Verschwörungstheorien
5G, Alkohol, Sesamöl & Co: Die größten Corona-Mythen

Im Umgang mit Alkohol sollte man jetzt vorsichtiger sein denn je. | Foto: Thomas B./pixelio.de
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Corona mit Homöopathie heilen? Wie wird die Anzahl der Todesfälle wirklich ermittelt? Und schützt Alkohol gegen das Virus? Anerkannte Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder das Robert Koch-Institut räumen mit Vorurteilen rund um das Corona-Virus auf.

Mythos 1: Alkohol 
Das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) räumt mit dem Mythos auf, alkoholische Getränke könnten gegen das neuartige Coronavirus schützen. „Angst und Fehlinformationen haben einen gefährlichen Mythos erzeugt, dass der Konsum von hochprozentigem Alkohol das Covid-19-Virus abtöten kann. Das tut er nicht“, teilte das Regionalbüro am Dienstag nach Ostern in Kopenhagen mit. Im Gegenteil, sollte man eher weniger trinken, mahnte die Organisation.  Alkoholkonsum werde zudem mit einer Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht, die eine Person anfälliger für Covid-19 machen könnten. „Deshalb sollten Menschen ihren Alkoholkonsum zu jeder Zeit und besonders während der Covid-19-Pandemie minimieren.“ Alkohol ist nach WHO-Angaben jährlich weltweit für drei Millionen Todesfälle verantwortlich, rund eine Million davon in der europäischen Region. Zudem erhöhe Alkohol das Risiko von Verletzungen und Gewalt.

Mythos 2: Homöopathie 
Es gibt keine Hinweise darauf, dass homöopathische Globuli vor dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) schützen können. Wissenschaftlich ist das nie untersucht worden. Studien zu anderen viralen Erkrankungen, wie etwa Schnupfen, zeigen jedoch: Eine heilende Wirkung von Homöopathie ist nicht nachgewiesen.

Mythos 3: MMS
Das vermeintliche „Wundermittel“ MMS („Miracle Mineral Supplement“) ist  Chlorbleiche. Weltweit warnen Fachleute sowie auch die WHO davor, MMS einzunehmen. In etlichen Fällen hat das Mittel schwere Vergiftungen ausgelöst. Behauptungen über eine heilende Wirkung sind unhaltbare Gerüchte. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Substanz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus schützt.

Mythos 4: Wetter
US-Forscher haben zwar herausgefunden, dass neun von zehn Coronainfektionen in Regionen aufgetreten sind, in denen die durchschnittlichen Tagestemperaturen zwischen 3 Grad und 17 Grad lagen und die absolute Luftfeuchtigkeit 4 bis 9 g/m3 betrug. Jedoch räumt die WHO mit den Vermutungen, dass das Virus bei höheren Temperaturen nicht überlebt, auf: „Nach bisherigen Erkenntnissen kann das Covid-19-Virus in allen Gebieten übertragen werden, auch in Gebieten mit heißem und feuchtem Wetter.“ Selbst aus Ländern, in denen derzeit höhere Temperaturen herrschen, breitet sich das Coronavirus Sars-CoV-2 aus. Fakt: Coronaviren halten höhere Temperaturen, beispielsweise 27 Grad, aus. Dazu fordert die WHO die Menschen eindringlich auf, unabhängig vom Klima Schutzmaßnahmen zu treffen. 

Mythos 5: Antibiotika
Falsch. Antibiotika helfen generell nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien. Viren sind genau genommen keine Lebewesen. Generell sollten Antibiotika nie vorbeugend genommen werden. 

Mythos 6: Post aus China 
Der Glaube, man dürfe keine Post aus China öffnen, ist falsch. Kommt ein Paket oder sonstiges Poststück aus China, kann dieses unbedenklich berührt bzw. geöffnet werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO überleben Viren nicht so lang auf Papier oder Karton, dass man sich anstecken könnte.

Mythos 7: Seife 
Die Annahme, Seife helfe nicht gegen Viren, man benötige Infektionsmittel, um die Viren zu beseitigen, ist falsch. Es ist bekannt, dass das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Tenside reagiert. Allein deswegen ist es besonders wichtig, sich regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen. Wäsche von Corona-Kranken sollte bei Temperaturen von mindestens 60 Grad gewaschen werden, empfiehlt neben dem Robert-Koch-Institut (RKI) auch das deutsche Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR). Gleichzeitig weist die WHO explizit darauf hin, dass häufiges Händewaschen „der beste Weg, sich vor Covid-19 zu schützen“ sei. „Auf diese Weise beseitigen Sie Viren, die sich möglicherweise auf Ihren Händen befinden, und vermeiden Infektionen, die auftreten können, wenn Sie dann Augen, Mund und Nase berühren.“  

Mythos 8: Sesamöl 

Weder Sesamöl, noch sonstige Substanzen können die Schleimhäute vor dem Eindringen des Corona-Virus schützen, so die WHO in einer Richtigstellung.

Mythos 9: Knoblauch
Knoblauch, sowie Zwiebel auch, hat zwar antimikrobiologische Substanzen, die Einnahme schützt aber laut WHO nicht vor einer Covis-19-Infektion.

Mythos 10. Haustiere
Es gibt keine Beweise dafür, dass Haustiere, wie Hunde oder Katzen, als Infektionsträger in Frage kommen. Trotzdem rät die WHO nach dem Kontakt mit Haustieren die Hände trotzdem zu waschen, zum Schutz anderer Krankheiten.

Mythos 11: Kinder und Jugendliche 
Dass Junge nicht mit dem Covid-19-Virus infiziert werden können, ist falsch. Zwar ist es richtig, dass Junge weniger gefährdet sind, als ältere Menschen. Doch laut WHO können auch Kinder infiziert werden. Ihr Krankheitsverlauf ist meist sehr mild, wenn überhaupt bemerkbar. Doch gelten auch Kinder als"stille" Überträger des Virus auf andere Menschen. Daher sollten Kinder von den gefährdeten Zielgruppen, wie Ältere oder chronisch Kranke, ferngehalten werden.

Mythos 12: Geldgier
Eine Verschwörungstheorie, die im Umlauf ist, besagt, das Virus sei aus kommerziellen Gründen für angeblich patentierte Impfstoffe in Umlauf gebracht worden. Dabei wird immer wieder Bill Gates ins Spiel gebracht. Der Milliardär würde wirtschaftlich von der Coronavirus-Pandemie profitieren. Das englische Pirbright-Institut würde Patente am Coronavirus innehaben. Zu Unterstützern dieses Instituts zählte wiederum die Bill- und Melina-Gates-Stiftung. Dieses Gerücht ist falsch. Gates beschäftigt sich schon seit langem mit pandemieartigen Prozessen, wie er in einem Interview 2015, und in der Netflix-Dokumentationsserie "Explained" aus dem Jahr 2019 erklärt, in der es um Pandemien geht. Dass er selbst an der Ausbreitung beteiligt gewesen sein könnte, ist reine Spekulation.

Mythos 13: Labor 
Manche Menschen sind davon überzeugt, dass das Virus aus einem chinesischen Labor ausgebrochen sei. Neue Analysen bestätigen die Falschheit der Annahme: Das Virus entwickelte seine Gefährlichkeit durch natürliche Prozesse in Tieren oder Menschen. „Unsere Analyse zeigt klar, dass es kein Konstrukt aus dem Labor oder absichtlich verändertes Virus ist“, schreibt eine Forschergruppe im Fachjournal „Nature Medicine“. Analysen des Virus-Grundgerüsts unterstützen dies. Es unterscheide sich substanziell von dem anderer bekannter Coronaviren bei Menschen und gleiche am ehesten dem Grundgerüst verwandter Viren in Fledermäusen und Schuppentieren. „Wenn irgendjemand versucht hätte, ein neues Coronavirus als Krankheitserreger zusammenzustellen, hätte er es wohl auf dem Grundgerüst eines bekannten Virus, das Krankheiten verursacht, aufgebaut“, so die Forscher.

Mythos 14: 5G
Zynische Verschwörungsesoteriker glauben eine Verbindung zwischen dem Corona-Virus und der neuen Breitbandfrequenz 5G gefunden zu haben. Die chinesische Stadt Wuhan, in der das Virus ausgebrochen ist, zähle weltweit zu den 5G Pilot-Städten, die sich in der Endausbaustufe befinde. Eine der Behauptungen in der Debatte lautet, dass 5G das Immunsystem schwächt und deshalb die Infektion mit dem Coronavirus begünstigt. Simon Clarke, Zellbiologe der Universität von Reading hat dies im Interview mit der "BBC" widerlegt. Zwar könne Strahlung grundsätzlich den Körper aufheizen. Das Energieniveau von 5G-Strahlen ist seiner Meinung nach nicht annähernd stark genug, um das Immunsystem zu beeinflussen. Ganz ähnlich sieht das deutsche auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Demnach gibt es keine wissenschaftliche Hinweise, dass elektromagnetische Felder eine Wirkung auf die Ausbreitung von Viren haben könnten. Weder aus der Biologie noch aus der Physik gebe es Anhaltspunkte für mögliche Wirkmechanismen. 

Die als falsch nachgewiesene Behauptung, ein 5G-Test habe zum Tod von Hunderten Vögeln in Den Haag geführt, wurde wiederlegt: Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mobilfunkmasten in der Nähe des angeblichen Vorfalls gar nicht um einen 5G-Masten handelte. Auch ergab eine Untersuchung der toten Vögel, dass sie an hochgiftigen Nadeln von Eibenbäumen gestorben seien.

Mythos 15: Ibuprofen
Eine angebliche Warnung der Universität Wien, dass das Schmerzmedikament Ibuprofen die Symptome von Covid-19 verstärke und die Vermehrung des Virus beschleunige, verbreitete sich in den sozialen Medien. Die Uni dementierte diese Falschmeldung, daraufhin sorgte die WHO kurze Zeit für Verwirrung, weil sie bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Virus vor einer Einnahme von Ibuprofen ohne ärztlichen Rat warnte, diese Warnung aber kurz darauf wieder zurücknahm. Tatsächlich gibt es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege für einen spezifischen negativen Effekt von Ibuprofen auf das Infektionsrisiko und den Krankheitsverlauf von Covid-19. Allerdings gibt es gute Gründe, bei schweren Atemwegsinfektionen und damit auch bei der in ihrem Verlauf noch wenig bekannten Covid-19-Erkrankung auf sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) besser zu verzichten und - falls eine Fiebersenkung überhaupt erforderlich ist - Paracetamol vorzuziehen.

Mythos 16: Luft anhalten
Eine Theorie besagt, Luftanhalten hilft, um eine Infektion festzustellen: Wer tief einatme und dann problemlos für zehn Sekunden die Luft anhalten könne, habe keine Fibrose in der Lunge und sich somit nicht mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Wissenschafter dementieren dieses Gerücht: Luftanhalten ist kein Schnelltest für eine Ansteckung mit Sars-CoV-2. Zu Beginn der Ansteckung vermehrt sich das Virus meist vor allem im Rachen, nicht in der Lunge. Andere Erkrankungen wie Asthma können zudem das Luftanhalten erschweren. Eine Fibrose ist außerdem kein Krankheitszeichen von Covid-19.

Mythos 17: Todesfälle
Wie fließen in Österreich die Anzahl der Todesfälle bei positiv getesteten ein? Stirbt ein Motorradfahrer, der positiv auf Corona getestet wird, bei einem Verkehrsunfall gilt er als mit Corona Verstorbener und wird in der Statiistik mitgezählt. Denn: Laut Gesundheitsministerium erfolgt die Eingabe der Zahlen von Todesfällen ins Epidemiologische Meldesystem durch Labors und Bezirksverwaltungsbehörden. Zusätzlich erfolgt eine kontinuierlichen Qualitätsprüfung durch die AGES im Auftrag des Gesundheitsministeriums. Jede verstorbene Person, die zuvor COVID-positiv getestet wurde, wird in der Statistik als „COVID-Tote/r“ geführt, unabhängig davon, ob sie direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben ist.

Mythos 18: Vitamin C
Bisher gibt es keine wissenschaftliche Hinweise zu Vitamin C und dem neuen Coronavirus. Derzeit wird eine Studie mit Intensivpatientinnen und -patienten in China durchgeführt. Mit Ergebnissen ist jedoch nicht vor Ende 2020 zu rechnen.

Im Umgang mit Alkohol sollte man jetzt vorsichtiger sein denn je. | Foto: Thomas B./pixelio.de
Waschen Sie sich die Hände gründlich 20 bis 30 Sekunden mit Seife.  | Foto: Datzreiter
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