Die Schmerzgrenze ist überschritten
Ortsbauernrat, Ortsbäuerinnen und Agrarausschüsse aus Mutters und Kreith wehren sich!
(mh). Die Vorkommnisse in der Causa "Agrar" dürfen als bekannt vorausgesetzt werden. Der "Überling" sorgt landesweit für heftigste Diskussionen. In Mutters und Kreith sehen der Ortsbauernrat, die Ortsbäuerinnen und die Agrarausschüsse empfinden jetzt allerdings die Schmerzgrenze als überschritten.
Versammlung
Am vergangenen Freitag gab es dazu eine Bauernversammlung im Bürgersaal in Mutters, zu der die SprecherInnen der drei genannten Gremien geladen hatten. "Wir wollten herausfiltern, wie die Stimmungslage ist und welche weitere Vorgangsweise unterstützt wird", so Ortsbauernobmann Josef Fritz. "Das Ergebnis war, dass man einerseits die Bevölkerung umfassend und vor allem richtig informieren will. Außerdem sollten die bäuerlichen Interessenvertreter aufgerüttelt werden."
Postwurf
In dieser Woche wird es auch eine Postwurfsendung geben. Auszug aus dem Schreiben: "Der Wald war seit vielen Generationen immer im Besitz der Bauern. Dabei wurden unzählige Stunden und unentgeltliche Arbeitsschichten von den Bauern geleistet, um den Wald zu pflegen – und auch einen Ert4rag aus der Waldwirtschaft zu erzielen. Um die Erlöse zu steigern, wurden gemeinschaftliche Aufforstungen, Jungwuchspflege, Bearbeitung und Vermarktung durchgeführt. Der daraus erzielte Verdienst ist die Lohn für diese Arbeit. Dieser wird neuerdings als 'Überling' bezeichnet, und sollte nun der Gemeinde gehören?"
Teilweise Enteignung
Ortsbäuerin Martha Falschlunger präzisiert: "Der Wald stellt eine existenzielle Grundlage für viele Höre dar. Wir Bauern betrachten den Wald als Urprodukt der Landwirtschaft. Unsere Bauerhöfe wurden seit jeher als land- und forstwirtschaftliche Betriebe bezeichnet. Das jetzt in Ausarbeitung befindliche Gesetz degradiert uns zur Vollzugsknechten der Gemeinden. Vor Jahrhunderten haben die Bauern die Freiheit für ihre Familien und Höfe erkämpft. Nun werden wir wieder teilweise enteignet!"
Zielsetzung
Wir bereits erwähnt erwartet man sich von den bäuerlichen Interessenvertretungen, insbesondere vom Bauernbund, endlich eine angemessene Reaktion hinsichtlich der gesetzlichen Lage. Außerdem möchten die Initiatoren der Versammlung in Mutters auch die bäuerlichen Gremien in den anderen betroffenen Dörfern zu ähnlichen Aktionen aufrufen. "Wir wollen nicht als Einzelkämpfer dastehen, sondern als breite Front – denn nur gemeinsam ist man stark. Es ist höchste Zeit, dass hier etwas geschieht!"
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