Schliessung auf der Wieden
Bank und Post sperren zu, Bankomat bleibt

- Für die Bawag/Post-Filiale zeigt die Ampel ab 6. Dezember Rot, der Bankomat vor der Türe bleibt aber.
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Die Filiale der Bawag/Post in der Favoritenstraße 39 wird demnächst für immer geschlossen.
WIEDEN. "Seit 35 Jahren wohn' ich jetzt da, immer war eine Bank und eine Post in der Nähe – und bald ist auf einmal beides weg", beschwert sich Michael Herritsch, der in der Weyringergasse wohnt. Grund für seinen Ärger ist die Schließung der Bawag/Post-Filiale an der Ecke Favoritenstraße/Weyringergasse. "Am Donnerstag, 5. Dezember, schließt unsere Filiale für immer", erklärt eine Post-Mitarbeiterin mit trauriger Stimme. "Die nächste Bawag/Post-Filiale ist dann in der Taubstummengasse 7-9."
Ein Herr füllt an einem Stehtisch gerade einige Erlagscheine aus. "Die Raiffeisenbank weiter unten hat vor drei Jahren zugesperrt, die Erste Bank am Südtiroler Platz ist auch längst weg", merkt er an. "Gestern habe ich ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnet. Bis dorthin sind es aber drei Minuten länger zu Fuß."
Auch Geschäftsleute bangen
Eine Geschäftsfrau bringt gerade ihre Tageseinnahmen in die Bankfiliale. "Es ist nicht viel, und wenn Bank und Post weg sind, wird die Favoritenstraße bei den Kunden auch nicht beliebter werden", erklärt sie. "Vis-à-vis meines Geschäftes steht ein Lokal schon einige Monate leer. Ich habe Angst, dass die Gegend den Bach runtergeht, wenn es bald keine Bank und Post mehr gibt."
Maria Stridinger hat gerade ihre beiden Kinder vom Hort abgeholt. "Wenn ich zur Bank und Post sowieso woandershin gehen muss, kann ich dort auch gleich einkaufen. Zu einer Einkaufsstraße gehören unbedingt auch eine Bank und eine Post."
Immerhin soll der Bankomat draußen am Gehsteig bestehen bleiben. "Vielleicht wird es sogar ein Bawag-Foyer geben, wo man mit Automaten auch Erlagscheine einzahlen kann", sagt eine Bankmitarbeiterin. "Das ist aber noch nicht fix."
Niemand wird entlassen
Fix ist auch noch nicht, was mit den Post-Mitarbeitern geschieht: Post-Sprecher David Weichselbaum versichert zwar, dass alle weiterhin beschäftigt werden, "in welchen Filialen, steht aber noch nicht fest." Weichselbaum hat aber auch gute Neuigkeiten: "Die Post wird ein paar Häuser weiter, in der Favoritenstraße 58, ein Foyer eröffnen, wo man an Automaten Postdienstleistungen durchführen wird können."
Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ): "Ich habe in den Gesprächen mit der Post großen Wert darauf gelegt, dass dieses Foyer rund um die Uhr geöffnet sein wird." Über die Entwicklung ist sie nicht erfreut: "Dass mit Bank und Post gleich zwei wichtige Teile der örtlichen Infrastruktur verschwinden, ist negativ."
Detail zum Schluss: Auch die bz-Redaktion ist von der Schließung betroffen, befinden sich die Redaktionsräumlichkeiten doch 75 Meter entfernt in der Weyringergasse 35.






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