Von Müll und Biodiversität
60 Jahre Müllverbrennung am Flötzersteig
![Die Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig besteht seit 60 Jahren. | Foto: WStLA](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/23/4/33877584_L.jpg?1682262668)
- Die Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig besteht seit 60 Jahren.
- Foto: WStLA
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Seit 60 Jahren liefert die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig Fernwärme für 55.000 Wiener Haushalte. 1963 loderte das Müllfeuer erstmalig im 16. Bezirk auf bevor sie 1985 von der Wien Energie übernommen wurde. Es war die erste thermische Abfallbehandlungsanlage Österreichs, die sechs Jahrzehnte später 200.000 Tonnen Restmüll pro Jahr verwertet.
WIEN/OTTAKRING. Wer bei Müllverbrennung an giftige Dämpfe denkt, kann beruhigt sein. Denn durch die Verbrennung reduziert sich das Volumen des Mülls auf ein Minimum und Schadstoffe werden unschädlich. Durch diesen Prozess entsteht Energie, die umgewandelt wird und zehntausende Haushalte warm hält.
Der Bau der Müllverbrennungsanlage Flötzersteig rückte die nachhaltige Müllverwertung in den Fokus. Mit der Technologie ermöglichte man die Entsorgung von Müll und "damit eine saubere Stadt, aber auch die Versorgung mit Energie und sinnvolle, umweltfreundliche Weiterverwendung von Reststoffen ermöglicht", so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Nun sei die Kreislaufwirtschaft nach sechs Jahrzehnten aktueller denn je. Aus der ganzen Welt würden Interessierte nach Wien kommen, um die sich ein Bild der Anlagen zu machen. Deshalb arbeite man laufend an einer Optimierung der Prozesse, so Strebl. Es gehe darum eine nachhalte Zukunft zu ermöglichen und "der Flötzersteig ist ein wichtiger Teil davon", ist sich Strebl sicher.
![Heute werden am Flötzersteig 200.000 Tonnen Restmüll verbrannt und 55.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt. | Foto: Foto Jörgler](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/23/8/33877938_L.jpg?1682263027)
- Heute werden am Flötzersteig 200.000 Tonnen Restmüll verbrannt und 55.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.
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Geschichte des Flötzersteigs
Die Bevölkerung wuchs und mit ihr der Konsum. Hinzu kam, dass Lebensmittel immer öfter in Einweg-Verpackungen verkauft wurden. Daraufhin fasste der Gemeinderat der Stadt Wien 1959 den Entschluss eine Müllverbrennungsanlage zu errichten. Vier Jahre später konnte die Anlage in Betrieb genommen werden und sogleich konnten 60 Prozent des anfallenden Mülls innerhalb Wiens verwertet werden. Die Fernwärme konnte vorerst nur von den umliegenden Gebäuden genutzt werden. Dazu zählten das Wilhelminenspital, das Geriatriezentrum Baumgartner Höhe sowie das Ottakringer Bad. 2023 sieht das etwas anders aus und das Otto-Wagner-Spital, die Zentralwäscherei, der Wiener Gesundheitsverbund und auch das Ottakringer Bad wurden zu den Hauptnutzern der Flötzersteiger Fernwärme.
Mit den Abnehmern entwickelte sich auch die Technik immens weiter. 1990 unterzog man die Kesselanlage einer Generalsanierung, um sie wirkungsoller zu machen. Mit der fortschrittlichen Technik bei der Rauchgasreinigung können die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte sogar unterschritten werden. Die Leitwarte am Flötzersteig durfte sich 2020 ebenfalls über eine Modernisierung erfreuen.
Mehr als nur Müll
Den Fokus auf das Thema Umwelt setzt man am Flötzersteig nicht nur bei der Müllverbrennung, sondern auch bei der Erschaffung von Biodiversität. 2022 siedelte man 200.000 Bienen in fünf Bienenstöcken an, die zwischen Obstbäumen und Begrünung ein Zuhause fanden. Die Bezirksimkerei Wien kümmert sich um die biologischen Bienenstöcke.
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