Demo gegen das Asylheim Ziedlergasse: Ein Jahr danach

Die FPÖ-Anhänger und Asyl-Skeptiker versammeln sich am Liesinger Platz. Die Sperrzone zu den linken Gegendemonstranten ist schmal. | Foto: Edler/Preusser
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  • Die FPÖ-Anhänger und Asyl-Skeptiker versammeln sich am Liesinger Platz. Die Sperrzone zu den linken Gegendemonstranten ist schmal.
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LIESING. Blitzblau war der Himmel am 14. März 2016. Blau war auch am Liesinger Platz die dominante Farbe, als der ansonsten traditionell innerstädtische Bürgerprotest den Randbezirk erreichte. Die FPÖ rief an diesem Tag zur Demo gegen das Asylheim in der Ziedlergasse auf. Zuvor hatte eine Anrainerin eine Petition gestartet, die von rund 6.800 Personen unterzeichnet wurde.

Bei im Februar 2016 abgehaltenen Bürgerversammlungen gingen bereits die Wogen hoch. Der idyllische Bezirk war plötzlich mitten in der gesamtösterreichischen Asylproblematik angekommen – und an diesem kalten Montag im März blickte ganz Wien auf den 23. Bezirk. Denn auch wenn die Bühne relativ klein geraten war, der Liesinger Asylprotest wurde an diesem Tag zur Chefsache – Heinz-Christian Strache trat persönlich auf, um den Asylheimgegnern Mut zu machen. Die Polizei sprach von 1.500 Strache-Anhängern und 500 Gegendemonstranten. Die Linken selbst jubelten über 3.000 Gegendemonstranten und nur 500 "Rechten". Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte.

Ein Jahr später hat sich der Wirbel um das Liesinger Asylwerberheim gelegt. Fährt man heute durch die Ziedlergasse, ist nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Außer, dass der Bau, in dem die Asylwerber nach wie vor untergebracht sind, auch heute keine besondere architektonische Augenweide ist.

Höchstbelegung: 400 Personen

Ursprünglich war geplant, maximal 700 Personen im Heim Ziedlergasse unterzubringen – 400 war im Laufe des Jahres dann ein Höchststand, in der Regel bewohnten das Heim weniger Menschen. 1.000 seien geplant gewesen, so der Liesinger FPÖ-Chef Roman Schmied. "Es ist ein riesen Unterschied, ob dort 1.000 Menschen auf engstem Raum untergebracht sind oder bloß 400, die dann doch mehr Platz zur Verfügung haben", sagt der Freiheitliche.

Der befürchtete Anstieg der Kriminalität durch Asylwerber trat nicht ein. Vielleicht auch, weil eine Polizeistreife permanent vor Ort war, so Schmied. Es gab mehrere Polizeieinsätze in der Unterkunft. Bei einem hatte ein Vater seinen Sohn schwer verletzt. Darüber hinaus? Eine Sachbeschädigung an einem Auto. Im Vorfeld der Quartiereröffnung wurde allerdings der Ausnahmezustand heraufbeschworen. "Die Befürchtungen waren sehr groß. Die Bilder von den Flüchtlingsströmen waren im Jahr 2015 noch sehr frisch", so Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ). Im Laufe des Jahres gab es jedoch keine Beschwerden an die Bezirksvorstehung.

Positive Entwicklung

Eine positive Entwicklung sieht auch ÖVP-Chef Thomas Mück. "Die Lage hat sich insofern positiv entwickelt, als die genannten Auslastungszahlen nie erreicht wurden", so der Politiker. Gut gegangen sei es jedoch auch wegen der zahlreichen Menschen, die mitgeholfen hätten, so Mück. Vom guten Herz der Liesinger ist auch Bezirkschef Bischof überzeugt: "Ehrenamtliche Helfer unterstützen mit vielfältigen Aktivitäten die Integrationsarbeit vor Ort. Ihr großes Engagement trägt wesentlich dazu bei, dass die Herausforderungen in und mit einer größeren Flüchtlingsunterkunft gut und konstruktiv gelöst werden können", so Bischof.

Betrieb noch bis Juni

Und heute? Heute sind 159 Menschen, davon 41 Kinder, im Heim untergebracht. Für die schulpflichtigen Kinder findet der Unterricht in zwei Klassen direkt im Haus statt. "Das ist auch der Grund, warum der ursprünglich bis März befristete Betrieb bis Juni 2017 verlängert wird", heißt es aus der Bezirksvorstehung. Ein Schulwechsel während des Unterrichtsjahres soll vermieden werden. Danach wird das Haus geschlossen. Die Abbauarbeiten haben bereits jetzt begonnen. Liesinger Geschichte hat das Asylwerberheim Ziedlergasse dennoch geschrieben.

Hintergrund:

Bericht:Rückblick zur Asyl-Demo in Liesing
Bericht:Großdemo in Liesing
Bericht:FPÖ protestiert im März in Liesing
Analyse: Warum Liesing zum Sinnbild des Flüchtlingsphänomens wurde
Kommentar: Das Asylheim und seine Profiteure

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