Causa Naschmarkt
Die Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt gibt nicht auf
Auch wenn die Petition von "Freiraum Naschmarkt" offiziell abgeschlossen ist, geben sich die Aktivisten nicht geschlagen.
WIEN/WIEDEN/MARGARETEN/MARIAHILF. Der Naschmarkt Parkplatz wurde die letzten Monate heiß diskutiert. Die einen wollen eine Markthalle, die anderen, dass der Parkplatz bleibt und die Bürgerinitiative "Freiraum Naschmarkt" fordert einen Park, der für alle Menschen kostenlos zugänglich ist. Ihre Petition mit knapp 3.000 Unterschriften wurde am 10.September vom Petitionsausschuss endgültig abgeschlossen.
Die Begründung: Die "Umgestaltung, Begrünung, Kühlung und Entsiegelung" sowie die "Verbesserung im klimatischen Sinne" seien stets das Ziel der Überdachungspläne von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gewesen.
Richtige Begrünung oder Alibi-Behübschung?
Für Angelina Pötschner, Initiatorin der Petition und Mitglied der Bürgerinitiative, ist Simas Statement eine "Pseudo-Behübschung": "Ich glaube, die Stadträtin stellt sich hier eine Alibibegrünung wie beim CopaBeach oder bei der Überdachung am Praterstern vor, wo Stahl auf Metal gebaut wird und sich dazwischen ein Stück Grün schüchtern hervorwagt."
Die Stimmung der Aktivisten der Bürgerinitiative ist gedrückt, aber nicht resigniert. "Mit einer Überdachung wird man diese Fläche sicher nicht entsiegeln. Der Boden muss abgedichtet sein und wenn Veranstaltungen stattfinden sollen, wird der Verkehr noch mehr angekurbelt. Das wird diesen Ort nicht klimafreundlicher machen." Auch die Ankündigung eines kommerziellen Spezialitätenmarktes, der kostenlose Events anbieten soll, ergibt für Pötschner wenig Sinn.
Alle warten auf die Auswertung
Lea Halbwidl (SPÖ), Bezirksvorsteherin der Wieden, unterstützt die Beteiligung der Anrainer an dem Projekt. Ihr ist jedoch wichtig, abzuwarten, bis der Bürgerbeteiligungsprozess Simas ausgewertet wurde. Danach könne man Pläne machen.
Auch der Bezirksvorsteher Mariahilf, Markus Rumelhart (SPÖ), kann nur wenig zu der Bürgerbeteiligung sagen: "Ich unterstütze die Sammlung von Ideen, Vorschlägen und Bedenken der Menschen und leite sie weiter. Den Beteiligungsprozess für die Umgestaltung des Parkplatzes am Naschmarkt führt jedoch die Stadt Wien durch."
Der Kampf geht weiter
Nichtsdestotrotz wollen die Aktivisten von "Freiraum Naschmarkt" nicht aufgeben. Sie sind entschlossen, weiter für ihre Forderungen zu kämpfen. "Es fühlen sich viele Wiedner, Margaretner und Mariahilfer total übergangen, weil wir nie gefragt wurden, ob wir eine Markthalle oder einen Spezialitätenmarkt haben wollen. Eigentlich braucht es eine Bedarfserhebung unter den ansässigen Anrainern, aber dieser Vorschlag wurde bei unserem Besuch in Ulli Simas Büro vor zwei Wochen einfach vom Tisch gefegt", empört sich Pötschner.
Selbst bei der Bürgerbeteiligung Ulli Simas sei von den Fragen her rund um den geplanten Marktplatz gestaltet worden. Die gelben Fahnen der Bürgerinitiative hängen immer noch von den Balkons und Fenstern rund um den Naschmarkt. Und auf den sozialen Medien wirbt die Initiative weiter für ihre Sache. "Es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir werden weitermachen. Wir dürfen nicht aufgeben!", zeigt sich eine Aktivistin entschlossen.
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