Leopoldstadt: Kaisertreue und Weltpolitik
Wenige wissen, warum der Mexikoplatz mit der Kaiser Franz Josef Jubiläumskirche gerade "Mexiko"-Platz heißt.
Von 1884 bis 1919 und 1934 bis 1956 hieß der Platz Erzherzog Karl Platz, dazwischen, im "Roten Wien", Volkswehrplatz. Erst seit 20. Juni 1958 heißt er Mexikoplatz, als Erinnerung und Würdigung des Staates Mexiko, der 1938 beim "Anschluss" Österreichs an Hitlerdeutschland als einziges Land der Welt Protest einlegte.
Seit 100 Jahren Wahrzeichen des Bezirkes
Auch die Franz von Assisi geweihte Kirche wird im Volksmund meist Mexikokirche genannt. Für ihre Errichtung wurde anlässlich des goldenen Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef I. 1898 ein Planungswettbewerb ausgeschrieben.
Am 30. September dieses Jahres wurde Kaiserin Elisabeth I. ermordet, zu ihrem Andenken sollte im linken Seitenschiff eine Kapelle mit eingeplant werden, die spätere "Sisi-Kapelle", die bis heute mit ihren prachtvollen Jugendstilmosaiken und -ornamenten begeistert. Sie erinnert an die frühchristlichen Kirchenbauten, die man vergleichbar nur noch in Ravenna findet.
Nach der Renovierung der Kapelle vor sieben Jahren, ist sie heute Mittelpunkt vieler kirchlicher Feiern, von Hochzeiten, Taufen, aber auch von Konzerten und Theateraufführungen.
Der Grundstein zur "Kaiser Franz Josef Jubiläumskirche" wurde am 10. Juni 1900 gelegt, am 2. November 1913 wurde sie benediziert. Der 1. Weltkrieg verhinderte weitere Ausbauarbeiten, die später nur unvollständig bebendet wurden. 1917 übernahmen die Patres vom Orden der Trinitarier die Seelsorgearbeit. Die Kirche am Mexikoplatz zählt zu den größten und schönsten Wiens und beherbergt heute zahlreiche Kunstwerke, auch zeitgenössischer Künstler.
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