Kommentar
Einer, der noch mehr wollte als seine Chefs
Ich habe Rainer Spenger als einen Pressesprecher erlebt, der - und das ist positiv gemeint - immer mehr wollte als seine Chefs. Er war ein "Häferl", er ging auf wie der sprichwörtliche Germteig, wenn er eine ungerechtfertigte Zeile zu lesen glaubte, wenn die bürgermeisterliche Idee nicht genug gewürdigt wurde oder wenn Projekte, an denen er maßgeblich beteiligt war, im ÖVP-lastigen Niederösterreich keine Beachtung fanden. Da saß er nicht nur einmal zähneknirschend neben Traude Dierdorf oder Bernhard Müller und man glaubte, jetzt nimmt der Spenger ihnen das Mikro weg und schmettert den Journalisten selbst seine Meinung entgegen. Ich erinnere mich noch an einen bitterbösen und schwer gekränkten Spenger, der in einem Landtags-Café in St. Pölten neben Sportstadtrat Horst Karas saß, der sich gerade eine Stadion-Abfuhr von Landesrätin Bohuslav eingefangen hatte.
Ein Neustädter Stadion wurde inzwischen gebaut - und Spenger ist mittlerweile als SC-Vize einer der Hausherren darin. Vielleicht schafft er es, auch das SPÖ-Haus neu aufzubauen.
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