Der Ehrbar-Saal: Ein verstecktes Juwel auf der Wieden

Der Ehrbar-Saal ist einer der ältesten Konzertsäle Wiens. | Foto: Markus Spitzauer
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  • Der Ehrbar-Saal ist einer der ältesten Konzertsäle Wiens.
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WIEDEN. Sanfter Tastenklang eines Klaviers hallt durch den Raum. Die Aufführungen im Ehrbar-Saal sind ein Erlebnis für sich. Und doch kennen nur wenige dieses Wiedner Juwel. Neben dem Musikverein hat das Prayner Konservatorium mit dem Ehrbar-Saal einen der ältesten Konzertsäle der Stadt. Schon beim Eintreten wird genau dieser Flair versprüht. Das Gebäude in der Mühlgasse steht unter Denkmalschutz, ein Großteil der Einrichtung ist im Original-Zustand. Sogar die alte Tageskasse findet ihren Platz im Foyer.
Im Jahr 1876 wurde der Saal vom bekannten Klavierfabrikanten Friedrich Ehrbar gebaut. Architekt Julius Schrittwieser orientierte sich am Baustil der italienischen Hochrenaissance.

Klavierklänge von Brahms

Die Namen derer, die dort auftraten, sind keine unbekannten: Johannes Brahms, Anton Bruckner und Gustav Mahler waren dort zu Gast. Während der Weltkriege wurde der Ehrbar-Saal als Vorratsraum genützt und diente anschließend als Fabrikslokalität. Danach wurde er in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. "Wir haben noch die Originalbestuhlung und auch die Beschilderungen wurden nicht verändert", erzählt Verwalter Gerald Schmid.

800 Musiker aus 60 Ländern

Pro Jahr finden im Ehrbar-Saal um die 60 Konzerte von externen Musikern statt. Zählt man die internen Aufführungen von Studenten dazu, wird fast täglich ein Konzert geboten.
1905 wurde das Konservatorium gegründet. Heute gilt es als international renommierte Ausbildungsstätte für Klassik bis Jazz. 800 Musiker aus mehr als 60 Ländern studieren derzeit dort. Eine davon ist Studentin Yuxin Huo, die für das Studium ihre Heimat China verließ und im kommenden Jahr ihr Klavier-Diplom machen möchte. Schon zu Schulzeiten lernte sie Klavierspielen und machte die Aufnahmeprüfung in Peking.

"Das Studium hier ist etwas besonderes und mein Professor der beste, den ich je hatte", strahlt sie. Sie spricht von Franz Zettl, der neben ihr steht und sichtlich erfreut über das Lob ist. "Ich war Pianist, Solo-Musiker und häufig auf Tournee", erzählt er aus seinem Leben.
Der Gründer des Jugendwettbewerbs "Prima la Musica" kann auf eine schillernde Karriere zurückblicken. Jetzt kümmert er sich um die Studenten des Konservatoriums. "Sie sind wie meine Kinder", lächelt er.

Die Studentenkonzerte im Ehrbar-Saal sind kostenlos. Weitere Infos finden Sie unter www.konservatorium-prayner.at

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