Fußball-Euro
Kein Pott – aber dafür DAS Tor der EM

Die Abwehrbetonierer in Blau suchten den langen Kaladzic im ersten Stock, aber der war per Kopf im Keller unterwegs! | Foto: GEPA
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Fußball-Österreich war sich noch nie so einig: Die Austria-Kicker sind nach einem heroischem Kampf als Wembley-Helden zurückgekehrt. Und wenn es auch keinen Pokal gibt – das schönste Tor der Europameisterschaft wurde von Österreich erzielt.

Sasa Kalajdzic ist ein baumlanger Kerl in Diensten des VfB Stuttgart, der Garnisonen von Abwehrspielern durch seine Kopfballstärke zur Verzweiflung bringt. Das wussten naturalmente auch die Italo-Defensivspieler und drückten beim Eckball für die Österreicher den Alarmknopf im ersten Stock! Plötzlich großes Rätselraten – wo ist der Lange geblieben? Als sich des Rätsels Lösung anbot, zappelte das Leder erstmals nach Ewigkeiten wieder (regulär) im Netz der Azzuri! Während nämlich alle Blicke nach oben gingen und auch Tormann Donnarumma die monströsen Greifer gen Himmel ausgefahren hatte, war Schlitzohr Sasa aus der oberen Etage in den Keller abgetaucht und lieferte mit seinem "Tiefenkopfball" ein Tor aus dem Lehrbuch für geniale Kanoniere!
Dreimal schade, dass Ruhm und Ehre nicht in gebührender Weise ausgefallen sind – ein stolz geschwelltes Brüstl ist gut – aber wenn darauf eine Siegesmedaille baumelt, erstrahlt eine Sternstunde erst im richtigen Glanze!

Wenn der Schiri in die Glotze schaut

Dass Analysen von Marko Arnautovic manchmal etwas (zu) deftig ausfallen, wurde bereits erwähnt. Diesmal hätte er im Interview aber ruhig eine etwas heftigere Keule auspacken können. Jegliches Statement gegen den Video-Schiedsrichter hätte man blanko unterschreiben können. Tor, Torjubel, auszuckende Trainer, ausflippende Reporter und Millionen Fancouch-Potatos, die gleich mal einen Korken krachen und die Chips durch die Luft fliegen lassen. Und dann kommt der Unparteiische mit seinem Knopf im Ohr ins Bild, dem die Damen und Herren an der Überprüfungs-Glotze etwas flüstern. Abseits quasi im Nachtreten, weil eine Nasen-, Knie- oder sonstige Spitze um 0,4 Millimeter vorgeschoben ist. Der solcherart um einen Klasse-Treffer geprellte Marko meinte lediglich, dass man sich den verfrühten Torjubel künftig sparen kann. Wir wären hier weiter gegangen: Dieser Linienzieher-Fatalismus ist der Stimmungskiller des Fußballs – aber weil sogar "Arnie" höflich geblieben ist, ersparen auch wir uns die Mitteilung, wohin sich jene Ball-Bürokraten, die das erfunden haben, ihre Knöpfe im Ohr stecken können ...

Marko Arnautovic, begrüßt und getröstet von Minister Kogler! | Foto: zeigtungsfoto.at
  • Marko Arnautovic, begrüßt und getröstet von Minister Kogler!
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Schweres Foul an den TV-Experten

Nein - es wird hier nicht schon wieder über jene, die was sagen müssen, gemault. Diesmal wurden die Experten Herbert Prohaska und Roman Mählich nämlich von ihrem Arbeitgeber übelst gefoult. Was war geschehen? Unmittelbar vor der Tippabgabe schwörte der Bundeskanzler die Nation auf einen Sieg ein und forderte positivste Stimmung um jeden Preis. Damit nicht genug: Der Bundespräsident erschien TV-flächendeckend mit Fan-Schal und ließ auf diplomatische Art durchblicken, dass jeglicher Verstoß gegen einen Pro-Austria-Tipp einen Untersuchungsausschuss nach sich ziehen würde. Zehn Sekunden später die Frage an die beiden Herren "wie geht's aus".
Herbert zog sich mit Stirnrunzeln und einem geknurrten "1:0  für Österreich" aus der Affäre, Roman tat es ihm gleich und wählte ebenfalls die Minimalversion eines Erfolgstipps. Freilich gab es auch eine Chance: Wären diese Tipps aufgegangen, hätten sich beide über eine bundespräsidiale Audienz freuen können!

Alle Berichte zur Euro finden Sie auf www.meinbezirk.at/em2021

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