Kunst Mahnmal aus Meidling (mit Video)
Ein Kunst-Mahnmal zum Gedenken
Ein Wiedner und ein Meidlinger schaffen ein Kunstwerk, um an die Opfer des Wiener Terroranschlags zu erinnern.
WIEN/WIEDEN/MEIDLING/INNERE STADT. Die Kunst wurde Talos Kedl regelrecht in die Wiege gelegt: Sein Vater war Bildhauer und schuf einen Skulpturenpark im Burgenland. Schon früh war Kedl von der künstlerischen Arbeit begeistert und ging seinem Vater immer wieder zur Hand.
Trotzdem inskribierte er an der Wirtschaftsuni, da er sich nicht zutraute, als Künstler sein Leben bestreiten zu können.
Doch die Kunst ließ ihn nicht los: Es drängt ihn, immer wieder Neues zu erschaffen, "sonst packt mich eine innere Unruhe". Inzwischen ist er weltweit anerkannt und hat auch einen eigenen Skulpturenpark geschaffen.
Werkstatt auf der Wieden
Heute ist die Wieden sein Lebensmittelpunkt und hier, gleich beim Naschmarkt, befindet sich auch seine Werkstatt. Seine großen und auch kleineren Skulpturen, Reliefs und Plastiken bekommen hier ihre Gestalt. Gleichsam nebenbei fertigt er auch Sessel oder Tische, die nicht nur künstlerisch aussehen, sondern auch praktisch sind.
Sein aktuelles Projekt ist ein Kunst-Mahnmal zum Gedenken an den Terroranschlag vom 2. November des Vorjahrs. Auf diese Idee brachte ihn der Meidlinger Kunstkurator Peter Petrus Habarta, sein Freund aus Kindestagen.
Ein Obelisk
"Es war für mich bewegend zu sehen, wie die Menschen reagiert haben und etwa Blumen und Kerzen am Ort des Geschehens aufstellten", erinnert sich Kedl. Dann bekam er einen Anruf von Habarta, der ihn in den Stephansdom einlud, wo ein erstes Kunstwerk zum Gedenken aufgestellt worden war. "Das hat mich sofort fasziniert", erinnert sich der Künstler.
Gemeinsam dachten die beiden nun darüber nach, wie ein Denkmal am Ort des Anschlages, dem Bermudadreieck, aussehen könnte. Und der Künstler machte sich sofort an die Arbeit. "Es wird ein temporäres Kunst-Mahnmal, das keine Erklärung braucht."
Es wird ein Obelisk aus Kupfer, der aus fünf Teilen besteht – für jeden bei diesem Anschlag ums Leben gekommenen Menschen eines. Der Sockel besteht aus Eisen und arbeitet die hinterlegten Kerzen und Blumen mit ein. "Das Werk wird zum Anschauen und Nachdenken anregen", ist er sich sicher. Das Kunstwerk wurde von Peter Petrus Habarta und Talos Kedl ohne öffentliche Gelder oder Sponsoren geschaffen.
Der Fahrplan
Das Kunst-Mahnmal wird am 2. November im Bermudadreieck aufgestellt.
- 17.00 Uhr: Totengedenken im Stephansdom
- 17.50 Uhr: die Pummerin läutet fünf Minuten
- 20.00 Uhr: Enthüllung und Segnung durch Dompfarrer Toni Faber
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