Blick in die Vergangenheit
Gutes Trinkwasser - Ein Dauerthema in Völs
- Ein Blick in die Völser Dorfchronik zeigt: Sauberes Wasser war schon vor Jahren ein großes Thema.
- Foto: Smarterpix/jurisam
- hochgeladen von Marion Meßthaller
Es ist die Aufgabe einer Gemeindevertretung, die Beschaffung eines guten Trinkwassers in ihre Pflicht zu nehmen.
VÖLS. Diese schön formulierte Feststellung ist nicht aktuell - sie stammt aus der Chronik der Marktgemeinde Völs und wurde vom "Civiltechniker" am 10. April 1886 (!) verfasst. In der jüngsten Ausgabe der "Völser Gemeindezeitung" widmet sich Chronist Karl Pertl einem Thema, dass von damals bis heute nichts an Aktualität verloren hat.
Schlechte Wasserqualität
So wurde in der Gemeinderatssitzung vom 4. April 1888 eine Bitte von Völsern behandelt, die sehr oft wegen der schlechten Wasserqualität kein Wasser vom Völser Bach "für Vieh und Leute" benutzen konnten und dass sich dieser Zustand ändern müsste.
Am 14.7.1907 berichteten die "Innsbrucker Nachrichten" folgendes:
"Eine halbe Stunde ober dem Dorfe wird eine Hochdruckanlage mit 70 m Gefälle errichtet ... sodass Völs für viele Jahre reichlich seinen Wasserbedarf decken kann."
Birgitzer Wasser
Zeitensprung ins Jahr 1960, in dem das Problem erneut behandelt wurde. "Der Gemeinderat unter Bürgermeister Otto Kubik stand wegen dieser Aufgabe unter starkem Druck", heißt es treffend in der Chronik. Weiters:
"Damit die Gemeinde schnell zu mehr Wasser kommt, muss sie sich zu einer Quellfassung entschließen. Konkret: Zur Fassung des Mutterbründl im Gemeindegebiet Birgitz und der Fortsetzung zum Hochbehälter."
Bgm. Otto Kubik hielt damals fest:
"Das Wasser ist gut. Laut einer mündlichen Vereinbarung gibt uns die Gemeinde Birgitz das Wasser!"
Finanzverhandlungen
Im Gemeinderats-Protokollbuch der Gemeinde Völs wird der weitere Stand der Dinge dokumentiert. Eine Kurzfassung darf hier erfolgen.
Seitens der Gemeinde Birgitz wurde für die Abtretung der Wasserrechte im Nassen Tal zuerst ein Betrag von 75.000 Schilling verlangt, der dann auf 40.000 und schlussendlich auf 35.000 Schilling reduziert wurde. Zitat:
"Dem Völser Gemeinderat war der Betrag von 35.000 Schillng viel zu hoch, machte er doch ein Zehntel des damaligen Haushaltsplans aus."
Völs war bereit, 20.000 Schilling zu bezahlen, musste aber zur Kenntnis nehmen, dass die Gemeinde Birgitz von ihrer Forderung keinen Abstand nimmt.In der Gemeinderatssitzung vom 2.12.1960 wurde sodann beschlossen, den Betrag von 35.000 Euro zu entrichten.
Das Resümme lautet wie folgt:
"An den unterschiedlich hohen Summen ist zu erkennen, dass sich die damalige Gemeindevertretung von Völs mit großem Verhandlungsgeschick für ihre Gemeinde einsetzte und dadurch die Abfindungssumme stark verringern konnte. In nur sieben Monaten war das dringliche Problem der Wasserversorgung gelöst!"
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