Regeln der Versicherer
Wie man sich auf Almen richtig verhält
Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Weidetieren auf Österreichs Almen.Wie sollte man sich auf Weidebereichen generell verhalten, um solche Vorfälle zu vermeiden? Welcher Versicherungsschutz ist dabei gegeben? Einige Verhaltensregeln sind dabei zu beachten.
ÖSTERREICH. In unserem Land gibt es fast 8.000 bewirtschaftete Almen, und nicht zuletzt deshalb ist Österreich eine beliebte Tourismusregion. Leider kommt es auf Almen vereinzelt zu Unfällen mit Weidetieren. Dabei geht es nicht nur um Verletzungen und finanzielle Schäden, sondern auch um Verunsicherung bei allen Beteiligten: bei den Landwirten, den Urlaubern und auch in der Bevölkerung.Wie sieht hier der Risiko- und Versicherungsschutz aus, was ist gedeckt? Müssen Weidealmen wirklich für die Öffentlichkeit gesperrt werden? Sind bäuerliche Existenzen gefährdet?
Versicherungsschutz für Bauern verbessert
Um der teilweise großen Verunsicherung entgegenzutreten, betont die österreichische Versicherungswirtschaft in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Österreich: Im Rahmen eines mehrstufigen Versicherungsschirmes der land- und forstwirtschaftlichen Haftpflichtversicherung sind diese Schadensfälle aus der Tierhaltung gedeckt. Jeder Landwirt in Österreich, der über eine land- und forstwirtschaftliche Betriebshaftpflichtversicherung verfügt, ist versichert und geschützt.
„Durchschnittlich beträgt die Versicherungssumme bei diesen Produkten bei allen österreichischen Versicherungen rund drei Millionen Euro, diese Summe reicht nach menschlichem Ermessen aus, um hier etwaige Schadenersatzverpflichtungen abzudecken“, betont Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.Zusätzlich gebe es in einzelnen Tourismusregionen Freizeitpolizzen, um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Auch Weidegemeinschaften haben in der Regel landwirtschaftliche Betriebshaftpflichtversicherungen.
Eigenverantwortung gefragt
"Neben einem verstärkten Versicherungsschutz für unsere Alm- und Weidewirtschaft setzen wir auch auf Bewusstseinsbildung. So haben wir gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium sowohl für die TierhalterInnen als auch für die Freizeit- und Tourismusgäste Verhaltensregeln erarbeitet, damit jeder weiß, was von ihm erwartet wird“, unterstreicht Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
10 Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh
1. Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
2. Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
3. Mutterkühe beschützen ihre Kälber. Mit einem Hund soll man den Kontakt zu Herden mit Stieren, Mutterkühen und Jungtieren daher überhaupt vermeiden!
4. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort die Leine loslassen!
5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
6. Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
8. Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
9. Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
10. Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!
Hund als Auslöser
Bei rund 90 Prozent der Unfälle mit Rindern ist ein Hund der Auslöser. Als Wanderer sollte man die markierten Wege nicht verlassen und generell ruhiges Verhalten an den Tag legen. Kühe sind weitgehend friedliche Tiere und neigen erst zum Angriff, wenn sie sich arg bedrängt und bedroht fühlen. Also sollte man der Herde großzügig ausweichen, am besten bergauf. Als Als Hundehalter sollte man den Hund immer an der Leine führen und in der Mitte der Gruppe halten. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Hund sich ruhig verhält. Besondere Vorsicht ist bei Herden mit Stieren, Mutterkühen und Jungtieren geboten.
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