Polit-Knalleffekt

Völser Bürgermeister verzichtet auf Stichwahl

Der Völser Bürgermeister Erich Ruetz sorgte heute vormittag für eine Meldung, die beim ersten Hinhören kaum zu glauben ist: Er verzichtet auf die Stichwahl – damit ist Peter Lobenwein von der SPÖ Team Völs der neue Bürgermeister!

Es handelt sich ganz ohne Zweifel um eine Causa mit höchster Brisanz. Schließlcih verzichtet der ÖVP-Routinier damit freiwillig auf eine – aufgrund der Ergebnisse durchaus denkbare – weitere Amtsperiode und macht damit mit Peter Lobenwein einen "politischen Konkurrenten" von der SPÖ zum neuen Ortschef."

Fixer Entschluss

"Ich bedanke mich bei der Bevölkerung für das Vertrauen, das mir in den vergangenen dreizehn Jahren meiner Amtszeit als Völser Bürgermeister entgegengebracht wurde. Aufgrund der sich jetzt bietenden Situation habe ich mich entschlossen, nicht in die Stichwahl zu gehen", so Erich Ruetz in einer ersten Stellungnahme.

Die Begründung

... fasst Erich Ruetz kurz und prägnant zusammen: "Das Wahlergebnis gibt zu denken. Der Wähler will Veränderung, daraus resultiert meine ganz persönliche Entscheidung, nicht zur Stichwahl anzutreten. Ich kann mir kein Versagen vorwerfen und sehe das Wahlergebnis auch nicht als Niederlage –  aber ich akzeptiere die neuen Gegebenheiten, mache Platz für neue Akteure und bitte, meine persönliche Entscheidung zu akzeptieren."
Die Völser ÖVP hat erstmals nach vielen Jahren die absolute Mehrheit verloren, ist mit acht Mandaten aber immer noch stark präsent. In der Bürgermeisterwahl hat Erich Ruetz die Bestätigung im ersten Wahlgang mit 48,59 % knapp verfehlt. " Viele große und auch kleine Projekte konnten umgesetzt werden. Ich bedanke mich bei den Mitgliedern meiner Fraktion sowie bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren sehr herzlich. Ebenso gratuliere ich meinem Nachfolger und ich wünsche allen politischen Kräften in unserer Marktgemeinde für die Zukunft alles Gute.", so der scheidende Amtsinhaber.

Überraschung

Peter Lobenwein, der das neue "SPÖ Team Völs" erst vor kurzem als Listenvorsitzender übernommen hat, kommentiert die Situation wie folgt: "Das war natürlich auch für mich eine riesige Überraschung. Ich habe unmittelbar nach der Wahl betont, dass wir am Boden der Realität bleiben. Erich Ruetz hat die Wahl im ersten Durchgang nur knapp verfehlt und rund 600 Stimmen mehr bekommen. Seine Entscheidung ist allerdings zu respektieren und ich darf mich auch an dieser Stelle für seine Arbeit für Völs herzlich bedanken."

Bin bereit

Daran, dass er für das Amt bereit ist, lässt Peter Lobenwein keinen Zweifel aufkommen. "Selbstverständlich werde ich dieses Amt annehmen und persönlich mein Bestes geben. Auch meine Fraktion ist gerüstet – schließlich ist die Sozialdemokratie seit vielen Jahren eine feste Säule in der politischen Szene der Marktgemeinde."
Auf die sich nun grundlegegend veränderte Situation werden sich alle einstellen müssen, so Lobenwein weiter. "Es hat ja auch in der Vergangenheit immer ein Klima der Zusammenarbeit gegeben. Jetzt gibt es keine absolute Mehrheit mehr – umso wichtiger ist es, dass wir viel miteinander reden und zusammenfinden. Ich bin aber sehr optimistisch, dass uns dies im Gemeinderat gelingen wird und lade alle Fraktionen dazu ein."

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge