Beratung
Wegen Interesse an Staatsbürgerschaft erhöht Wien Info-Angebot
Bei vielen Wienerinnen und Wienern mit fremder Staatsangehörigkeit steigt das Interesse an der österreichischen Staatsbürgerschaft. Das Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen bietet jetzt in Kooperation mit der Abteilung für Einwanderung und Staatsbürgerschaft neue Informationstermine an.
WIEN. Laut der Magistratsabteilung 35 (MA 35) für Einwanderung und Staatsbürgerschaft bekunden monatlich rund 1.300 in Wien lebende Personen Interesse an einem Informationstermin zum Thema österreichische Staatsbürgerschaft. Das ist mehr als die Hälfte des Vorjahres, wo es nur rund 600 Personen waren.
Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, haben die Stadt Wien und das Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen ein neues Format für Erstinformationsgespräche entwickelt. Die Gruppentermine bieten Platz für 170 Personen. Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) zeigt sich erfreut über das große Interesse vieler Wienerinnen und Wiener an der österreichischen Staatsbürgerschaft.
"Aufgrund der nach wie vor sehr hohen Hürden und teilweise absurden gesetzlichen Bestimmungen führt das Staatsbürgerschaftsverfahren oftmals zu viel Frust", so Wiederkehr, "Wir können in Wien leider die Bundesgesetze nicht ändern, aber wir können unser Informationsangebot verstärken, um die Menschen auf diesen, oft langwierigen, Prozess gut vorzubereiten."
Wiederkehr verkündet außerdem, dass ab April in der MA35 zusätzlich 93 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst sein würden. Denn die Stadt setzt sich das Ziel, die Maßnahmen der Verfahren effizienter zu gestalten und die Kapazitäten der Behörde bis Herbst um fünfzig Prozent zu erhöhen. "Langfristig muss jedoch dringend das Staatsbürgerschaftsgesetz modernisiert und erneuert werden, um langwierige Verfahren zu verhindern", betont Wiederkehr.
Termine ab April
Acht Gruppentermine mit einer Kapazität von bis zu 170 teilnehmenden Personen sollen nun ab April monatlich stattfinden. Der Fokus der Informationsveranstaltungen liegt auf den gesetzlichen Voraussetzungen für die Staatsbürgerschaft sowie den Schritten und Unterlagen, die für ein Verfahren bei der zuständigen Landesbehörde MA 35 notwendig sind.
"Für Interessierte ist es essenziell, fundiert beraten und erstinformiert zu werden, bevor sie in den oft als mühevoll empfundenen Einbürgerungsprozess starten", erklärt Maryam Singh vom Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen. Deshalb erfahren Teilnehmende im Rahmen der Erstinformationsgespräche, welche Dokumente gebraucht werden, wie die nächsten Schritte aussehen und wie diese vorzubereiten seien. Auch eine realistische Einschätzung, ob Interessierte bereits die notwendigen Voraussetzungen erfüllen würden, würde gegeben werden.
"Wir freuen uns sehr, dass ein erster Durchgang der Erstinformationsgespräche ausgesprochen erfolgreich war – die hohe Nachfrage spricht für die Notwendigkeit und Wirksamkeit des Formats", so Singh.
Im Vorjahr gab es in Österreich 20.606 Einbürgerungen, davon wurden siebzig Prozent (14.167 Personen) in Wien durchgeführt. Ein großer Anteil der Einbürgerungen betrifft tatsächlich die gestellten Anzeigen für die Staatsbürgerschaft von NS-Opfern und deren Nachkommen.
Mithilfe des neuen Online-Assistenten können sich Interessierte unverbindlich informieren, ob sie die Voraussetzungen erfüllen – danach ist es möglich, einen Termin zu buchen. Auch direkt über die MA 35 kann man sich anmelden.
Mehr Infos gibt es bei der MA 35 unter 01/4000 35 35 oder servicecenter@ma35.wien.gv.at
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