Wiedner Schulstraße
Mehr Platz für Kinder in der Phorusgasse
Seit einem halben Jahr gibt es die Schulstraße in der Phorusgasse. Diese soll die Kinder beim Weg zur Volksschule Phorusgasse schützen. Doch einige Autos sorgen hier immer noch für Probleme.
WIEN/WIEDEN. Für die Volksschule Phorusgasse haben die Elterntaxis ausgedient: Seit November 2021 wird die Straße jeden Tag zwischen 7.30 und 8 Uhr von der Hausnummer 1 bis zur Hausnummer 11 zu einer Schulstraße.
Das bedeutet, dass der Straßenabschnitt mithilfe von Gittern versperrt wird, sodass dieser nicht durchfahren werden kann und die Kinder einen sicheren Schulweg haben. Organisiert wird das Ganze von vier Elternteilen, die sich freiwillig für den täglichen Auf- und Abbau der Gitter gemeldet haben.
Nur kurz aussteigen lassen?
Doch nicht alle scheinen den Sinn der Schulstraße verstanden zu haben. Manche nutzen die Bucht, die durch das Gitter auf Seite der Wiedner Hauptstraße entsteht, sogar als Kurzzeitparkplatz. Dazu stellen sie sich auf den Fahrradweg, was eine Gefahr für die Schülerinnen und Schüler, die eigentlich durch die Schulstraße geschützt werden sollten, darstellt.
"Wenn wir sie darauf hinweisen, dass sie hier nicht parken dürfen, sagen sie, dass sie ihre Kinder nur kurz aussteigen lassen wollen", erzählt Bernhard Vosicky, einer der Väter, der an der Schulstraße beteiligt ist. "Aber es sind tagtäglich 20 bis 30 Autos, die hier kurz stehen bleiben. Dadurch wird der Weg die ganze halbe Stunde lang blockiert."
Zu- und Abfahrt gefährlich
Es komme auch immer wieder vor, dass jemand sein Auto am Vorabend auf dem Straßenabschnitt parkt und dann versucht, in der Früh aus der Schulstraße zu fahren. "Das ist gefährlich, weil die Kinder auf der Fahrbahn gehen und wir sie auch für Aktivitäten nutzen", erzählt Martin Niegl, der ebenfalls an der Schulstraße beteiligt ist. "Wir versuchen, in Konfliktsituationen zuerst zu informieren".
Oft reagieren die Autofahrerinnen und -fahrer gereizt auf die Anweisungen Vosickys und seiner Kolleginnen und Kollegen. Es kommt zu Diskussionen und manchmal sogar zu Drohungen. "Wir haben auch schon mehrmals die Polizei rufen müssen. Aber sie kann nicht immer hier sein und eine Anzeige kann nur die letzte Option sein", so Vosicky.
Autofreier Vorplatz gefordert
Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Schulstraßen-Team. "Das Problem ist, dass zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule bringen. Ich habe schon öfters die Polizei zur Kontrolle dorthin geschickt und werde das auch in Zukunft tun." Gleichzeitig seien auch manche Eltern auf sie zugekommen und hätten sie gefragt, was sie sonst machen sollten.
"Für uns wäre eine Regelung wie vor der Volksschule Waltergasse wünschenswert", erzählt Niegl. "Dort wird die Fahrbahn vor der Schule zwischen 7 und 18 Uhr durch Poller für Autos versperrt. Unser Ziel ist ein autofreier Schulvorplatz", so Niegl.
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