Brisante Studie
Das Gemeinde-Bonitätsranking 2020
Zum neunten Mal widmet public in Zusammenarbeit mit dem KDZ seine Sommer-Sonderausgabe der Bonität der österreichischen Gemeinden. Das Ranking der 250 besten unter den 2097 Gemeinden (ohne Wien) war vielleicht noch nie so brisant. Weil die Mutter aller Krisen die Gemeinden derzeit extrem herausfordert.
ÖSTERREICH. Wenn man Rücklagen bildet, tut man sich natürlich in einer krisenhaften Zeit leichter, sagt Gerhard Huber, Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Sattledt, die Siegerin des traditionell im Sommer erscheinenden public-Rankings der 250-Top-Gemeinden Österreichs ist, gefolgt von der Gemeinde Pfaffing (OÖ, 2. Platz), Großgöttfritz (NÖ, 3. Platz), Hausleiten (NÖ, 4. Platz) und Bergland (NÖ, 5. Platz).
Der Quicktest ist eine Momentaufnahme. Die Ergebnisse zeigen aber auf, wo die Gemeinde steht, und an welchen Rädchen sie drehen kann, um sich zu verbessern. Im Rückblick auffallend ist , dass zahlreiche Gemeinden über viele Jahre im Bonitätsranking vertreten sind.
Der KDZ zur Siegergemeinde: „Im Vergleich zu anderen oberösterreichischen Gemeinden gleicher Größe hat Sattledt deutlich überdurchschnittliche Einnahmen aus eigenen Steuern, überdurchschnittliche Einnahmen aus Gebühren und unterdurchschnittliche Einnahmen aus Ertragsanteilen. […] Das Ergebnis der laufenden Gebarung ist aufgrund der hohen Einnahmen rund 3,5-mal höher als in den oberösterreichischen Vergleichsgemeinden gleicher Größe.“
Weitere Platzierungen in den Bundesländern
Im Ranking der Top 3 je Bundesland sticht Niederösterreich hervor – mit den Plätzen 3 bis 5.
Dass die Top-Gemeinden im Ranking nicht nur mit allen österreichischen, sondern vor allem mit den Gemeinden gleicher Größe in den Bundesländern in Relation gesetzt werden, liegt an den unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die in weiten Teilen Ländersache sind. Auch vor diesem Hintergrund analysiert das KDZ jährlich die Top-Gemeinden der Länder.
Im Burgenland sind die Gemeinden Wiesen (14), Frankenau-Unterpullendorf (17) und Stinatz (41) am besten platziert. Frankenau-Unterpullendorf darf sich besonders freuen, weil die am Stooberbach im Mittelburgenland liegende Gemeinde Neueinsteigerin im Gemeinderanking ist. Und das gleich mit Platz 17.
In Kärnten haben es zwei Gemeinden in das Top-250-Ranking geschafft. Der Tourismusmagnet Bad Kleinkirchheim (Bezirk Spittal an der Drau) war im Jahr 2018 Neueinsteiger im Ranking, 2019 lag die Gemeinde auf Platz 211 und heuer hat sie sich auf Platz 155 gesteigert. Mit der Gemeinde Feistritz ob Bleiburg hat Kärnten eine schon traditionelle Bonitäts-Kaiserin gefunden.
In der Steiermark heißt die Siegergemeinde Hartl . Vergangenes Jahr wurde im Bezirk Fürstenfeld gejubelt, war Hartl doch auf Platz 4 des Gemeinderankings gelandet. Mit Platz 6 wurde diesmal nur knapp der Stockerlplatz verpasst. Neben Hartl hält sich auch die Gemeinde Feldkirchen bei Graz auffallend gut im Bonitätsranking und konnte gegenüber 2019 neuerlich einen Platz gutmachen und mit Platz 19 im Gesamtranking herausstechen. St. Veit in der Südsteiermark ist mit Rang 28 die drittbeste Gemeinde der Steiermark.
Im Tiroler Zillertal können mit Stummerberg und Ried im Zillertal die zwei besten Gemeinden Tirols stolz auf ihre Bonität sein.
Die Vorarlberger Gemeinde Viktorsberg ist auf Platz 56 im Gesamtranking und auf Platz eins im Rennen der Vorarlberger Kommunen gelandet . „Aufgrund der niedrigen laufenden Ausgaben ergibt sich trotz geringer laufender Einnahmen ein rund 1,5-mal höheres Ergebnis der laufenden Gebarung als in den Vorarlberger Vergleichsgemeinden“, stellt das KDZ zur Arbeit der nur 415 Einwohner zählenden Gemeinde im Bezirk Feldkirch fest. Mit 275 Einwohnern noch kleiner ist die Gemeinde Stallehr, die sich die Bonitäts-Silbermedaille des Ländle wohlverdient hat. Mit 1,64 Quadratkilometern ist Stallehr die zweitkleinste Gemeinde Vorarlbergs und rein flächenmäßig würde Stallehr rund 28-mal in die Gemeinde Hittisau passen, die mit Platz 173 den dritten Platz im Bonitätsranking 2020 besetzt.
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