Missbrauch in Wiener Kindergarten
Eltern meldeten Auffälligkeiten bereits 2020

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) versicherte, dass das Kindeswohl oberste Priorität habe. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
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  • Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) versicherte, dass das Kindeswohl oberste Priorität habe.
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Nach dem Missbrauchsverdacht in einem Wiener Kindergarten wurde jetzt der Prüfbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft vorgelegt. Aus diesem geht hervor, dass mehrere Eltern bereits 2020 Auffälligkeiten bei ihren Kindern gemeldet hatten. Jetzt soll eine Ombudsstelle eingerichtet werden.

WIEN. Am Donnerstag legten Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs den Prüfbericht zu den Missbrauchsvorwürfen in einem städtischen Kindergarten in Wien-Penzing vor. Der Fall wurde erst im Mai dieses Jahres bekannt. 

Ein Pädagoge steht dabei unter Verdacht, sich an mehreren Kindern vergangen zu haben. Die Eltern wurden erst 13 Monate später informiert und um Verschwiegenheit ersucht. Auch Wiederkehr selbst erfuhr erst unmittelbar vor den Medienberichten im Mai 2022 davon.

Auffälligkeiten seit 2020

Der Prüfbericht bestätigt, dass die Vorwürfe der Kindergartenleitung und auch der zuständigen MA 10 lange zuvor bekannt waren. Diese hatten jedoch nicht umgehend reagiert. Mehrere hunderte Telefonate, rund 150 E-Mails sowie interne Richtlinien und Leitfäden der MA 10 hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft für den Prüfbericht analysiert.

Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr legten am Donnerstag den Prüfbericht zu den Abläufen rund um den Missbrauchsverdacht in einem Wiener Kindergarten vor. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
  • Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr legten am Donnerstag den Prüfbericht zu den Abläufen rund um den Missbrauchsverdacht in einem Wiener Kindergarten vor.
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Zusätzlich wurden Gespräche mit etwa 35 Familien geführt. Wie sich herausgestellt hat, hatten zwölf Eltern bereits 2020 Auffälligkeiten bei ihren Kindern gemeldet. Diese reichten von Alpträume, über Angst vor Waschräumen, der Weigerung, in den Kindergarten zu gehen bis hin zum plötzlichen Bettnässen, erklärte Kinder- und Jugendanwalt Nik Nafs.

Mangelnde interne Kommunikation

Nafs kritisierte, dass die interne Kommunikation viel zu "träge" gewesen sei und auch die "mangelnde Weitergabe von Informationen innerhalb der Organisation". Wäre das schneller vonstattengegangen, hätte bereits im vergangenen Jahr reagiert werden können.

Wiederkehr, in dessen Zuständigkeit die MA 10 fällt, zeigte sich am Donnerstag betroffen. Der Prüfbericht bestätige, "dass nicht früh genug mit den Eltern kommuniziert wurde. Das bedaure ich sehr". Das Kindeswohl müsse immer an erster Stelle stehen. Man würde alles dafür tun, um "das Vertrauen in die städtischen Kindergärten zu stärken", so Wiederkehr.

Wie der Prüfbericht zeigt, wurden nicht nur die Eltern zu spät informiert. Sie wurden auch nicht ernstgenommen. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
  • Wie der Prüfbericht zeigt, wurden nicht nur die Eltern zu spät informiert. Sie wurden auch nicht ernstgenommen.
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Ombudsstelle wird eingerichtet

Die Stadt wird in einem ersten Schritt eine Ombudsstelle bei der MA 10 einrichten. Diese soll weisungsfrei agieren und sowohl Eltern als auch Pädagogen zu Verfügung stehen. Weiters soll es ein "Reportingtool" für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 10 geben, bei dem – auch anonym – Sachverhalte gemeldet werden können. Bis Jahresende sollen darüber hinaus alle Mitarbeiter eine Schulung in Sachen Kinderrechte erhalten. 

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