian einen besonderen Bezug zur Bergwelt hat. Das haben wir spielerisch gefördert.“
Die Sicherheit steht für Familie Zach am Berg stets im Vordergrund. „95% sind kalkulierbar und 5% bleiben Restrisiko“, so lautet die Vorgabe, an der nicht gerüttelt wird. „In den 95% stecken die gesamte Energie für Vorbereitung, Planung, Ausrüstung und Sicherheit. Die 5% Risiko sind, so wie bei allen Dingen im Leben, nicht kalkulierbar. Wir reden auch offen mit Florian über die Risiken und die großen Gefahren am Berg. Für uns ist es das oberste Ziel, wieder sicher im Tal zu sein, und erst dann feiern wir den Gipfel.“
Übrigens plant Florian nicht nur die nächsten Bergbesteigungen, sondern blickt auch weiter in die Zukunft. Die Antwort auf die Frage nach dem Berufswunsch ist jetzt schon klar: „Bergführer!“

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge
www.bergsteigen.com

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