Bgm. Nagl: „Wir brauchen neue Initiativen!“

Bgm. Rudolf Nagl
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Zu Beginn des neuen Jahres startet auch die Serie der Bürgermeister-Gespräche. Den Anfang macht dabei der Axamer Bürgermeister Rudolf Nagl. Nicht ganz ohne Grund – schließlich stehen ja gerade in Axams und der Region (Nagl amtiert auch als Vorsitzender des Planungsverbandes) große Projekte an.

BB: Die Skigebietsfusion ist derzeit das Hauptthema, alle Details dazu wurden inzwischen bereits publiziert. Weniger bekannt ist noch, wie das Infrastrukturproblem gelöst werden soll.
Nagl:
Stimmt – wir müssen schauen, dass wir die nötige Infrastruktur so schnell wie möglich schaffen können. Das Gastronomieangebot muss ebenso erweitert werden wie jenes der Privatzimmervermieter. Daneben gilt es, Betriebe, die von einem Zusammenschluss profitieren können, anzusiedeln bzw. die bereits bestehenden zu stärken. Es bleibt uns meiner Meinung nach auch gar keine andere Wahl: Die Gemeinden müssen sich viel mehr einnahmenseitig orientieren und nicht nur die Gastronomie, sondern die gesamte Wirtschaft stützen. Sich nur auf Bund und Land zu verlassen, geht nicht mehr.

BB: Sie glauben ganz fest an die Realisierung des Projekts?
Nagl:
Ja!

BB: Eine Direktverbindung vom Dorf in die Lizum ist weiter im Gespräch?
Nagl:
Richtig – das ist sogar ein Teil des Masterplans. Ich bin ein glühender Befürworter der Direktverbindung, da wir hier die letzte Chance haben, um den Tourismus in unserem Dorf und in der gesamten Region in Schwung zu bringen.

BB: Direktverbindung von wo bis wohin?
Nagl:
Eine Talstation westlich vom Sonnenlift mit Aufstiegshilfe zum Pleissen als Direktverbindung zum gesamten Skiraum.

BB: Bei allem Respekt: Wenn die Genehmigung erteilt wird, die Finanzierung steht und das Projekt realisiert wird, kann man hier mit den Begleitmaßnahmen erst am Anfang sein. Befürchten Sie nicht, dass die Region nur als Parkplatz für das Stubaital benützt wird?
Nagl:
Nein! Wir müssen aber viel mehr vom Kirchturmdenken wegkommen. Es gibt ein großes, konkurrenzfähiges Skigebiet, das nicht nur Stubai heißen wird. Wir arbeiten intensiv zusammen, um gemeinsam zu profitieren – und so soll es bleiben. Und um beim Verkehr zu bleiben. Wir haben sehr viel in den öffentlichen Verkehr investiert, jetzt müssen wir darauf aufbauen. Es gibt aus allen Richtungen erstklassige Verbindungen, ganz egal, wohin man will. Wenn die Direktanbindung in Axams kommt, wird es hier eine Tiefgarage und/oder ein Parkhaus geben. Dadurch besteht die Chance, den Großparkplatz in der Lizum zu verkleinern. Den Öffis kommt also große Bedeutung zu.

BB: Stichwort Flughafen?
Nagl:
Ein sehr gutes Stichwort. Diese Chance wird ebenso zu wenig genützt wie die Anreise per ÖBB – daran muss gearbeitet werden.

BB: Kommen wir zu weiteren Projekten ...
Nagl:
Ich möchte zuvor zur Skigebietsfusion noch etwas Wichtiges sagen: Wir wollen nicht die Kalkkögel außer Schutz stellen, sondern innovativ tätig sein und lediglich eine Maßnahme zwischen Kreuzjoch und Hoadl setzen. Auch wir leben hier, und wir wollen die Kalkkögel weiterhin so wie bisher geschützt wissen. Die geplante Maßnahme hat allerdings Platz!

BB: Apropos Platz – wie schaut es beim Golfplatz aus?
Nagl:
Die UV-Erklärung ist abgeschlossen und eingereicht, damit kann die UV-Prüfung beginnen – wir hoffen baldigst auf Entscheidungen. Leider haben sich die Kosten, um das Projekt einreichfähig zu machen, erhöht. Das ist ärgerlich, weil teilweise Sachen gefordert wurden, die aus unserer Sicht nicht unbedingt notwendig wären.

BB: Hand aufs Herz – wer soll das alles bezahlen?
Nagl:
Wir arbeiten daran und werden informieren, sobald die neuesten Zahlen am Tisch sind!

BB: Was steht außer diesen beiden Großprojekten noch an?
Nagl:
Vor allem die Sanierung des FZZ. Die Energieversorgung wird im Freizeitzentrum auf neue Pfeiler gestellt – die 35 Jahre alte Ölheizung hat endgültig ausgedient. Wir werden dort ein Blockheizwerk errichten.

BB: Wir bitten um Aufklärung!
Nagl:
Das ist ein Heizwerk, das mit Erdgas betrieben wird und gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Nach Meinung der Experten ist es – in Verbindung mit der bestehenden Solaranlage – die umweltfreundlichste und kostengünstigste Variante, um ein solch großes Gebäude samt allen Einrichtungen zu beheizen und daneben mit Strom zu versorgen.

BB: Wie ist die Situation im Gewerbegebiet?
Nagl:
Hervorragend!Die bisherigen Flächen sind weitgehend vergeben und verbaut. Es warten bereits wieder Interessenten, wir brauchen daher neue Flächen. Darüber wird im Gemeinderat beraten!

BB:Jugendraum?
Nagl:
Eine tolle Initiative des zuständigen Ausschusses, die bis Ende März erledigt sein sollte.

Bgm. Rudolf Nagl
Blick vom Birgitzköpfl: Rechts ist die Standseilbahn, die zum Hoadl führt. In der Mitte ist die Schönbodenbahn und rechts kann man den Lift auf den Pleissen erkennen. Hier könnte bald eine neue Bergstation entstehen.
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