Streunerkatzen in Wien: Deutlicher Rückgang seit 2013
Ein gemeinsames Projekt von Stadt Wien und Vier Pfoten, um die Streunerkatzen unter Kontrolle zu bringen, wurde nun beendet. 1.000 städtische Wildkatzen wurden kastriert.
WIEN. In Wien rechnet man ja mit vielem, aber kaum mit Streunerkatzen. Dennoch gibt es die Wildkatzen auch bei uns. Man nimmt sie jedoch kaum wahr. Große Populationen beschränken sich auf verschiedene, meist abgelegene Plätze – allen voran im Prater, aber auch in Industriegebieten am Stadtrand.
2013 wurde seitens der Stadt und der Tierschutzorganisation Vier Pfoten geschätzt, dass in Wien rund 4.000 Streunerkatzen leben. Heute wird diese Zahl ein wenig relativiert. "Die damalige Schätzung war zu hoch. Von großen Problemplätzen wurde einfach hochgerechnet", sagt Indra Kley, Leiterin von Vier Pfoten Österreich.
1.000 Streunerkatzen kastriert
Damals startete ein gemeinsames Projekt der Stadt Wien und der Vier Pfoten, um die Streunerkatzenpopulation einzudämmen. Jetzt kam das Projekt zu einem Abschluss. Die Zahlen hätten sich gut enwickelt und die Stadt setze künftig auf lokale Initiativen, so Kley. Die Bilanz: 1.000 Streunerkatzen wurden kastriert, für 200 Jungtiere konnten Pflegeplätze gefunden werden und 160 Tiere wurden tierärztlich behandelt.
29 Katzenhotels
Skurril: Insgesamt wurden in der Projektphase in Wien 29 Katzenhotels aufgestellt. Katzenhotels? "Ein Holzhaus als Unterschlupf in der kalten Jahreszeit", sagt Indra Kley. Das Hütten bestehen aus zwei getrennten Räumen und messen ca. 80x80cm. Viele davon seien im Prater aufgestellt. Allerdings versteckt, "damit die Katzen möglichst lange etwas davon haben."
Das Team der Vier Pfoten war vier Jahre lang auf Katzentour in Wien.
"Die Katzen wurden eingefangen und kastriert – viele auch geimpft und vom Tierarzt behandelt. Danach lassen wir sie wieder frei", so Kley. Denn im Großen und Ganzen hat Wien kein Problem mit Streunerkatzen. Überlässt man die Tiere allerdings der unkontrollierten Fortpflanzung, dann könnte sich rasch ein Problem entwickeln. "Gerade in Wohngebieten kommt es schnell zu Geruchs- und Lärmbelästigungen. Schlimmer noch, sind zu viele Wildkatzen ein Nährboden für Krankheiten, die sich auf Freigängerkatzen, aber letztlich auch auf Menschen übertragen könnten", sagt die Vier Pfoten-Chefin.
Ab 2017 bestreitet die Stadt neue Wege, um die Restpopulation zu betreuen. Vereine, die ausreichend Erfahrung mit dem Fangen von Streunerkatzen haben und auch über das erforderliche Equipment verfügen, werden eingeladen, mit der Stadt zu kooperieren. Die Kastration der Tiere wird mit 80 Euro pro Katze unterstützt. Ein Mikrochip zur Kennzeichnung wird von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt.
Kontakt für Interessenten: Tel. 01/4000-96855 oder per E-Mail unter hermann.gsandtner@wien.gv.at
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