Haus Sebastian Axams
"Motivation auch in der Krise"

Heimleiterin Andrea Lener lässt keinen Zweifel offen: "Wir werden diese Krise meistern!" | Foto: Hassl
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Es war ein bemerkenswerter Lokalaugenschein im Haus Sebastian in Axams. Einerseits wurde hier etwas Neues zur Qualitätsverbesserung geschaffen. Andererseits ist der Optimismus, der bei allen herrscht, förmlich greifbar – und nicht zuletzt spricht Heimleiterin Andrea Lener Klartext über das „Covid-Verhalten" der Behörden des Landes! Die wichtigste Botschaft lautet aber: „Wir sind alle top motiviert – und wir werden diese Krise meistern!“

In den vergangenen Monaten hat sich im Axamer Wohn- und Pflegeheim Haus Sebastian einiges getan, berichtet Andrea Lener: „Die Belegung von Doppelzimmern gestaltet sich zunehmend schwieriger, weil auch alte Menschen und deren Angehörige großen Wert auf Privatsphäre legen. Deshalb wurden zwei Doppelzimmer in vier geräumige und moderne Einbettzimmer umgestaltet. Die drei Verbandsgemeinden Axams, Birgitz und Grinzens haben diesem Umbau zugestimmt und wir freuen uns über diese Qualitätsverbesserung, die wird nun unseren Bewohnern anbieten können.“

Einzel- statt Doppelzimmer tragen wesentlich zur Qualitätsverbesserung bei! | Foto: Hassl
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Motiviert, engagiert, belastbar

Neben aller Freude über den Zubau ist klar, dass es sich um eine schwierige und herausfordernde Zeit für die Mitarbeiter und Bewohner der Alten- und Pflegeheime handelt. „Wir haben top-motivierte, engagierte und belastbare Mitarbeiter, die Enormes leisten und auf die wir uns verlassen können“, bestätigen Heimleiterin Andrea Lener und Pflegedienstleiterin Barbara Pakosta unisono. Für die Bewohner findet Andra Lener Worte, die man sich nicht nur zu Herzen nehmen, sondern auch gut einprägen sollte: „Unsere Bewohner tragen die Situation mit großer Geduld und Gelassenheit. Man spürt, dass es sich hier um eine Generation handelt, die schon mehrere Krisen erlebt und bewältigt hat.“

Kritik an Landesbehörden

In Sachen „wenig bis gar keine Unterstützung der Behörden das Landes Tirol“ spricht Andrea Lener ebenfalls Klartext: „Die Erwartung, dass man auch von Landesseite auf die zweite Welle gut vorbereitet sein würde, wurde aus meiner Sicht leider nicht erfüllt. Die Alten- und Pflegeheime sind trotz aller politischen Versprechungen auf sich allein gestellt. Es gibt kein einheitliches Notfallkonzept, keine einheitlichen Krisenpläne, keine einheitlichen Teststrategien. Die Ausarbeitung dieser Konzepte wäre ebenso Aufgabe der Gesundheitsbehörde wie die konkrete praktische Unterstützung der Heime bei deren Umsetzung.“

Keine Kommunikationsstrategie

Es gäbe weiterhin keine eindeutigen Zuständigkeiten, so die Heimleiterin weiter. Informationen würden oft zu spät und von unterschiedlichen Abteilungen in verschiedenen Versionen übermittelt. Anfragebeantwortungen gibt es entweder gar nicht oder erst sehr spät. „Hier fehlt einfach eine klare Kommunikationsstrategie mit den Heimen. Anstelle von konkreter, praktischer Unterstützung erhalten wir von den Behörden des Landes zusätzliche Aufgaben mit einem hohen organisatorischem und administrativen Aufwand.“

Schnelltest

Dass es jetzt auch sogenannte Schnelltests gibt, mittels derer Mitarbeiter und Bewohner regelmäßig getestet werden können, ist erfreulich. „Die Durchführung und Abwicklung wurde von der Behörde allerdings in die alleinige Verantwortung der Heime übertragen. Es wurden dafür keine zusätzlichen Personalressourcen geschaffen. Zudem muss jedes Heim eine eigene Teststrategie entwickeln“, kritisiert Andrea Lener.

„Wir schaffen das“

Aufgrund der hohen Fallzahlen können zwar nur eingeschränkte Besuchszeiten angeboten werden – Besucher sind so aber weiterhin möglich. Hohe Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sind selbstverständlich. Wenn die Worte „Wir schaffen das“ auch bekanntlich mit einem inoffiziellen Urheberrecht behaftet sind, so dürfen wir sie für die abschließende, wichtigste Botschaft von Andrea Lener verwenden: „Wir finden in dieser großen Aufgabe immer wieder Motivation. Wir schaffen das – und wir werden auch dies Krise meistern!“

Grund zur Freude

Der gelungene  Zubau ist auch für Verbandsobmann Bgm. Christian Abenthung ein Grund zu Freude: „Eine deutliche Qualitätsverbesserung und Aufwertung unseres Hauses. Besonders erwähnenswert ist, dass die Finanzierung aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung aus Rücklagen unseres Verbandes erfolgen konnte und wir dazu die Verbandsgemeinden nicht finanziell belasten mussten.“
Betreffend der Aussagen der Heimleitung will der Obmann festhalten, „dass wir alles dafür tun müssen, um die großartige Arbeit der Mitarbeiter zu unterstützen. Diese konstruktiven Vorschläge der Heimleitung zur Verbesserung der Situation sollen zu einer Optimierung der Abläufe beitragen, um das Personal, das mit den Kernaufgaben der Organisation und der Pflege voll ausgelastet ist, bestmöglich zu entlasten. Wir haben auch innerhalb des Verbandes einen Krisenstab eingerichtet, um die Heim- und Pflegedienstleitung bestmöglich zu unterstützen und auch den notwendigen Rückhalt für oft schwierige Entscheidungen zu geben. Wir müssen insgesamt alle zusammen danach trachten, die Kompetenz der Heim- und Pflegedienstleitung und der Mitarbeiter nicht nur zu loben, sondern auf deren Verbesserungsvorschläge mit entsprechenden Umsetzungen zu reagieren. Daran arbeiten wir und müssen uns weiter verbessern.“ Eines stellt der Verbandsobmann auch unmissverständlich klar: „Konstruktive Kritik ist immer zulässig und zu unterstützen, um notwendige Verbesserungen herbeizuführen. Ich stehe zu 100 % hinter unserer Heim- und Pflegedienstleitung!“

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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