Corona-Tests
Labors überlastet – Langes Warten auf PCR-Testergebnisse

- Insbesondere auf die Ergebnisse der PCR-Tests in Apotheken mussten Kunden diese Woche länger warten.
- Foto: Mufid Majnun
- hochgeladen von Wolfgang Gaube
Die 3-G-Regel am Arbeitsplatz hat die Nachfrage nach PCR-Tests angetrieben. Viele Menschen haben diese Woche ungewöhnlich lange auf ihre PCR-Testergebnisse aus Apotheken gewartet. Die BezirksZeitung hat bei Apotheken und einem Labor nachgefragt, woran das liegt und ob bald mit Entspannung zu rechnen ist.
WIEN. Immer einen aktuellen PCR-Test bei der Hand zu haben, ist mit Anfang November in Wien schwieriger geworden. Obwohl das Testangebot im Vergleich zu anderen Bundesländern gut ausgebaut ist, hat zuletzt die Wartezeit bei gratis PCR-Tests, die in Apotheken abgenommen werden, oft die versprochenen 24 Stunden überstiegen.
Auf Nachfrage der BezirksZeitung bestätigt eine Apotheke im 23. Bezirk diesen Eindruck. Mit Anfang November seien deutlich mehr Tests durchgeführt worden und die Wartezeiten hätten sich verlängert. Bis zu 36 Stunden habe es in manchen Fällen gedauert, bis das Ergebnis aus dem Labor kam. Der Grund: Die Labors seien überlastet durch das hohe Testaufkommen.
24 Stunden werden eingehalten
Im medizinisch diagnostischen Labor Dr. Mustafa im 3. Bezirk will man längere Wartezeiten auf Nachfrage der BezirksZeitung nicht bestätigen. "Die bisher längste Zeit zum Testergebnis waren bei uns 26 Stunden", sagt ein Mitarbeiter. Das gelte sowohl für die kostenpflichtigen PCR-Tests für Privatkunden als auch für die Tests, die für Apotheken ausgewertet werden.
Dass die Labors an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, bestätigt man aber auch im Labor Dr. Mustafa. Es seien deutlich mehr Tests zu bewältigen, deshalb übernehme das Labor etwa derzeit keine Aufträge für PCR-Tests von Firmen mehr. Trotz der Belastung würden die 24 Stunden aber fast immer eingehalten, betont der Mitarbeiter.
Mehr Tests wegen 3G am Arbeitsplatz
Die Apotheken hätten die Einführung der 3-G-Regel am Arbeitsplatz deutlich gespürt, sagt Cornelia Zacek von der Marien Apotheke im 6. Bezirk. Auch sie bestätigt teilweise längere Wartezeiten auf PCR-Ergebnisse. In Einzelfällen hätten Kunden diese Woche 27 Stunden auf die Ergebnisse aus den Labors gewartet. "Die Kunden sind es aber gewohnt, dass es oft weniger als 24 Stunden bis zum Ergebnis gedauert hat", sagt Zacek.
Derzeit sei es empfehlenswert, bei PCR-Tests einen zeitlichen Puffer einzuplanen, so Zacek. Jedoch rechne sie mit einer baldigen Entspannung der Lage. Die Partnerlabors hätten bereits Personal aufgestockt und auf die gestiegene Anfrage reagiert. Zacek weist allerdings darauf hin, dass die Labors auch mit Lieferengpässen bei Labormaterial zu kämpfen haben. Das erschwere die Situation zusätzlich.
Keine Probleme bei "Alles Gurgelt"
Überlastung dürfte für das Labor der Firma Lifebrain hingegen kein Problem sein. Dort werden die Gurgeltests des "Alles Gurgelt"-Programms in Wien ausgewertet. Zwar steige auch bei ihnen das Testaufkommen kontinuierlich, die Kapazitätsgrenzen seien aber noch lange nicht erreicht, sagt Michael Havel, Geschäftsführer des Lifebrain-Labors.
Havel gegenüber der BezirksZeitung: "Am Dienstag, 2. November haben wir das bisherige Rekord-Testaufkommen von 220.000 Tests pro Tag verzeichnet." Die Analysekapazität sei aber auf 500.000 Tests ausgelegt, so Havel. Zu längeren Wartezeiten komme es nicht, der derzeitige Schnitt liege bei 16 Stunden. Diese Geschwindigkeit werde man auch in den nächsten Wochen einhalten können.
Die Gurgeltests werden mit einem Test-Kit selbst zuhause durchgeführt und können anschließend bei allen Billa-, Bipa-, und Penny-Filialen abgegeben werden, das Testergebnis kommt auf das Handy. Weil die Durchführung des Selbsttests mit dem Smartphone nicht für alle Menschen möglich ist, gibt es von der Stadt Wien auch Gurgelboxen, wo PCR-Tests im Rahmen des "Alles Gurgelt"-Programms durchgeführt werden.

- Bürgermeister Michael Ludwig bei der Eröffnung der ersten Gurgelboxen.
- Foto: C.Jobst/PID
- hochgeladen von Christine Bazalka
Entspannung in Sicht
Während es bei den Gurgeltests ohnehin glatt läuft, ist man auch in der Marien Apotheke zuversichtlich, dass sich die Lage entspannen wird. Schon am Freitag seien die Testergebnisse wieder früher aus den Labors gekommen, so Zacek.
Die mögliche 2,5-G-Regel am Arbeitsplatz könnte die Nachfrage nach PCR-Tests allerdings weiter in die Höhe treiben. Ob die Labors es schaffen, sich rechtzeitig auf diesen Ansturm vorzubereiten, oder ob es erneut zu längeren Wartezeiten kommt, wird sich zeigen.
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