Elisabethinum Axams
Rituale machen Kinder stark

Rituale ordnen den Tag, weil die einzelnen Stationen nicht immer wieder neu ausgehandelt werden müssen. | Foto: slw/Berger
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Warum sich wiederholende Abläufe nicht nur in der Adventzeit wichtig sind, weiß man im Kindergarten Elisabethinum Axams.

24 Tage müssen die Kinder im Advent warten, bis das Christkind kommt. Kinder haben jedoch noch keine Vorstellung von der Einteilung eines Tages in Stunden und Minuten. Für sie ist ein Tag eine Abfolge von Ereignissen. „Der Adventkalender hat nicht umsonst einen ganz wichtigen Stellenwert: Im Kindergarten oder in der Kinderkrippe wird zum Beispiel jeden Tag ein weiterer Stein auf dem Weg zur Krippe gelegt oder eine weitere Kerze angezündet. Damit gibt der Adventkalender Halt und Orientierung, weil er anzeigt, wie lange es noch dauert, bis der Heilige Abend vor der Tür steht“, erklärt die Leiterin des Kindergartens Elisabethinum Axams, Carmen Neuner. Rituale wie der Adventkalender sind jedoch nicht nur in der Vorweihnachtszeit wichtig – sie sind grundsätzlich ein Eckpfeiler im kindlichen Alltag.

Rituale geben einen Rahmen vor

An jedem Tag wartet eine Fülle von Eindrücken und erstaunlichen Möglichkeiten für neue Entdeckungen auf junge Menschen. Daher sind für Kinder Rituale wichtig, weil sie helfen, dem Tag Struktur zu geben: Rituale bilden einen Rahmen, an dem sich Kinder festhalten können. Sie sind vergleichbar mit Gewohnheiten. Und damit sind sie auch mit wiederkehrenden Handlungen verbunden, die Menschen in einer bestimmten Situation immer wieder anwenden. Sie ordnen den Tag, weil die einzelnen Stationen nicht immer wieder neu ausgehandelt werden müssen. Und weil Kinder so auch das Gefühl für zuverlässige Abläufe erfahren. Dieser Rahmen wird entweder von Eltern oder auch von den Kindergarten-PädagogInnen gestaltet.

Fixpunkte im Kindergarten-Alltag

„Rituale helfen Kindern in vielerlei Hinsicht“, sagt Carmen Neuner. Sie erleichtern Kindern Übergänge: Damit können sie sich auf eine neue Umgebung oder eine neue Situation einlassen. Morgens bei der Ankunft im Kindergarten haben Schuhe und Jacke einen festen Platz und das Winken oder ein Küsschen hilft beim Abschied von den Eltern. Auch der Morgenkreis ist ein Fixpunkt: Nach dem gemeinsamen Begrüßungslied gehen die Kindergarten-Pädagoginnen und Pädagogen mit den Kindern durch, wer heute da ist oder warum ein Kind fehlt. Auch Wochentag und aktuelles Wetter sind tägliche Fixpunkte im Morgenkreis. Der Übergang vom freien Spiel zu einer Ruhephase oder bei einem Wechseln in einen andere Raum wird ebenfalls eingeläutet: „Für die Kinder ist so klar: Zuerst wird aufgeräumt. Dann können sie sich auf eine neue Situation auch bewusst einlassen.“
Außerdem gehören Rituale zu den Mahlzeiten im Kindergarten fest dazu: „Den Tisch decken und ein Tischspruch schaffen eine positive Atmosphäre während dem Essen“, sagt Carmen Neuner.

Festliche Rituale das ganze Jahr

"Rituale helfen übrigens auch dabei, dass Kinder zur Ruhe kommen und sich auf eine Tätigkeit konzentrieren können. ", weiß die Kindergartenleiterin. "Durch ihre feste Struktur geben sie Sicherheit und ermöglichen es dem Kind, Vertrauen in die Welt und seine Bezugspersonen aufzubauen – das lässt Kinder auch ihre Selbstwirksamkeit erleben. Damit steigt das Vertrauen, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Rituale sind wiederholte Abläufe und fördern so auch kindliche Lernprozesse. Festliche Rituale rund um traditionelle Feste wie Geburtstag, Advent, Ostern oder Fasching geben dem gesamten Jahr eine wiederkehrende Struktur und helfen, den Verlauf von Jahreszeiten bewusster zu erleben."

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