Nachgefragt
Kein Problem mit Doppelnamen - mit Umfrage

LA Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) | Foto: Foto: Liste Fritz
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Tirols SPÖ-Chef und Sellrain-Bürgermeister Georg Dornauer sorgte mit einem Sager im Rahmen seiner "Wahlanalyse" für einiges Aufsehen. "Der klassische FPÖ-Wähler wählt keine Frau mit Doppelnamen", konstatierte Dornauer. Das Rauschen im Blätterwald ließ nicht lange auf sich warten, und sogar ORF-Anchorman Armin Wolf befasste sich mit der Causa.

Andrea Haselwanter-Schneider

Wir haben bei drei Trägerinnen von Doppelnamen, die politisch tätig sind, nachgefragt. Der erste Gedanke von Liste Fritz-Chefin LA Andrea Haselwanter-Schneider war: "Was ist denn in den gefahren?" Nach anfänglicher Verwunderung stand für die Landtagsabgeordnete aber fest: "Das passt in das verstaubte, verschrobene und vorgestrige Frauenbild, das Georg Dornauer schon mehrmals an den Tag gelegt hat. Im Wahlkampf geht es ganz sicher nicht um Doppelnamen, sondern um die Personen, vor allem aber um Inhalte. Und da haben die Wähler bei der SPÖ offensichtlich einige Defizite geortet."
Andrea Haselwanter-Schneider ist seit 26 Jahren verheiratet. "Ich hatte mit dem Namen bis dato seit dem Zeitpunkt der Unterschrift am Standesamt keinerlei Probleme," so die Politikerin. Zusatz mit einem leichten Schmunzeln: "Dort genehmigte mir der Standesbeamte angesichts von drei Vor- und zwei Nachnamen eine zweite Zeile."

Johanna Obojes-Rubatscher

Bei Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher sorgte der "Doppelnamenbefund" nicht für Ärger, aber für Kopfschütteln. "Nachteile aufgrund des Doppelnamens waren bisher nicht spürbar. Auch ähnliche Anspielungen hat es mir gegenüber noch nie gegeben – und ich hoffe sehr, dass es so bleibt!" Bei einem zu erwartenden gemeineübergreifenden Zusammentreffen mit dem Sellrainer Bürgermeister werde sie diese Causa auch nicht weiter kommentieren", so Johanna Obojes-Rubatscher, die noch eines festhalten will: "Mir sind beide Namen gleich wichtig, weswegen ich auf keinen verzichten möchte. Weder auf den Namen, mit dem ich geboren wurde noch auf jenen, den ich seit meiner Heirat als Zeichen der Verbundenheit mit meinem Partner trage."

Gabi Kapferer-Pittracher

Auch die grüne Axamer Vizebürgermeisterin Gabi Kapferer-Pittracher hat sich über den Sager gewundert, kommentiert diesen allerdings nur kurz und bündig: "Diese rückwärtsgewandte Aussage spiegelt nach meinen Erfahrungen keinesfalls die Meinung der meisten Leute, vor allem auch der jungen Leute wider.“

Umfrage: Sind Diskussionen zu Doppelnamen notwendig?



Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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