Lokale überfluten Naschmarkt
Naschmarkt-Initiative schlägt Alarm: Die Fläche für den Handel fällt um fünf Prozent zu gering aus.
MARIAHILF/WIEDEN. Peter Jaschke vermisst seit 20 Jahren Wohnungen und Gebäude für Architekten. "Dazu nehme ich - wie am Naschmarkt - ein Lasermessgerät. Dabei ist herausgekommen, dass die Gastronomiebetriebe 38 Prozent des Marktgebiets einnehmen, anstatt der festgelegten 33,3 Prozent."
Peter Belada von der MA 41 - Stadtvermessung erklärt die Differenz mit den unterschiedlichen Messmethoden: "Herr Jaschke hat am Boden vermessen, während wir Luftbildaufnahmen als Grundlage nehmen. Bei unserem Plan sind auch die Dächer dabei."
Jaschke hat die Plattform "Rettet den Naschmarkt" gegründet. "Wir sind Privatpersonen, denen der Naschmarkt sehr am Herzen liegt", erzählt er. "Wir haben die Befürchtung, dass immer mehr Händler das Handtuch werfen. Mittlerweile besuchen den Naschmarkt schon mehr Touristen als Anrainer." Seine Forderung: "Man muss mit beiden Beinen auf die Bremse treten, was die Gastro betrifft."
Natürliche Auslese
Leopold Plasch, Wiedner Bezirksvorstehung, steht der Diskussion gelassen gegenüber: "Ich halte die Entwicklung am Naschmarkt für ein Resultat von Angebot und Nachfrage. Es ist quasi eine natürliche Auslese, dass die beliebtesten Betriebe sich am Ende durchsetzen." Allerdings gibt Plasch zu bedenken, dass man sich nicht über die Marktverordnungen hinwegsetzen darf. "Wenn hier Fehler passiert sind, müssen diese natürlich korrigiert werden."
Das Gleichgewicht zu finden, wird wohl ein langwieriger Prozess sein, bei dem Fingerspitzengefühl gefragt ist.
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