Autos zu schwer und zu stark
Spritverbrauch bei Wiener Diesel-Pkw sinkt nur langsam

  • Diesel als Auslaufmodell? Zuletzt schluckte ein Diesel-Pkw mit Wiener Kennzeichen im Schnitt 764 Liter pro Jahr.
  • Foto: Florian Rieder on Unsplash
  • hochgeladen von Michael Payer
 

Der Spritverbrauch bei Diesel-PKWs in Wien geht nur sehr langsam zurück. Das zeigt eine Analyse des Verkehrsclub Österreichs (VCÖ).

WIEN. Im Jahr 2000 verbrauchten Wiener Diesel-Pkw im Schnitt 7,1 Liter pro 100 Kilometer. Im Vergleich: Der Verbrauch ist 20 Jahre später nur um einen halben Liter niedriger. Der VCÖ macht darauf aufmerksam, dass sich Wiener, die mit einem Diesel-Pkw fahren, im Schnitt etwa 225 Euro pro Jahr an Spritkosten sparen könnten. Vorausgesetzt das Fahrzeug würde fünf Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. 

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Laut Statistik Austria waren 2020 rund 285.000 Diesel-Pkw in Wien zugelassen. Die davon betroffenen Wiener Haushalte hatten einen durchschnittlichen Verbrauch von 6,6 Liter pro 100 Kilometer. Der reale Spritverbrauch ist kaum zurückgegangen, auch österreichweit. "Die technologischen Fortschritte bei den Motoren wurden nicht genutzt, um den Verbrauch der Pkw stark zu reduzieren, sondern um schwerere und PS-stärkere Modelle zu bauen. Der SUV-Boom der vergangenen 15 Jahre rächt sich heute, wenn es um das Erreichen der Klimaziele geht", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Größere Autos mit weniger Insassen

Im Zuge der Analyse zeigte sich, dass im Jahr 2000 das Gewicht der in Österreich neuzugelassenen Diesel-Pkw im Schnitt um rund 200 Kilogramm zugenommen hat. Ein neuer Diesel-Pkw wiegt etwa 1.660 Kilo. "Während die Autos größer, breiter, schwerer und übermotorisierter geworden sind, ist die Zahl der Insassen aber gesunken", meint Schwendinger. Österreichweit saßen 2000 in 100 Autos durchschnittlich 123 Personen, 20 Jahre später waren es 114.

Eine Verbrauchsfrage

Dass der hohe reale Spritverbrauch große Mengen an klimaschädlichem CO2 verursacht, ist kein Geheimnis. Weiters belastet es auch die Geldbörse der Autofahrer. Doch was bedeutet es für die Umwelt und die Spritkosten, wenn der Durchschnittsverbrauch der Diesel-Pkw bei den Wiener Haushalten statt 6,6 nur 5 Liter pro Kilometer beträgt? Der VCÖ hat genau das berechnet. Jährlich sinkt der CO2-Ausstoß bei gleicher Kilometerleistung und gleichem Fahrstil um rund 135.000 Tonnen. Ein Diesel-PKW Fahrer spart sich dann im Durchschnitt 225 Euro im Jahr, gemessen an den aktuellen Spritpreisen. 

Spritschonend fahren

Im Schnitt verbraucht ein in Wien zugelassener Diesel-PKW 764 Liter pro Jahr. Bei einem Verbrauch von fünf Liter sind das 584 Liter. Nimmt man die aktuellen Preise dann kosten 824 Liter Diesel rund 960 Euro, bei einem Verbrauch von fünf Liter sinken die Spritkosten jedoch auf 735 Euro.

"Der hohe Verbrauch verursacht für Autofahrerinnen und Autofahrern deutlich höhere Kosten als eine Spritpreis-Erhöhung um zehn Cent oder sogar 30 Cent pro Liter verursachen würde. Vom 3-Liter-Auto wurde schon vor Jahrzehnten geredet, die Realität ging aber in die andere Richtung. Es braucht eine Trendumkehr, um Umwelt und Geldbörse zu entlasten", betont VCÖ-Experte Schwendinger.

Autofahrer können auch auf ihr Fahrverhalten achten. Denn nicht nur der Autokauf, sondern auch der Fahrstil hat Einfluss auf die Spritkosten. Spritsparend fahren lautet die Devise. Also gleiten statt rasen, vorausschauend fahren und damit öfters Motorbremse einsetzen. Auch wenn Autofahrer rasch in den nächst höheren Gang schalten kann das den Verbrauch um rund 15 reduzieren, wie in der Fahrschule angehende Autofahrer in der Fahrschule lernen.

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