Politik
Fast-Eklat bei der HOFER-Debatte in Axams

Die geplante Ansiedelung eine HOFER-Marktes sorgte für heftige Debatten im Axamer Gemeinderat. | Foto: Hassl
  • Die geplante Ansiedelung eine HOFER-Marktes sorgte für heftige Debatten im Axamer Gemeinderat.
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Über die Fakten der Ansiedelung eines HOFER-Marktes in Axams, die vom Gemeinderat mehrheitlich angenommen wurde, ist bereits berichtet worden. In der Debatte darüber kam es beinahe zu einem Eklat!

Die Gemeinderats-Diskussion über die Betriebsansiedelung brachte eine schon lange nicht mehr erlebte Auseinandersetzung. In der ersten Wortmeldung lobte SPÖ-GR Norbert Happ zwar die "zielführende Weiterführung der Gespräche" mit dem Unternehmen, die bekanntlich von ihm vor einigen Jahren bereits eingeleitet wurden.

Grüne Contra-Argumente

Der wohlwollenden Meinung von Norbert Happ wollten sich in weiterer Folge aber weder die Grünen noch die FPÖ anschließen. Grün-GR Carmen Auer stimmte der Argumentation des Bürgermeisters nur in einem Punkt zu: Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Baurechtszins sowie der Kommunalsteuer seien ein Vorteil für die Gemeinde. Die Liste der Nachteile sei aber viel länger, so die Gemeinderätin weiter. "Die Fa. HOFER gehört einer deutschen Unternehmerfamilie. Die Ansiedelung einer Konzerntochter mit ausländischen Wurzeln nimmt der heimischen Wirtschaft viel Kaufkraft weg, darunter leiden die Axamer Geschäfte. Diese Betriebsansiedelung passt nicht zu diesem Standort. Es wurden weder Alternativen geprüft noch Angebote von Tiroler Firmen eingeholt. Von Verkehrsberuhigung kann keine Rede sein. Es ist weder Götzens noch Birgitz zuzumuten, dass der HOFER-Verkehr durch diese Dörfer rollt."

Keine Einbindung der Grünen

Vizebgm. Gabi Kapferer-Pittracher schloss sich der Meinung ihrer Fraktionskollegin an. Der kleinstrukturierte Handel werde in Mitleidenschaft gezogen, und das vereinbarte Ziel, den Ortskern zu beleben, werde durch diese Maßnahme deutlich verfehlt. "Außerdem wurden wir als zweitgrößte Fraktion in diese Entscheidungsfindung im Vorfeld nicht mit eingebunden", kritisierte Kapferer-Pittracher, die auch die Einrichtung eines "Arbeitskreis Wirtschaft" forderte.

FPÖ-Kritik

... der bereits bekannten Art, die das Fass beinahe zum Überlaufen brachte, gab es von GR Harald Nagl: "Desaster für Gemeinde", "Totalverbauung unter völliger Missachtung der Bauvorschriften",  "Aushebelung des Gemeinderates", "Entscheidung von verwirrten Köpfen", "selbstherrliche Art des Bürgermeisters" – so lautete auszugsweise die "Argumentation" des Gemeinderates.
Bgm. Christian Abenthung ging seinerseits in die Offensive und erinnerte an die "Nagl-Ruine", die sich seit fast einem halben Jahrhundert im "Rohbau" befindet. Dieser Bau wäre das deutlichste Zeichen, dass Harald Nagl der einzige sei, der seit Jahrzehnten nichts auf die Reihe bringen und lediglich durch beleidigende Kritik zu allen Projekten auffallen würde. "Diesbezüglich ist höchst bemerkenswert, dass Nagl heute über das HOFER-Projekt herzieht, vor einigen Jahren aber selbst mit dem Unternehmen über eine Ansiedelung in seiner Ruine verhandelt hat. Wenn es um den eigenen Vorteil geht, nimmt man es nicht mehr so genau", konterte der erzürnte Bürgermeister. Dies wurde von Nagl auch nicht bestritten. Allerdings wollte laut seinen Aussagen das Unternehmen seine Forderungen nach einer Tiefgarage und solcherart nach raumsparender Verbauung damals nicht erfüllen. "Außerdem ist es ein Unterschied, ob ich als Privatperson Verhandlungen führe, die niemanden etwas angehen oder als Gemeinderat für das Wohl der Gemeinde eintrete", so Nagl. Dieses "Eintreten für das Gemeindewohl" stellte der Bürgermeister entschieden in Abrede und bekräftigte, sich "mit Harald Nagl in Gemeindefragen ganz sicher nie mehr an einen gemeinsamen Tisch zu setzen."

Weitere Wortmeldungen

Adi Schiener und Sylvia Hörtnagl (beide Gemeinsam für Axams) kritisierten Nagls Aussagen, der die Mandatare der Bürgermeisterfraktion u. a. als "Mitläufer" bezeichnete.  Adi Schiener verwehrte sich auch gegen die ständigen Angriffe von Harald Nagl auf Alt-Bürgermeister Rudolf Nagl und schleuderte dem FPÖ-Mandatar ein wütendes "Schäm dich" entgegen. Pro-Axams Vorsitzender GV Michael Kirchmair begrüßte das Projekt auch in seiner Funktion als Geschäftsführer des Freizeitzentrums und sieht durch die Realisierung ebenso viele Vorteile wie durch die Verlegung der Stockschützenanlage ins FZZ-Areal.
Bemerkenswert waren auch die Ausführungen von Walter Mair, Fachmarkt-Inhaber und Obmann des "Vereins Wirtschaft im westlichen Mittelgebirge". Er sah in der geplanten HOFER-Ansiedelungen ausschließlich positive Aspekte und teilte die Befürchtungen der Gegner bezüglich einer Beeinträchtigung des heimischen Handels nicht.

Eine Bericht über die Fakten des HOFER-Projekts finden Sie hier:

HOFER KG kommt nach Axams
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